Hüsten. . „En bisschen watt feiern, damit die Seele gern im Körper wohnt!“ Das von Pater Reinald Rickert ausgegebene Motto war gleich am ersten Abend der Hüstener Kirmes für Tausende Programm.
Gekonnt meisterte der Benediktinermönch aus Meschede die Aufgabe, nach den Eröffnungsböllern des Böllervereins Bruchhausen das erste Fass Kirmesbier anzustechen. „Ich mach mich nich bange dafür“, sagte er in seinem rheinischen Idiom. Allerdings dürfe niemand erwarten, dass er „Ozapft is!“ rufe, denn des Bayrischen sei er nicht mächtig.
Zuvor hatte Pater Rickert über die beiden Lager im Sauerland referiert, die Veltins- und die Warsteiner-Trinker, und über die salomonische Entscheidung der Kirmes-Wirte, beide Biere auszuschenken. Über die Verbindung von Geschmack und Weisheit, die im lateinischen die selbe Wortwurzel haben, plauderte Rickert ebenso wie über die Freude der Benediktiner an ess- und trinkbaren Köstlichkeiten. Immer wieder unterbrach der Redner seine Ausführungen für einen tiefen Zug aus dem Bierkrug. Ingo Beckschäfer, 1. Vorsitzender der Kirmesgesellschaft, stellte den Nachschub sicher und bedanke sich anschließend bei Pater Rickert mit dem „Großen Hüstener Kirmesorden“ in Form eines Lebkuchenherzens.
Ebenfalls Lebkuchenherzen sowie Freikarten für das Riesenrad bekamen Johanna und Karl Jochheim für ein besonderes Jubiläum. Sie hatten sich vor 50 Jahren auf der Hüstener Kirmes kennengelernt und sind jedes Jahr wiedergekommen.
Hüstener Kirmes I
Neben dem Riesenrad schwingen sich in diesem Jahr zwei weitere zudem nagelneue Fahrgeschäfte in Höhen von über 40 Meter. „Eine tolle Werbung für Hüsten,“ sagte Bürgermeister Hans-Josef Vogel, als er beeindruckt in den Himmel schaute. Sogar den kurz zuvor im Radio gemeldeten Fünf-Kilometer-Stau auf der Autobahn zwischen Hüsten und Arnsberg brachte er mit dem eindrucksvollen Schauspiel in Verbindung, wobei allerdings auch die einspurige Baustelle das ihre getan haben wird.
Der Bürgermeister dankte der Hüstener Kirmesgesellschaft für ihr großes ehrenamtliches Engagement und sagte zu, nach der Kirmes in Ruhe die Verschärfung der Sicherheitsauflagen zu überprüfen und zu sehen, was nötig sei und was sich bewährt habe. Als Nachwirkung der Loveparade- Katastrophe, hatte die Kirmesgesellschaft ein neues Sicherheitskonzept aufstellen müssen. Die Mehrkosten von rund 10.000 Euro gehen zu lasten der Schausteller und werden von diesen letztlich an die Besucher weitergegeben.
Der Dank von Ingo Beckschäfer ging auch an den Lionsclub, der wieder Bewohner von Behinderteneinrichtungen im gesamten Arnsberger Stadtgebiet sowie in Hachen zum traditionellen Kirmesbummel eingeladen hatte.
Für Musik bei der Eröffnungsfeier im Festzelt sorgte das Fanfaren-Korps Neheim-Hüsten, das in diesem Jahr sein 55-jähriges Bestehen feiert.