Arnsberg.

Die beiden Arnsberger Doppel-Bankräuber haben sich vor ihrer ersten Tat am 2. Dezember 2010 stundenlang in Alt-Arnsberg und rund um die Filiale in der Clemens-August-Straße aufgehalten. „Wir sind immer wieder die Straße rauf und runter gelaufen“, erzählte der 37-jährige Angeklagte Frank G. (Name geändert) beim Prozessauftakt vor dem Landgericht.

Vorher seien beide Arnsberger mit dem geliehenen Pkw mehrfach an der Bank vorbeigefahren. „Irgendwann haben wir dann gesagt: Jetzt oder nie“, so die beiden Männer. „Wir hatten eine wahnsinnige Angst“, ergänzt Johannes L. (Name geändert). Er war es, der später gegen 17.20 Uhr mit einer vorgehaltenen Pistole die Herausgabe des Geldes forderte, während sein Kumpane mit dem Beil die Seitentür der Sparkasse sicherte.

Die unmittelbaren Vorbereitungen für den ersten Banküberfall nahmen die beiden Verbrecher im Arnsberger Eichholz vor. Hier krempelten sie sich die vorher in einem Army-Shop gekauften Sturmhauben zu einer schnell herunter zu ziehenden Mütze zurecht, zogen sich die von einem Lippspringer Freund geliehenen Jacken über und legten sich die am Morgen auf dem Weg von Paderborn nach Arnsberg in einem Baumarkt an der B1 gekaufte Küchen-Axt bereit. Während der ganzen Zeit konsumierten beide nach eigenen Angaben Drogen.

Die Schreckschusspistole - sie war defekt - hatte sich Frank G. schon länger vorher von einem unwissenden Cousin geliehen. Nicht, wie er aussagte, für den Überfall, sondern um sich bei den „gefährlichen“ Aufenthalten im Drogen-Milieu im Dortmunder Norden besser zu schützen.

Beim Prozessauftakt fragte Richter Willi-Kurt Erdmann immer wieder gezielt nach der Rolle, die der Lippspringer Freund Z. und der Dortmunder Drogen-Dealer K. bei der Planung des Banküberfalls spielten. Nach den Aussagen der Angeklagten wussten Beide über die Tat Bescheid. Herr Z. hatte sich demnach auch bereit erklärt, das gestohlene Beutegeld in seinem Haus deponieren zu lassen (wo es - wie berichtet - dann ja auch auf ungeklärter Weise verschwand). Dealer K. hat möglicherweise zum zweiten Überfall am 17. Dezember geradezu angestachelt. Es ist davon auszugehen, dass die Staatsanwaltschaft gegen beide Männer auch Ermittlungen anstellt.

Der Prozess wird am Freitag vor der 2. Großen Strafkammer des Landgerichts fortgesetzt. Richter Willi-Kurt Erdmann stellte in Aussicht, dass möglicherweise nicht alle fünf angesetzten Prozesstermine benötigt würden.