Balve. . Der Landesbetrieb Straßen sieht keine Chancen, die B 515 aus dem Hönnetal heraus zu verlegen. Der Naturhistorische Verein hatte die Idee.

Der Naturhistorische Verein Balve erhält keine Unterstützung für seine Idee, die B 515 aus dem Hönnetal heraus zu holen und eine Parallelstraße zu bauen. „Das ist aufgrund der Topografie überhaupt nicht möglich“, sagt Andreas Berg vom Landesbetrieb Straßen NRW. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich der Vorschlag so umsetzen lasse, „tendiert gegen null.“

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Der Naturhistorische Verein um Adalbert Allhoff-Cramer schlägt vor, die Erweiterungsplanung des Steinbruchs dafür zu nutzen, die B 515 langfristig in diesen Bereich zu verlegen. Steinbruchbetreiber Lhoist plant tatsächlich einen wesentlichen Teil der Höhenzuges in diesem Bereich abzutragen und zeigt sich auch offen für künftige Weiternutzungen.

Ähnliche Situation auf anderer Seite

Andreas Berg von Straßen NRW.
Andreas Berg von Straßen NRW. © Fischer

Damit sei es aber längst nicht getan, betont Andreas Berg. „Lhoist wird ja nicht den ganzen Berg bis zum Hönnetal abtragen.“ Die neue Straße müsse ja nicht nur parallel geführt werden, sondern auch wieder im Bereich des Abzweigs nach Hemer an bestehende Straßen angebunden werden. Es gebe – selbst wenn der Bereich des Steinbruchs komplett eingeebnet wäre – viele weitere natürliche Hindernisse in der Ecke. „Das wäre ein Mammutprojekt“, betont Berg. Dafür müsse man gar nicht extra in eine Detailprüfung einsteigen. Der Kostenaufwand sei absehbar immens hoch. Selbst für den Bau von Autobahnen werde solch ein Aufwand nicht getrieben, für eine Bundesstraße erst recht nicht. Auch eine alterative Straßenführung auf der anderen Seite des Hönnetals sei mit vertretbarem Aufwand kaum denkbar. Berg hat sogar Zweifel, dass sich ein Zeitvorteil durch eine andere Streckenführung ergäbe.

Vorschlag: Radroute im Tal

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Ihm sei klar, dass eine Verlegung der B 515 nicht mal eben so gemacht sei, erklärt Adalbert Allhoff-Cramer. „Das ist ein langfristig angelegtes Projekt.“ Ihm und seinen Mitstreitern gehe es darum, jetzt die Gelegenheit zu nutzen, weil aktuell die Planungen für die Kalkwerkserweiterung laufen. Aus seiner Sicht sei eine Entlastung des Hönnetals dringend notwendig. Der Verein schlägt vor, den Streckenabschnitt zwischen Sanssoucci und Einmündung Asbeck zu einer Radroute auszuweisen. Im Zusammenhang mit den vorhandenen Naturdenkmälern, Hönne und Hönnetalbahn biete sich ein enormes touristisches Potenzial.

Adalbert Allhoff-Cramer.
Adalbert Allhoff-Cramer. © Jürgen Overkott

Allhoff-Cramer erinnert an die „Schutzaktion zur Erhaltung der Schönheit des Hönnetals“, die sich im kommenden Jahr zum 100. Mal jährt: „Vor dem Hintergrund der Großtat der Rettung des Hönnetals vor dem Kalkabbau ist ein weitsichtiger und starker Schutz dieses bundesweit einmaligen Juwels aber heute notwendiger denn je.“ Damals war das Hönnetal zum touristischen Naherholungsziel erklärt worden.

Der Verein erhofft sich auch eine Entschärfung der Verkehrssituation. „Das Unfallaufkommen ist trotz aller Verkehrssicherungsmaßnahmen unverändert hoch“, sagt Allhoff-Cramer. Das sei nicht mehr so, entgegnet Andreas Berg, der selbst Mitglied der Unfallkommission ist. „Wir hatten mal einige Unfallhäufungsstellen.“ Diese seien aber erfolgreich entschärft worden, unter anderem durch die Aufrauhung im Bereich Klusenstein.

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