Balve. Privatleute aus Balve nähen Atemschutzmasken zum Selbstkostenpreis. Modisch sind sie auch. Wo sind sie zu haben?
Heike Guth-Mindhoff und ihr Mann Klaus brauchten viel Geduld. Doch jetzt wurde ihre Ausdauer belohnt. Die beiden Balver haben einen privaten Kreis von Menschen ins Leben gerufen. Die Gruppe näht Atemschutzmasken in Heimarbeit. Für den Vertrieb ist auch gesorgt.
Heike Guth-Mindhoff wusste von vorn herein um die Gefahren des Corona-Virus. Als Vorsitzende des Vereins „Treffpunkt Demenz“ kümmert sie sich um vor allem um ältere Menschen, die in Zeiten der Pandemie als Risikogruppe Nr. 1 gelten.
Inzwischen hat sie etliche Privatleute gewinnen können, zuhause Atemschutzmasken zu nähen. Heike Guth-Mindhoff ist sich bewusst, dass Behelfsmasken kein medizinischer Mundschutz sind. Dennoch weist sie darauf hin, dass das Robert-Koch-Institut das Tragen dieser improvisierten Lösungen befürwortet. Es verspricht sich davon eine Verringerung der Zahl der Neuinfektionen. In einigen Städten ist das Tragen eines Mundschutzes inzwischen Pflicht.
Für Erwachsene und Kinder
Der Bedarf wird vielerorts durch private Gruppen gedeckt. „Auch in Balve ist die Hilfsbereitschaft sehr groß, und viele lassen die Nähmaschinen schon rattern“, sagt Heike Guth-Mindhoff. Die neue Gruppe nennt sich „Balver für Balver“. Darin haben sich bisher neun Helfer( innen) zusammengeschlossen. Allesamt schneidern und nähen sie in ihren eigenen Wohnungen. „Auch Stoffspenden haben wir bereits erhalten“, stellt Heike Guth-Mindhoff erfreut fest. „Wir erstellen Masken für Kinder und Erwachsene“, fügt sie hinzu. Die Mund-Nasen-Tücher werden zentral gesammelt.
Offen war eine ganze Weile lang die Frage, wie die Masken unters Volk gebracht werden sollten. Nach längerer Suche nach einem geeigneten Vertriebspartner stellte sich Podologe Björn Freiburg als Ansprechpartner zur Verfügung. Er ist bekannt dafür, ein offenes Ohr für Ehrenamtsprojekte zu haben. Kein Wunder, dass die Gruppe „Balver für Balver“ und er schnell alle Fragen klärten.
Das Ergebnis: Atemschutz ist bei Björn Freiburg ausschließlich nach Bestellung unter Telefon 02375-2221 oder per Mail (info@fuss-freiburg.de) erhältlich. Das städtische Ordnungsamt weist darauf hin, dass der Mundschutz nur nach Bestellung abgeholt werden dürfen. Heike Guth-Mindhoff: „Die Materialkosten fünf Euro sind bitte passend mitzubringen, um Wechseln zu vermeiden. Um Hamsterkäufe zu unterbinden, werden maximal zwei Masken abgegeben.“