Balve. . Sie objektiviert ihre Befunde mit modernster Technik: Michael Fischer ist Heilpraktikerin im Campus. Sie lernt stets dazu – und das gerne.
Uraltes Wissen, hochmoderne Technik. Beim Gesundheitscampus ist Heilpraktikerin Michaela Fischer Mitstreiterin der ersten Stunde. Stehen zu bleiben kommt für sie jedoch nicht in Frage.
Die besondere Ausstrahlung ihrer Räume ist zu spüren. Im zweiten Obergeschoss war früher die alte Krankenhauskapelle. Ein besonderes Fenster, das den Blick auf die St. Blasiuskirche freigibt, zeugt davon. Die unterschiedlich farbliche Gestaltung der Praxisräume war eher eine Entscheidung aus Michaela Fischers Bauch heraus. Zum Entspannen und Wohlfühlen lädt die Atmosphäre in jeden Fall ein. Dadurch ist es möglich, den Menschen ganzheitlich in seiner Regenerierungsphase zu begleiten, zu unterstützen.
Ganz dem Wohl der Patienten verpflichtet, kommen auch einige hochmoderne technische Geräte zum Einsatz. Das Wissen und die Methoden der Naturheilkunde wie auch der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) sind Jahrtausende alt.
Wie beim Höhentraining
Die Technik ist jedoch auf dem neuesten Stand. Michaela Fischer zeigt ein Gerät im Erscheinungsbild ähnlich eines übergroßen geratenen Kugelschreibers. Das ist die Akupunkturnadel des 21. Jahrhunderts - mit Lichttechnik. Die Sauerstoffmaske, die auch ein Höhentraining zum Beispiel in 4000 Meter über normal null simulieren kann, was nicht nur von Leistungssportlern genutzt wird, wird technisch simuliert. Vor allem die Technik zur Diagnostik hat sich rasant entwickelt. Dabei wird es in den nächsten Jahren weiter bleiben, vermutet Michaela Fischer, die immer wieder Medizintechnik-Messen besucht.
Doch heute wie früher steht der Patient im Mittelpunkt: „Wenn die Patienten zu mir kommen, mache ich auch immer noch die ganz klassische Puls- und Zungendiagnostik im Rahmen weiterer Untersuchungen. Dafür benötigt man viel Erfahrung und ein gutes Gespür.“
Ganzer Mensch im Blick
Michaela Fischer sagt aber auch: „Manche Menschen sind bei dieser Methode etwas skeptisch und irritiert, können die Ergebnisse nicht ganz nachvollziehen.“ Dank der modernen Technik ist es möglich, dies objektiver darzustellen.
Für Michaela Fischer jedenfalls gehen die überlieferten Erkenntnisse der komplementären und alternativen Medizin mit moderner Technik Hand in Hand. Ob Naturheilkunde oder Traditionelle Chinesische Medizin: Wissen und Anwendungen sind komplex. Entscheidend zu erwähnen ist der ganzheitliche Ansatz, Körper Geist und Seele in Gänze wahrzunehmen und die Ursachen von einem Leiden auszumachen. Die sogenannten Läsionsketten zeigen in der Osteopathie, dass Schmerz an der einen Stelle im Körper seinen Ursprung ganz woanders haben kann. Er kann aber auch gar nicht körperlicher, umso aber mehr seelischer Natur sein. Michaela Fischer: „Zum Beispiel aus einer emotionalen Phase heraus, etwa Trauer, können sich die Muskelgruppen verspannen und führen zu Schmerzen.“ Was gar nicht so selten vorkommt.
Auf dem neu gestarteten Gesundheitscampus war Michaela Fischer 2013 von Anfang an mit dabei. Eine Rückkehr zu den Wurzeln für die Balverin. Schon im Teenageralter arbeitete sie im Krankenhaus. Als Heilpraktikerin machte sie am Anfang Hausbesuche. Fortbildungen in den verschiedenen Bereichen führen sie immer wieder zu neuen Horizonten und rund um die Welt. Gerade die Ausbildung in den fünf Säulen der Traditionellen Chinesischen Medizin ist umfangreich.
Immer noch im Prüfungsstress
Büffeln gehört im Moment auch dazu, Michaela Fischer steckt in den Fortbildungen Osteopathie und speziell Kinderosteopathie. Sie hat gerade erst eine von mehreren Prüfungen bestanden. Von ihrem anfänglichen Beruf als Maschinenbauingenieurin lassen sich gewisse Querverbindungen zu ihrer jetzigen Tätigkeit ziehen. Das logische Verständnis, die Kenntnis von Strukturen und Substanzen kommen ihr und damit dem Patienten zu Gute. Was der Heilpraktikerin besonders gefällt: Vom jungen Leben bis hin zum Senior kann sie mit allen Menschen zusammenarbeiten. „Das ist wirkliche Familienmedizin“, lacht Michaela Fischer, deren positive Art überhaupt ansteckt. „Wir lachen hier generell viel“, erklärt sie.
Stillstand ist nicht ihr Ding: „Ich habe mein Wissen, meine verschiedenen therapeutischen Angebote nach den Bedürfnissen der Patienten in den letzten Jahren immer weiterentwickelt und intensiviert.“
Wenn es im Gespräch um das deutsche Gesundheitssystem geht, wird es etwas ernster. Michaela Fischer wünscht sich, dass auch die Heilpraktiker in das kassenärztliche System aufgenommen würden. „Dann könnte man noch besser Synergieeffekte zum Wohle der Patienten bilden.“
So etwas wie ein Zuhause
Weil das nicht der Fall ist, muss eine Behandlung bei ihr selbst bezahlt werden. Die Zusammenarbeit mit anderen Akteuren auf dem Gesundheitscampus Sauerland und auch in der Region bezeichnet Michaela Fischer als ausgezeichnet, Schnittmengen gibt es im Grunde mit allen Anbietern. Der Gesundheitscampus ist so etwas wie ein Zuhause für sie: „Balve ist meine Heimat. Und ich liebe die Menschen hier.“