Volkringhausen. Ein Jahr ohne Veranstaltungen: Welche Folgen erwarten kleine Schützenvereine? Fragen an Volkringhausens Brudermeister Stephan Neuhaus.

Die Balver Schützenbruderschaft St. Sebastian sieht sich für die corona-bedingten Verluste gewappnet. Doch wie sieht es bei kleineren Vereinen aus? Besonders hart trifft aus Veranstaltungsaus die Volkringhausener Bruderschaft St. Hubertus. Sie hätte die Schützenfest-Saison Pfingsten eröffnet und mit einem Jubiläumsfest zum 100-jährigen Bestehen im September beendet.

Brudermeister Stephan Neuhaus sagte im Gespräch mit der „Westfalenpost“, der Vorstand habe sich schon vor längerer Zeit darauf eingestellt, dass in diesem Jahr keine Veranstaltungen möglich seien. Die Entscheidung sei ihnen nicht leicht gefallen. Die Pflege der Gemeinsch aft sei ein hohes Gut: „Die Feierlichkeiten bringen uns immer viel Freude. Gerade Ehemalige wissen, beim Schützenfest finde ich meine Freunde und meine Klassenkameraden.“ Besonders schade sei die Absage für die Jubilare: „Man kann nicht zu ihnen nach Hause gehen und sie einladen.“ Doch gerade Jubilare zählen zur Risikogruppe; der Verein will sie in besonderem Maß vor Ansteckung schützen.

Einnahmen brechen weg

Patronatsfeier Schützen Volkringhausen: von links Kassierer Constantin Mühling, Neu-Ehrengardist Uli Schmidt, Oberst Detlef Reuß, Brudermeister Stephan Neuhaus und SchriftführerJörg Sprenger (Archiv)
Patronatsfeier Schützen Volkringhausen: von links Kassierer Constantin Mühling, Neu-Ehrengardist Uli Schmidt, Oberst Detlef Reuß, Brudermeister Stephan Neuhaus und SchriftführerJörg Sprenger (Archiv) © WP | Marcus Bottin

Dem Verein sei sehr wohl bewusst, „dass da einige Einnahmen wegbrechen“. Rund ums Schützenheim werden Vereinsveranstaltungen organisiert. „Bei unserem Schützenfest bleibt etwas mehr als nur die schwarze Null übrig“, stellte Neuhaus fest. Überdies falle die Bonus-Zahlung der Hausbrauerei Veltins weg. Zudem entfallen Einnahmen durch Fremdvermietungen – etwa für Geburtstagsfeiern.

Zugleich erlebt der Verein ungeahnte Solidarität. „Wir erhalten viele Spenden von Schützenbrüdern“, freute sich Neuhaus. Er betonte, der Verein fürchte nicht um seine Existenz. Mehr Sorgen machte er sich um Menschen, die in ihrem Umfeld Todesfälle zu beklagen haben, und Personen, die durch die Corona-Krise in finanzielle Schwierigkeiten geraten – durch Kurzarbeit, Arbeitslosigkeit oder Insolvenz. Neuhaus: „So gerne wir Schützenfest feiern – ich glaube, es gibt momentan Dinge, die viel weiter vorne stehen.“