Balve. Wechsel beim Vorsitz der Balver CDU: Auf Matthias Streiter folgt Mathias Jedowski. Streiter zieht sich aber keineswegs komplett zurück.
Die CDU Balve hat einen Generationenwechsel eingeleitet. Der bisherige Vorsitzende Matthias Streiter (52) wird abgelöst von Mathias Jedowski (29). „Ich habe ihn vor einiger Zeit angesprochen“, sagte Streiter der „Westfalenpost“. „Er hat sich Bedenkzeit auserbeten, mit Blick auf seine Familie und seinen Betrieb.“ Die Union wählte Jedowski einstimmig. Damit hat bereits die vierte Ortsunion im Stadtgebiet dem Nachwuchs eine Chance gegeben.
Zuvor hatte die Union in Mellen Daniel Schulze Tertilt (33), in Langenholthausen Robin Vorsmann (27) und in Garbeck Marco Volmer (27) für Ratsmandate nominiert. Mehr noch: Die Christdemokraten in Garbeck haben mit Volmer gar den jüngsten Vorsitzenden einer Ortsunion im Stadtgebiet.
Jedowski hat trotz seiner jungen Jahre Politik-Erfahrung. Seit 2004 gehört er der Jungen Union an. Nur zwei Jahre später begann er, sich in der Balver CDU zu engagieren.
Kürzer treten
Streiter will in der Kommunalpolitik kürzer treten. Seiner Partei bleibt der Ratsherr jedoch erhalten: „Ich werde mich auch bei der nächsten Kommunalwahl dem Votum der Wähler stellen“, sagte er.
Balves Christdemokraten setzen zumeist auf bewährte Kandidaten bei der Kommunalwahl am 13. September. Für die Wahlbezirke aufgestellt wurden Jörg Roland (Wahlbezirk 1), Theodor Willmes (2), Mathias Jedowski (3), Matthias Streiter (4), Christoph Schäfer (5) und nicht zuletzt Andreas Giesen (6). Die Kandidaten für die Ratsmandate wurden, wie der neue Vorsitzende, einstimmig gewählt.
Innerparteilich kommt Streiter weiter eine wichtige Rolle zu. Er wurde zum Mitgliederbeauftragten gewählt. „Ich will Ansprechpartner für die Bürger sein“, sagte Streiter. Neben der Werbung neuer Mitglieder setzt er sich dafür ein, dass möglichst viele Bürger an der Kommunalwahl teilnehmen.
Streiter will der verbreiteten Politik-Verdrossenheit entgegenwirken. Die Turbulenzen in Bundes- und Länderebene sowie nicht zuletzt in seiner Partei sieht er gelassen. In der Corona-Kreise sei momentan so viel Dynamik, dass sich nicht vorhersehen lasse, wie sich die politische Stimmung im Land verändere, meinte er.
Die CDU Balve sieht sich jedenfalls gut aufgestellt für die Kommunalwahl. Die Rede ist von einem Team, das nicht nur den Kernort, sondern das ganze Stadtgebiet im Blick habe.
Die Union sicherte sich bei der vergangenen Wahl vor sechs Jahren trotz Verlusten die absolute Mehrheit. Mit 57,40 Prozent fiel das Ergebnis deutlich aus.
Die Opposition – UWG und SPD – hat sich vorgenommen, die CDU-Mehrheit im Rat zu knacken. „Das wäre gut für Balve“, sagte SPD-Fraktionschef Cay Schmidt, „dann muss sie mit uns verhandeln.“