Wocklum. Der Trostwald in Wocklum kommt in der ganzen Region an. Diese Bilanz zog Eigentümer Jakob Graf Landsberg-Velen. Was Balvern und Besuchern gefällt.

Wer hätte im Spätsommer 2018 gedacht, dass der Trostwald in Wocklum derartigen Zuspruch finden würde? Binnen Jahresfrist haben sich bereits rund 100 Angehörige entschieden, ihre lieben Verstorbenen im Trostwald beisetzen zu lassen. Diese Bilanz zog Eigentümer Jakob Graf Landsberg-Velen.

Die Resonanz unter Balvern und Besuchern sei sehr gut, erklärte er. Den meisten gefalle die friedliche Atmosphäre mit Blick ins Orlebachtal. Diese Verbindung von Leben und Tod gelte als trostspendend.

Das Konzept ohne Grabschmuck werde von den Angehörigen gut angenommen. Selten seien im Nachhinein aufgestellte Gegenstände an den Grabstellen zu finden. Graf Landsberg: „Dadurch behält der Wald sein natürliches Aussehen.“

Auch der Erwerb eines Platzes an einem Trostbaum oder der Kauf eines Partner- oder Familienbaumes als Vorsorge nehme immer mehr zu.

Der Trostwald kommt Graf Landsberg zufolge auch im Balver Umland an. Rund 30 Prozent der Verstorbenen lebten demnach in Balve. Der restliche Teil kommt aus der gesamten Region. Der liebevoll gestaltete Andachtsplatz mitten im Trostwald biete die Möglichkeit, die Trauerfeier unterm Blätterdach großer Eichen vorzunehmen, bei schlechtem Wetter könne die Kapelle im Schloss Wocklum gebucht werden, sagte Graf Landsberg. Interessierte können sich im Netz auf der neuen Webseite balve.trostwald.de informieren, auch über von Förster Heiner Otto begleitete Führungen.

Obwohl Urnenbestattungen auch auf kommunalen Friedhöfen angeboten werden, sieht die Stadtverwaltung den Trostwald in Wocklum als Mehrwert für Balve an. „Die Verstorbenen kommen auch aus dem weiterem Umkreis. Wir finden das sehr positiv“, sagte der Allgemeine Vertreter des Bürgermeisters, Michael Bathe, zum Start des Trostwaldes.

Fläche kann erweitert werden

Zunächst haben die Betreiber rund elf Hektar Wald hergerichtet. Bei Bedarf kann die Fläche auf 50 Hektar ausgeweitet werden. Im Angebot sind sieben Baumarten mit 20-jähriger bis 99-jähriger Ruhefrist. Ebenfalls angelegt wurde eine Trostinsel mit schneckenförmig gepflanzten jungen Bäumen für verstorbene Kinder unter drei Jahren.