Balve. Irene Grote sticht Amazon aus. Die Balver Schuhhändlerin kombiniert das Beste der analogen Welt mit dem Charme des Digitalen.

Der neue Online-Service von Schuhhaus Schneider als Antwort auf die Corona-Beschränkungen für den Einzelhandel übertrifft alle Erwartungen. Das sagte Inhaberin Irene Grote im Gespräch mit der „Westfalenpost“.

„Es haben sich Kunden aus Sundern, Langscheid, Plettenberg, Neuenrade gemeldet“, stellte sie erfreut fest. „Ein Kinderpäckchen ging nach München, ein weiteres nach Dülmen.“ Das Telefon klingelte noch am späten Abend. Das digitale Geschäft kennt keinen Ladenschluss.

Not macht Balver Fachhandel erfinderisch. Irene Grote vom Schuhhaus Schneider berät per WhatsApp und Video-Chat.
Not macht Balver Fachhandel erfinderisch. Irene Grote vom Schuhhaus Schneider berät per WhatsApp und Video-Chat. © WP | jürgen overkott

„Ich musste tatsächlich an einem Tag mein Handy zweimal aufladen,“ bilanziert Irene Grote. Sie räumt aber ein, dass der hohe Stromverbrauch auch mit Videoberatung zu tun. Ein Bewegtbild-Gespräche gelten als Stromfresser.

Schneller Service ist Trumpf

Als Trumpf gilt der schnelle Lieferservice. Selbst eine bekennende Amazon-Kundin war bereit, umzuschwenken. Im Gespräch deutete sich an, dass der internationale Onlineversender kurz davor steht, Opfer seines eigenen Erfolges zu werden. Die Kundin beschwerte sich über lange Lieferfristen.Derweil hat Irene Grote ihr digitales Angebot ausgeweitet. Kurznachrichtendienst WhatsApp hat sein Angebot ausgeweitet. Die Facebook-Tochter bietet Gewerbetreibenden mittlerweile einen kostenpflichtigen Extra-Service an. So können Händler bei WhatsApp einen Online-Shop aufbauen. Wie in Balve vielerorts zu hören ist, sind Smartphones inzwischen Standard. Doch nicht jeder, der ein Smartphone besitzt, verfügt auch über einen Rechner.

Schaufenster zeigt Schuhe mit Bestellnummern

Per Video wird beraten. Auch Fotos werden per WhatsApp ausgetauscht.
Per Video wird beraten. Auch Fotos werden per WhatsApp ausgetauscht. © WP | jürgen overkott

So kombiniert die Schuhmode-Expertin die analoge Welt des Laden mit anfassbarer Ware mit digitalen Möglichkeiten. „Ich habe die Schuhmodelle im Geschäft inzwischen mit Nummern versehen“, sagt die Geschäftsfrau. Dadurch können sich Kunden Treter im Schaufenster ansehen, sie aber online bestellen.

Irene Grote will die große Nachfrage aber nicht allein der ausgeweiteten Beratung allein zuschreiben: „Uns kommt auch das gute Wetter zu gute.“ Gerade Kinder brauchen in diesen Tagen neues Schuhwerk. Die Füße sind über den Winter gewachsen. Gerade an sonnigen Tagen rund um Ostern drängen Mädchen und Jungen ins Freie.