Balve. Rocklady Ina Friedriszik bittet zur Silvesterparty. Sie heizt Gästen selbst ein. Wer an Metal denkt, liegt schief. Die Tanzfläche muss voll sein.
Manchmal sieht sie aus wie eine Rock-Lady. Dann trägt Gastronomin Ina Friedriszik ein T-Shirt mit einer Aufdruck der kultigen Motorrad-Marke Harley Davidson. Da stellt sich die Frage: Mit welcher Musik heizt sie ihren Gästen bei der Silvesterparty im Haus Drei Könige ein. Ina Friedriszik stand am Montag Rede und Antwort.
Wie viele Leute haben sich zur Party angemeldet?
Ina Friedriszik 95 Karten habe ich schon verkauft. Um zehn Uhr kommen aber noch ganz viele Leute dazu. Wir haben da noch ganz viele Anfragen. Diese Leute sagen: Wir wollen nicht zum Büffet, wollen aber gern mit uns feiern.
Die Party hat inzwischen eine kleine Tradition.
Wir machen das jetzt seit fünf Jahren – so lange, wie wir das Haus Drei Könige haben.
Bei der Party gilt das Motto „Hier heizt die Chefin noch selbst ein“. Haben Sie eine große Musik-Sammlung?
Die habe ich tatsächlich. Aber am Silvesterabend greife ich auf Spotify (Online-Streamingdienst für Musiktitel; Red.) zurück.
Haben Sie überhaupt noch CD oder Langspielplatten?
h ja, wir haben ganz viele. Wir haben ein ganzes Lager.
Langspielplatten waren früher ein teures Vergnügen. Ich habe dafür mein ganzes Taschengeld investiert. Wie war’s bei Ihnen?
Och, uns wurden die Platten zugeschickt. Das hat uns nichts gekostet. Die Plattenfirmen wollten ja, dass ihre neuen Produktionen gespielt werden. Übrigens, ich habe vor kurzem noch eine Platte bekommen. Das war ganz lustig. Das war bei der Fußball-WM.
War das ein Nostalgie-Ding oder eine neue Produktion?
Nee, das war eine ganz neue Platte: „Dschingis Khan“ mit einem neuen Fußball-Text.
Sie selbst schrauben gern an Motorrädern herum. Da würde ich Ihnen eine Vorliebe für Rock unterstellen. Treffer?
Das ist richtig. Wenn ich Musik machen würde, die mir gefällt, wäre der Laden Silvester leer.
Sie hören am liebsten Heavy Metal?
Ganz genau.
Wie wollen Sie herausfinden, was Ihr Publikum mag?
Wir wissen ja nie, wer letztlich kommt. Da kommen ganz verschiedene Leute. Das ist dann schwierig, von vorn herein zu wissen, was sie mögen. Um herauszufinden, was unsere Gäste wirklich wollen, legen wir Zettelchen auf die Tische. Auf denen können die Gäste ihre Musikwünsche angeben. Die Musikwünsche sammele ich im Laufe des Abends ein. Ich weiß vorher nicht, wohin die Fahrt geht. Ich versuche keine Richtung vorzugeben. Am Ende ist das dann zwar keine Hitparade, aber wir erfüllen auf jeden Fall Wünsche.
Die Devise lautet: volle Tanzfläche.
Ganz genau. Wenn ich spiele, was die Gäste wollen, ist die Tanzfläche voll. Viele DJs machen sich ihr Geschäft kaputt, indem sie spielen, was ihnen gefällt. Wenn ich merke, dass die Leute Helene Fischer hören wollen, dann ist die Sache okay.
Was waren die Hits der vergangenen Jahre?
Helene Fischer stand ganz oben...
…„Atemlos durch die Nacht“...
Jetzt, im Moment, fahren die Leute auf Maite Kelly und Roland Kaiser ab, auf „Warum hast du nicht nein gesagt“. Abba kommt immer gut an, „Dancing Queen“ zum Beispiel.
Die Gäste wollen nicht nur zappeln, sondern auch Disco-Fox tanzen.
Disco-Klassiker gehen immer.
Wird um Mitternacht geknallt?
Wir selbst knallen nicht, die Gäste tun’s.
Die Silvester-Nacht kann sehr lang werden. Was lehrt die Erfahrung?
Die letzten Gäste gehen gegen fünf.
Haben Sie einen Wunsch fürs nächste Jahr?
Ich würde mir wünschen, dass die Menschen wieder etwas friedlicher miteinander umgehen. Die Welt ist schon ziemlich aggressiv geworden. Die Stimmung auf den Straßen ist gereizter geworden. Es ist überall Spannung zu spüren. Mir würde es besser gefallen, wenn das nicht mehr so wäre.