Neheim. . Der Neheimer Christoph Griesenbrock hat einen Jingle für die Westfalenpost komponiert. Als Teilnehmer an der Aktion “So klingt die WP“ geht es für ihn um 1000 Euro Preisgeld. Im Interview erläutert der Tonstudiobesitzer seine wahren Motive fürs Mitmachen.

Wie klingt eigentlich eine Zeitung? Unsere Redaktion hat sich diese Frage gestellt und alle Leserinnen und Leser aufgerufen, nach dem typischen Klang der WP zu suchen. Jeder kann mitmachen, jeder kann Komponist werden. Gesucht wird die Erkennungsmelodie der Westfalenpost. Der Klang der „Stimme der Heimat“.

Der Neheimer Tonstudiobesitzer Christoph Griesenbrock hat sich an der Aktion beteiligt. Sein Beitrag steht bereits auf der Homepage www.so-klingt-die-wp.de und kann ab dem 7. April bewertet werden. Die Besucher der Webseite können bis zum 21. April um 14 Uhr ihre Stimme abgeben und ihren Favoriten zum Sieger küren.

Die Stimmen des Publikums stellen eine Jurystimme dar, und somit 20 Prozent der fünfköpfigen Gesamtjury. Unser Autor, selbst Musiker, traf Christoph Griesenbrock zum Interview, in dem das herzliche Du gepflegt wurde. Darin erläutert der gelernte Tontechniker, was die Westfalenpost für ihn ausmacht und was er mit der Zeitung verbindet.

Frage: Christoph, wie bist du auf die Aktion „So klingt die Zeitung“ aufmerksam geworden?

Christoph Griesenbrock: Ich bin durch einen Zeitungsbericht auf die Aktion gestoßen. Mein Vater hat mir den Artikel gezeigt. Die Zeitung veranstaltet eine Mitmach-Aktion, das fand ich interessant. Ich habe mir dann die Homepage im Internet angeschaut und da fiel die Entscheidung teilzunehmen. Zu dem damaligen Zeitpunkt, das muss ungefähr Ende Februar gewesen sein, gab es noch keine Beiträge auf der Webseite. Da dachte ich mir, komm, dann machst du mal den Vorreiter.

Was hat dich an der Teilnahme gereizt?

Ich betreibe ja das Tonstudio Audiofloor in Neheim. Daher lag es nahe, dass ich mich an der Aktion beteilige. Es wäre ein großes Kompliment für mich, wenn die Hörer und die Jury meinen Beitrag auswählen würden. Eine Tageszeitung wäre natürlich eine schöne Referenz, auch für den Audiofloor. Dass es für den Gewinner einen Geldpreis gibt, ist natürlich nicht ganz unwichtig, aber für mich nicht die Hauptsache.

So klingt die WP.jpg

Wie würdest du den Sound beschreiben, den du eingereicht hast?

Ich habe einen Sound benutzt, der ein bisschen an das Geräusch einer Schreibmaschine erinnern soll. Das habe ich mit einer elektronischen Bassdrum gemacht. Ansonsten ist das Ganze recht atmosphärisch geraten, mit einem klaren Abschluss, der durch ein einzelnes Geräusch am Ende signalisiert wird. Mir war es auch wichtig, den Sound offen zu halten, so dass eventuell auch noch ein Synchronsprecher etwas darübersprechen könnte.

Was verbindest du mit der lokalen Tageszeitung?

Meine Eltern haben die WP abonniert, ich bin quasi mit der Zeitung aufgewachsen. Man bezieht viele regionale und lokale Informationen aus dem Blatt. Mit unserem Tonstudio Audiofloor arbeiten wir auch gut und eng mit der Zeitung zusammen. So versuchen wir auch, der lokalen Musikerszene in Arnsberg und Neheim mediale Präsenz zu verschaffen.

Wie spiegelt sich denn dein Bild von der Zeitung in deiner Erkennungsmelodie wider?

Ich mache ja generell auch Auftragsarbeiten für Kunden, zum Beispiel Bild- und Tonaufnahmen für Firmen. Da versuche ich, mich während des kreativen Prozesses in den Kunden hineinzuversetzen. Das habe ich hier auch getan. Wie könnte die Zeitung klingen? Die Zeitung ist ja ein Medium, dem die Leser vertrauen, was halt zum Frühstückstisch dazu gehört oder in der Firma in der Kaffeepause. Deswegen war es mir wichtig, dass der Sound etwas Zeitloses hat und gleichzeitig nach Seriosität klingt. Es sollte gleichzeitig nicht zu experimentell sein, da die Westfalenpost als Stimme der Heimat ja auch bodenständig und eher konservativ ist.

Hätte die Zeitung denn nicht den Auftrag gleich an eine Werbeagentur vergeben können?

Natürlich hätte sie das tun können, aber ich finde den Weg über die Leserbeteiligung klüger. So erfährt die Zeitung doch viel unmittelbarer, wie ihr Publikum sie einschätzt. Dass man die Leser im Internet einbezieht, erscheint mir modern und zeitgemäß. (timo)