Arnsberg. Das Verhalten eines ehemaligen Pfarrverwalters in Arnsberg ist Thema einer Gemeindeversammlung. Bis dahin schweigt sich Paderborn aus.
Es ist eine kleine Meldung in der aktuellen Ausgabe des „Wegweisers“, die aber große Auswirkungen haben könnte. In dem kirchlichen Mitteilungsblatt der Propsteipfarrei St. Laurentius werden die Gemeindemitglieder zu einer Informationsveranstaltung am 6. Juni um 19 Uhr in den Kapitelsaal des Klosters Wedinghausen eingeladen.
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Gegenstand dieser Informationsveranstaltung, die vom Erzbistum Paderborn in Absprache mit Propst Stephan Schröder sowie haupt- und ehrenamtlichen Verantwortlichen der Pfarrei und des Norbertusrates organisiert wird, sind Vorwürfe gegen einen ehemaligen Geistlichen in Arnsberg. Der mittlerweile verstorbene Priester war von 1991 bis 2008 als sogenannter Pfarrverwalter in der Gemeinde St. Norbertus tätig. In der Einladung steht, dass die Gemeindemitglieder über die Hintergründe und Inhalte dieser Vorwürfe in der Versammlung informiert werden sollen. Aus diesem Grund würden auch Verantwortliche aus dem Erzbistum Paderborn teilnehmen.
Verweis auf Veranstaltung
Aufgrund dieser Mitteilung hat unsere Redaktion Kontakt mit der Pfarrei St. Laurentius sowie der Pressestelle des Erzbistums Paderborn aufgenommen und um ein Gespräch im Vorfeld dieser Veranstaltung gebeten, in dem Fragen gestellt werden sollten. Unsere Zeitung möchte auch diejenigen Menschen informieren, die nicht an der Veranstaltung am 6. Juni teilnehmen können. Deshalb haben wir die Anfrage zum Infogespräch gestellt. Die Pfarrei St. Laurentius verweist bei unserer Anfrage - wie es in solchen Fällen durchaus üblich ist - auf die Pressestelle des Erzbistums und möchte selber keine Aussage tätigen.
Die Sprecherin des Erzbistums Paderborn, Heike Meyer, erteilt unserem Wunsch nach Pressegespräch eine deutliche Absage: „Die Sachverhalte werden durch die zuständigen Stellen aufbereitet, um sie auf der bereits terminierten Gemeindeversammlung gebündelt darzustellen. An dieser Gemeindeversammlung können Sie als Medienvertreter wie gewohnt teilnehmen. Eine Vorab-Information der Medien ist allerdings nicht vorgesehen“, heißt es in der kurzen Mitteilung des Erzbistums.
Unsere Redaktion hat das Vorabgespräch mit dem Erzbistum Paderborn und der Pfarrei St. Laurentius auch deshalb gesucht, weil zwischen der Mitteilung im „Wegweiser“ und der angekündigten Veranstaltung im Juni mehrere Wochen liegen. In dieser Zeit könnten Spekulationen aufkommen. Dass diese Annahme nicht völlig unbegründet ist, beweist der Umstand, dass es um den ehemaligen Pfarrverwalter bereits in der Vergangenheit Gerüchte gegeben hat. Anders als der „Wegweiser“ verzichten wir in diesem Artikel allerdings auf die namentliche Nennung der Person. Denn auch verstorbene Personen, die Gegenstand solcher Aufarbeitungen und Ermittlungen sind, besitzen Persönlichkeitsrechte über ihren Tod hinaus.
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Apropos Ermittlungen. Thomas Poggel, Sprecher der Staatsanwaltschaft Arnsberg, erklärt, dass keine Akte zu dem ehemaligen Geistlichen vorhanden sei und auch nicht ermittelt wurde. „Grundsätzlich wird auch nicht gegen Verstorbene ermittelt. Einzig und allein gegen mögliche Beteiligte der Taten, sofern diese noch leben, könnte im Nachhinein ermittelt werden.“