Neheim. Aus denkmalgeschütztem Gebäude wird nach acht Jahren endlich ein Ort für extravagantes Wohnen. Wie genau es sich dort wohnt.
Neues aus dem „Alten Amtsgericht“: Das Wohnprojekt im denkmalgeschützten Gebäude im Herzen von Neheim biegt endgültig auf die Zielgerade ein: Acht der Wohnungen sind inzwischen vermietet - und die verbliebenen drei sollen noch im Laufe dieses Jahres fertiggestellt - und dann ebenfalls vermietet werden. Das bestätigt das für die Vermarktung zuständige Unternehmen Meyer & Partner.
Vor Kurzem hat sich ein Interessent für eine Zweizimmerwohnung im Dachgeschoss des früheren Gerichtsgebäudes an der Ecke Schwester-Aicharda-Straße / Apothekerstraße entschieden. Damit sind jetzt nur noch drei Objekte „übrig“. Diese Wohnungen liegen im Haupttrakt des historischen Bauwerks, dessen Front sich zur Schwester-Aicharda-Straße hin erstreckt. Bis Mietinteressenten ihre Fühler dahingehend ausstrecken können, dürften aber noch einige Monate ins Land gehen... Zunächst muss dieser Bereich noch weiter saniert werden.
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Apropos Mietinteressenten: Die Nachfrage sei sehr rege, erklärt Nicole Reffelmann auf Nachfrage. Für die Mitarbeiterin von Meyer und Partner wenig überraschend, denn: „Es ist ein extravagantes Wohnen.“ Jede der elf Wohnungen habe ihren ganz eigenen Charakter, sei individuell und attraktiv, so die zuständige Fachfrau weiter. Hohe Decken und der Gebäudestruktur angepasste Raumzuschnitte sorgen für ein spezielles Flair: „Außen klassisch – innen mit Pfiff“ hatte der ursprüngliche Investor vor knapp acht Jahren verkündet.
Alte Häuser erzählen Geschichten
„Alte Häuser erzählen Geschichten“, merkt Nicole Reffelmann zum „Wohngefühl“ an; und liefert ein Stichwort. Die Geschichte der vergangenen Jahre ist reich an Höhen und Tiefen - Blick zurück: Im Juni 2016 wird die Immobilie von der Stadt Arnsberg an „Tecto Rent“ veräußert. Investor Heinz-Gerd Schlootz will das Gebäude in einen ansprechenden Wohnkomplex umwandeln. Auf knapp 1400 Quadratmetern Fläche sollen elf Wohnungen entstehen. Die Vermarktung übernimmt die Firma mit Sitz in Viersen selbst. Nach holprigen Bemühungen kauft im Jahr 2017 ein mit Schlootz befreundetes Geschwisterpaar aus dem Rheinland alle elf Wohnungen – „als Kapitalanlage und mit der Absicht, diese zu vermieten“, so der Tecto Rent-Geschäftsführer damals auf Nachfrage. Doch die Fertigstellung verzögert sich mehrfach, aus Ende 2018 wird Ende 2019 – dann Ende 2020. Ende 2021 ist „Tecto Rent“ dann pleite! Am 20. Januar 2022 zeigt der Insolvenzverwalter bei Gericht an, dass „Masseunzulänglichkeit“ vorliegt: Es gibt nichts zu holen... Folge: Einige Objekte wurden zwangsversteigert, andere sollten in Eigenregie der Käufer zu Ende saniert werden. Letzteres geschieht aktuell wohl in Neheim.
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Der nun tätige Investor setzt allerdings weiterhin auf Anonymität - ob es sich um besagtes Geschwisterpaar aus dem Rheinland handelt, ist ungeklärt; aber vor allem unwichtig. Wichtig ist, ein ansprechendes Wohnprojekt wird doch noch verwirklicht; und ein denkmalgeschütztes Gebäude angemessen wertgeschätzt.