Balve. Maria Zacharis’ Grill an der Balver Hauptstraße ist Kult. Ihre Gäste mögen Gyros. Aber was isst die Chefin am liebsten?
Maria Zacharis ist stolz. Ihr griechischer Imbiss an der Balver Hauptstraße besteht seit 35 Jahren. Am Freitag, 6. März, wird gefeiert. Die Endfünzigerin weiß nicht nur, was ihre Gäste mögen - sie weiß auch, wie es ihnen geht.
35 Jahre - das ist eine lange Zeit, gerade in der schnelllebigen Gastronomie. Und Sie waren nebenbei die ersten Griechen, die überhaupt nach Balve gezogen sind. Sind Sie ein bisschen stolz darauf?
Maria Zacharis: Oh ja, wir sind seit 35 Jahren an derselben Stelle. Wir haben dieselben Kunden und dieselben Lieferanten. Klar, wir haben auch ein paar Auswärtige. Aber 90 Prozent unserer Kunden sind Stammkunden.
Was mögen die Kunden am liebsten?
Das kann ich gar nicht sagen. Gyros geht gut, klar, aber auch Pizza und Würstchen.
Was mögen Sie denn am liebsten?
Ich? (lacht) Och, ich mag am liebsten (macht eine kleine Pause und strahlt) Currywurst.
Haben Sie ein eigenes Rezept für die Currysauce?
Oh ja, ich würze die selber. Dafür habe ich ein Geheimrezept. Die meisten Gewürze dafür bringe ich aus Griechenland mit. Ich habe dort ein paar Verwandte, die Kräuter sammeln. Auch meine beiden Töchter leben da unten. Sie sind hier geboren, haben hier studiert, sind aber der Liebe wegen nach Griechenland gezogen. Meine Älteste hat einen super Garten. Sie legt viel Wert auf Bio, sehr viel Wert.
Und sie gibt der Mama etwas davon ab?
Ja, klar, wenn ich da unten bin, aber eben nur da unten. Es lohnt sich nicht, von dem Gemüse etwas mitzubringen. Hach, sie hat so tolle Tomaten, so tolle Bohnen (lacht).
Liebe geht durch den Magen.
Ja, das stimmt. (kleine Pause) Ich bin jetzt alleine.
Das 30-jährige Jubiläum haben Sie noch mit Ihrem Mann gefeiert.
Ja, mein Mann ist gestorben. Ich habe immer noch daran zu knabbern. Das geht nicht so schnell vorbei. Wir waren 24 Stunden am Tag zusammen, von morgens bis abends. Abends ging er etwas früher, dafür habe ich Mittagspause gemacht.
Aber Sie haben das Leben geteilt.
Tatsächlich. Das galt auch für die Kindererziehung. Wir haben uns abgewechselt: An einem Tag war er zuhause, am anderen Tag ich.
Das macht nicht jeder Mann. Ihre Familie hat Sie in der schweren Zeit gestützt?
Auf jeden Fall. Im Oktober war die Jüngste bei mir, Weihnachten war die Älteste da, Ostern kommt die Jüngste...
Ostern gibt’s Lamm?
Ja klar.
Mit Rosmarin?
Nee, pur. Salz, Pfeffer, das war’s. Hauptsache, das Fleisch ist butterzart. In Griechenland kommt das Lamm auf den Spieß, bei mir hier in den Backofen.
Wie feiern Sie Ihr Jubiläum?
Wir, das sind mein Schwager Vassilios und ich, dazu kommen noch zwei Aushilfen, wir haben zwei Gerichte - eines mit Gyros, eines mit Currywurst - zu Preisen wie vor 35 Jahren.