Balve. Die Balver Schützen zeigen Flagge: gegen Corona und für den Verein. Welcher Vorstand die Idee zum Atemschutz mit Wappen hatte,
Ab sofort sind Balver Schützen im Alltag erkennbar. Sie haben sich nämlich Masken in ihren Vereinsfarben grün und weiß machen lassen, Wappen inklusive. Dahinter steckt ein kluger Kopf.
Lutz Errulat ist Adjutant der Balver Schützen. Damit gehört der Offizier dem Vorstand von Balves mitgliederstärkstem Verein an. Zu seinen Aufgaben gehört es, sich um die Schützen-Uniformen zu kümmern. Für Schützen-Ausrüster Deitert im münsterländischen Sassenberg ist Errulat der Ansprechpartner schlechthin, wenn es um Jacken und Hosen, Wimpel und Pins geht – und neuerdings um stilechte Atemschutzmasken. „Und das hatte Lutz Errulat gesehen“, berichtet Schützen-Geschäftsführer Thomas Scholz im Gespräch mit der „Westfalenpost“.
Atemschutz wird selbst bezahlt
„Wir haben uns entschieden, dass wir unser Armwappen als Vorlage für das Masken-Emblem nehmen“, fügte er hinzu.
Wer finanziert den Spaß? „Jeder hat sich seine Maske auf eigene Kosten gekauft“, betont Scholz. Dem Verein sei sehr wohl bewusst, dass ihm, bedingt durch die Corona-Zwangspause für Großveranstaltungen, Einnahmen in fünfstelliger Höhe entgehen. Die Balver Schützen geraten zwar, wie Scholz in einem früheren Gespräch gesagt hat, nicht in finanzielle Not. Dennoch sei Sparen angesagt.
Immerhin kam eine Sammelbestellung zusammen, so dass es für jeden Besteller Rabatt gab. „Ich denke, es waren am Ende 25 Stück“, erzählt Scholz.
Schützen-Ausstatter Deitert versprach eine ordentliche Qualität. Der Mund-Nase-Schutz besteht aus Baumwolle. Dazu kommen Gummizüge. Allerdings sind die Befestigungsbänder eher für schmale Köpfe gemacht. Wer etwas dickköpfiger ist, muss sie verlängern lassen. Scholz nahm gern die Hilfe seiner Mutter in Anspruch.
Der Atemschutz soll die Schützen, klar, vor einer Virus-Infektion schützen. Darüber hinaus macht er sie im Stadtgebiet erkennbar – bei jeder Gelegenheit. „Ich werde meine Maske täglich tragen“, verspricht Scholz. Ob Supermarkt-Besuch oder Kirchgang: Die Schützen wollen gewissermaßen Flagge zeigen.
So hat Corona ungewollt sein Gutes. Üblicherweise sind die Schützen nur bei ihren Veranstaltungen erkennbar. Doch diesmal waren die Anlässe zum Uniformtragen rar gesät. Scholz: „Die Jacken ruhen im Schrank – auch wenn sie immer einsatzbereit sind.“
Die Schützen wissen natürlich, dass die Werbe-Masken bestenfalls dazu dienen, die Bruderschaft nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Zur Mitglieder-Werbung taugen sie nicht. Das ist und bleibt das Fest das beste Mittel. „Viele wissen, dass die Mitglieder beim Schützenfest schneller in die Höhle kommen. Deshalb treten viele kurzfristig ein. Das Schöne: Die meisten bleiben Mitglied.“