Balve/Menden/Düsseldorf. Die Hönnetalbahn nimmt erst am 11. Mai wieder ihren Betrieb auf - kleine Einschränkungen inklusive. Wie die Bahn den Termin begründet.

Die Hönnetalbahn nimmt ihren Betrieb erst am Montag, 11. Mai, wieder auf. Das sagte Bahn-Sprecher Dirk Pohlmann am Mittwoch in Düsseldorf im WP-Gespräch.

Momentan ruht der Schienenverkehr zwischen Fröndenberg und Neuenrade komplett. Bahnreisende müssen sich mit dem sogenannten Schienenersatzverkehr begnügen – mit Bussen.

RB 54 in Sanssouci (Archivbild)
RB 54 in Sanssouci (Archivbild) © WP | Jürgen Overkott

Der Zweckverband Ruhr-Lippe (ZRL) und die Eisenbahnfreunde Hönnetal hatten sich für einen Neustart der Regionalbahn (RB) 54 bereits ab kommendem Montag, 4. Mai, stark gemacht. Sie hatten argumentiert, die Hönnetalbahn sei in Nordrhein-Westfalen die einzige Strecke mit komplett eingestelltem Zugverkehr. Dabei seien die Pesa-Link-Züge mit täglich 1000 Fahrgästen im Schnitt ordentlich ausgelastet.

Der Streckenbetreiber, Bahn-Tochter DB Regio, machte einen hohen Krankenstand für die Einstellung des Schienenverkehrs geltend. Pohlmann bezifferte den Anteil kranker Mitarbeiter auf 20 Prozent der Belegschaft. Ein Grund dafür seien Corona-Erkrankungen.

Ab 11. Mai soll der Schienenverkehr wieder weitestgehend normal laufen. Einschränkungen müssen Fahrgäste laut Bahn-Sprecher Pohlmann nur abends in Kauf nehmen.

Pohlmann räumte ein, die Bahn habe ihrer Kundschaft im Hönnetal in den vergangenen Jahren mit Pesa-Pannen „viel zugemutet“. Dem Unternehmen liege daran, „den Fahrplan stabil zu fahren“. Das sei zuletzt nicht möglich gewesen. Pohlmann bestritt, dass Personalprobleme der Bahn auch durch den Abbau von Überstunden zustande gekommen seien.

ZRL-Sprecher Uli Beele sagte der WP, die Verhandlungen seien noch nicht abgeschlossen.

Personaldecke auf Kante genäht

Der Sprecher der Eisenbahnfreunde, Johannes Schmoll, freute sich im WP-Gespräch, dass es für den Neustart der Bahn einen verbindlichen Termin gebe. Zugleich merkte er an, dass der Zugverkehr andernorts früher anlaufe, zumindest eingeschränkt. Kritisch sah Schmoll den Personalmangel der Bahn: „Wenn die Bahn einen Krankenstand von 20 Prozent hat, muss die Personaldecke auf Kante genäht sein.“