Balve. Das Angebot der MVG erhält schlechte Noten. Bürger beklagen zu wenige Linien. Und das ist noch nicht alles.
Was ist mit der Anbindung der Dörfer innerhalb des Stadtgebietes – per Bus? „Da sieht es natürlich sehr bescheiden aus“, meint Burkhard Wendel, Mitgründer der Eisenbahnfreunde Hönnetal. Er wohnt in Höveringhausen.
Die MVG betreibe in Balve, im Gegensatz zu anderen Städten im Kreis, nur wenige Linien Dazu kommt die ehemalige Bahnbuslinie 132 (Fröndenberg-Balve-Neuenrade)“, fasst Wendel zusammen. Dieses Angebot sei „mehr als bescheiden“, weil zu sehr auf Schülerverkehr ausgerichtet. Der Bürgerbus Balve versuche diese Defizite etwas auszugleichen. „Das ist lobenswert und gut, aber der Bürgerbus kann allein schon aufgrund des eher geringen Fahrplanangebots wenig zu einem attraktiven Nahverkehrsangebot in Balve beitragen“, meint Wendel. Eine bessere Bus-Anbindung wäre wünschenswert.
Fakt ist: Der in Balve untergebrachte Bus bietet lediglich maximal acht Fahrgästen Platz. Derzeit stehen alle Räder still. Das ist, wie Vereinsvorstand Guido Grevener jüngst sagte, den Corona-Abstandsregeln geschuldet. Sie seien im Kleinbus nicht einzuhalten. Zudem zählen die Fahrer zur Risikogruppe.
Vorschlag: Nahverkehr kostenlos
Der Balver Ahmad Amir Jlelati denkt über Corona hinaus. Er sieht ebenfalls Verbesserungsbedarf beim Busverkehr: „Ich schlage zwei Dinge vor: Der erste Vorschlag besteht darin, den Nahverkehr innerhalb der Stadt kostenlos zu machen, und der zweite darin, über einige Werbeangebote und Vorteile nachzudenken, die die Bevölkerung ansprechen.“ Er glaubt, dass Bürger wie Handel davon profitieren.
Busbetreiber MVG und Schienenverkehrsverband NWL mochten sich auf Anfrage der WP nicht äußern. Wohl aber die Stadtwerke Menden. Sie arbeiten mit den Stadtwerken Balve an einem Zukunftskonzept. Mitorganisator Matthias Thelen: „Kurzfristig ist geplant, in Balve mit einem durch das Bundesministerium für Landwirtschaft und Ernährung geförderten Projekt die konkreten Bedürfnisse der Bevölkerung zu erheben und gemeinsam ein an den Bedürfnissen der Menschen vor Ort ausgerichtetes Mobilitätsangebot zu entwickeln.“