Hüsten. Der Kult-Kiosk an der Ruhrbrücke gegenüber des Kirmesplatzes ist vermietet - was in Zukunft damit geschieht, liegt auch in Ihrer Hand.

Davon eins, hiervon zwei und drei Colafläschchen - Worte, die Kindheitserinnerungen wachrütteln. Worte, die täglich durch das Kiosk-Fenster rauschten. Immer dann, wenn Kinder und Jugendliche eine gemischte Tüte für ´ne Mark kauften und vom Gegenüber die freundliche Frage kam: „Was möchtest du denn drin haben?“ Fünf Pfennig kostete ein Frosch, zehn Pfennig eine saure Gurke und 15 Pfennig die coole Schleckmuschel - in den 1990ern.

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Über Jahrzehnte hinweg gehörte „Hilpert´s Kiosk“ zum Stadtbild Hüstens - diente als Ort der Begegnung und Kommunikation. Zunächst als „Erfrischungen Charlotte Hilpert“ bekannt, wechselte der Name schließlich in „Hilpert Kiosk“. Zuletzt, bis der Kult-Kiosk letztlich komplett geschlossen wurde, stand am Werbeschild „Snack Point Hüsten“. Ob Tabakwaren, Zeitungen, Getränke oder Süßwaren - ob auf dem Weg zur Spätschicht, auf dem Schulweg oder auch spontan am Abend, der Kiosk an der Ruhrbrücke direkt gegenüber des Kirmesplatzes wurde nicht nur zu besonderen Anlässen gut besucht.

Charlotte Hilpert prägte den Kiosk maßgeblich und vermachte dem Standort eine einzigartige Geschichte.
Charlotte Hilpert prägte den Kiosk maßgeblich und vermachte dem Standort eine einzigartige Geschichte. © Heimatbund Neheim-Hüsten e.V. | KH Keller

Einige Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das kleine aber feine Gebäude von Paul Hilpert erbaut - und seine Tochter Charlotte Hilpert betrieb den Kiosk bis einige Jahre vor ihrem Tode (11.11.1998). Danach sei der Kiosk von Dieter Stoltefaut fortgeführt worden, heißt es im Heimatblatt 69 des Heimatbundes Neheim-Hüsten e.V. (Neheimer und Hüstener Gaststätten früher und heute IV).

Nach jahrelangem Leerstand: Hilpert‘s Kiosk neu vermietet

Unter dem Namen „Snack Point Hüsten“ schien der Kiosk augenscheinlich jedoch nicht mehr das gewesen zu sein, was er viele Jahrzehnte war - und so schloss er vor einigen Jahren komplett.

Viele Jahre Leerstand folgten. Teils wurde das Gebäude von einer Band als Proberaum genutzt. Doch nun ist es Philipp Fischer Immobilien als Vermittler gelungen, den Kult-Kiosk neu zu vermieten. Während der Inhaber aktuell nicht namentlich genannt werden möchte, ist es jedoch ein Anliegen des Mieters, die WP-Leserinnen und -Leser direkt mit in die weiteren Planungen einzubeziehen.

Renovierungsbedürftig ist das Objekt allemal - sowohl von außen als auch von innen. Zu viele Jahre stand es leer.
Renovierungsbedürftig ist das Objekt allemal - sowohl von außen als auch von innen. Zu viele Jahre stand es leer. © Thora Meißner

„Wir hatten zunächst überlegt, dort wieder einen Kiosk zu eröffnen“, sagt Yilmaz Turan, neuer Mieter. Eine weitere Idee sei gewesen, einen Imbiss dort zu eröffnen. Denn gegenüber auf dem Kirmesplatz sei ja eine große Parkmöglichkeit für Lkw gegeben und neben dem Kiosk seien auch drei Stellplätze, die zu dem Mietobjekt gehörten. Dennoch sei er sich nach Überprüfung der Gegebenheiten nicht sicher, ob sich ein Imbiss an dieser Stelle rentieren würde. Auch ein erneuter Kiosk scheint ihn nicht zu 100 Prozent zu überzeugen. Daher sind die WP-Leserinnen und -Leser nun gefragt.

Was soll in Hilpert‘s Kiosk?

Denn entschieden sei noch nicht, was genau dort eröffnet werden soll. Ob Kiosk oder Imbiss - oder auch etwas völlig anderes. „Wir würden aber gerne auch die Leserinnen und Leser einbeziehen“, so Turan weiter, „was sie sich dort wünschen bzw. vorstellen können.“ Insbesondere die Hüstenerinnen und Hüstener wüssten ja, was ihnen an dieser Stelle fehle.

Ideen, Wünsche, Anregungen?

WP-Leserinnen und -Leser sind gefragt: Was können Sie sich im alten „Hilpert‘s Kiosk“ an der Ruhrbrücke gegenüber des Kirmesplatzes vorstellen?

Ideen, Wünsche und Anregungen können Sie per Mail an arnsberg-wp@funkemedien.de richten. Die Ideen werden gebündelt und anonymisiert an den Mieter Yilmaz Turan weitergeleitet.

Was könnten sich WP-Leserinnen und -Leser an der Ruhrbrücke „Hüsten Ost“ vorstellen? Die Redaktion sammelt Ideen.
Was könnten sich WP-Leserinnen und -Leser an der Ruhrbrücke „Hüsten Ost“ vorstellen? Die Redaktion sammelt Ideen. © Heimatbund Neheim-Hüsten e.V. | KH Keller

Zunächst einmal müsse das Gebäude -innen wie außen- jedoch renoviert werden. Teils vom Eigentümer in Angriff genommen - teils von Yilmaz Turan. „Unser Mietvertrag läuft ab Mai diesen Jahres“, sagt er, „dann werden wir mit den Renovierungen beginnen.“

Bis dahin sollte -um auch gezielt zu renovieren und einzurichten- feststehen, was „Hilpert‘s Kiosk“ den Hüstenern und allen, die zukünftig daran vorbeifahren werden, zu bieten hat.