Balve.

Der heimische Naturschutzbund (Nabu) ist mit dem Bestand der vielerorts gefährdeten Wasseramsel zufrieden. Das sagte Eva-Maria Habbel im Namen des Verbandes der „Westfalenpost“. Bei jüngsten Zählungen wurden 25 Exemplare der Singvogelart gesichert. Probleme gibt es dennoch.

Wasseramsel-Exkurs mit Otmar Hermanns (lks.)
Wasseramsel-Exkurs mit Otmar Hermanns (lks.) © Katharina Rüth | WP

Die Wasseramseln zählen zu den wenigen Singvögel, die schwimmen und tauchen. Sie ernähren sich von Insektenlarven.

Im Frühjahr macht der Nabu traditionell bei den Wasseramseln eine Brutkontrolle. Dabei wird unter anderem ermittelt, wie viele Eier sich in den Gelegen befinden.

Der Nestbau ist für Wasseramseln im Lauf der Jahrzehnte schwieriger geworden. Sie nisten gern unter Brücken. Dabei bevorzugen sie Bruchsteinmauern mit Lücken und Spalten. Traditionell gebaute Fluss- und Bachüberquerungen seien jedoch zunehmend durch glatte Betonbauwerke ersetzt worden.

Überhängende Wurzelüberhänge werden auch genutzt. Jedoch werden umgekippte Büsche und Bäume seit geraumer Zeit schnell entfernt. Folge: Wasseramseln fehlen auch diese Plätze zum Nestbau.

Staustufen erhalten

Eva-Maria Habbel engagiert sich nicht nur im Nabu, sondern auch im Heimatverein Quirinus. Dessen Arbeit wurde von Bürgermeister Hubertus Mühling (re.) mit dem Heimatpreis ausgezeichnet.
Eva-Maria Habbel engagiert sich nicht nur im Nabu, sondern auch im Heimatverein Quirinus. Dessen Arbeit wurde von Bürgermeister Hubertus Mühling (re.) mit dem Heimatpreis ausgezeichnet. © WP | Juergen Overkott

Wasseramseln leiden zudem unter Trockenheit. Die Dürre-Sommer 2018 und 2019 machten der Vogelart zu schaffen, ebenso der bisher extrem trockene April. „Den Wasseramseln fehlen die Kiesbetten, in denen sie nach Nahrung suchen können“, sagte Habbel. Sie stimmte der Forderung des ehrenamtlichen Landschaftswächters und UWG-Ratsherrs Heinrich Stüeken zu, Flussquerungen wie Staustufen zu erhalten. Sein Argument: Hinter Querungen bilden sich Kuhlen, in denen sich in Trockenphasen Fische, Amphibien und Insekten sammeln. Dabei gibt es laut Habbel eine Voraussetzung: „Es muss genügend Kiesboden da sein.“