Arnsberg. Feuerwehrleute pflegen das Grab von Max Löcke, dem Gründer der Feuerwehr Arnsberg und visionären Bürgermeister. Verdienste um Stadtentwicklung
Wolfgang Becker
Arnsberg. Der Löschzug Arnsberg hat in seinem 145. Jubiläumsjahr auch seinem Gründer Max Löcke gedacht, der im August 1879 als damaliger Bürgermeister die Feuerwehr Arnsberg ins Leben gerufen hatte.
Während die Mitglieder des Löschzuges am Montagabend die interne Jubiläumsfeier vorbereiteten, waren die Feuerwehrmänner Maximilian Christiaens, Dennis Becker, Marcus Kreidt und Thomas Schrick zum Eichholzfriedhof unterwegs, um dort das Grab des 1938 verstorbenen, hochdekorierten Ehrenbranddirektors, pünktlich zum Jahrestag auf Vordermann zu bringen. Ausgerüstet mit Gartenschere und Müllsäcken sowie viel Zupfarbeit mit den Händen, rückten die vier Feuerwehrleute dem Unkraut auf der Grabstätte des honorigen Ehrenbürgers der Stadt Arnsberg auf den Leib.
Auch interessant
Bürgermeister Max Löcke hatte sich allerdings nicht nur bei der Feuerwehr, sondern auch bei der Stadtentwicklung einen Namen gemacht. Der Bau eines Wasserwerkes 1885 und die Anlage einer Kanalisation sowie die Erneuerung der Straßenbeleuchtung und 1901 die Gründung der „Ruhrwerke“ (später Feldmühle, heute R.D.M.) gehörten zu seinen, in der Bevölkerung nicht immer unumstrittenen Erfolgen. Kurz vor der Jahrhundertwende konnte nahe der „Bazillenbrücke“, auf dem Gelände des jetzigen Sauerlandtheaters eine „Badeanstalt mit Schwimmbecken“ in Betrieb genommen werden, die einzige übrigens zwischen Kassel und Hagen. Ein Bravourstück des mittlerweile 63-jährigen Bürgermeisters Max Löcke waren Planung und Bau eines neuen Krankenhauses unterhalb des Lüsenberges, das Marienhospital wurde am 12. Januar 1913 mit einem großen Festakt und abendlichem Feuerwerk eingeweiht.
Mehr aus Arnsberg
- Verstärkte Polizeikontrollen in Neheim auf der Werler Straße
- Junge Arnsbergerin von drei Männern belästigt
- Personeller Engpass bei Neheimer Pflegedienst
- Physio-Praxis in Bruchhausen bleibt erhalten
Max Löcke verstarb am 7. Mai 1938 und wurde auf dem Eichholzfriedhof neben seiner ein Jahr zuvor gestorbenen Ehefrau Toni beigesetzt, Sohn Max jun., Referendar und Leutnant der Reserve, fiel wenige Tage nach Beginn des Ersten Weltkrieges bei Meaux in Frankreich, an ihn erinnert eine Inschrift auf dem Familiengrab.