Arnsberg. Gut sichtbarer Widerstand gegen geplantes Windenergie-Projekt Herdringer Forst in Arnsberg: Was die Bürgerinitiative sich dabei denkt.

Das kann einfach niemand übersehen: Mit einem ersten großformatigen Plakat an der Bruchhausener Straße - platziert am Ortsausgang Bruchhausen in Richtung Niedereimerfeld - gibt die Bürgerinitiative „Kein Windpark im Herdringer Forst!“ ihrem Protest gegen die „Verspargelung“ des Arnsberger Waldes ein Gesicht.

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Nicht nur das Plakat selbst ist groß - auch der Inhalt zielt bewusst auf „Größe“: die Größe der geplanten Windräder. Diese wird anschaulich aufs Korn genommen. Zu sehen sind der Kölner Dom, der Eifelturm - und eine der Windmühlen; jeweils mit der Höhenangabe in Metern. 324 sind es beim Pariser Wahrzeichen, 157 misst die bekannte Kirche im Rheinland; die Windenergieanlage (WEA) bringt es auf 270.

Diese Darstellung soll den Leuten bewusst machen, welche Ausmaße die Anlagen haben, die dort entstehen könnten.
Günther Klauke - Bürgerinitiative „Kein Windpark im Herdringer Forst!“

„Diese Darstellung soll den Leuten bewusst machen, welche Ausmaße die Anlagen haben, die dort entstehen könnten“, erklärt Günther Klauke - und schiebt hinterher: „Uns sind die Dinger einfach zu groß!“ „Uns“ meint die im November 2023 gegründete Initiative, die sich im Frühjahr dieses Jahres zweimal getroffen hat, um das weitere Vorgehen in Sachen Windpark Herdringer Forst zu organisieren.

Rückblick: Bis zu 35 Windenergieanlagen (WEA) der 7,5-Megawatt-Klasse sollen im Nordwesten des Arnsberger Waldes (auf 1500 Hektar vorgeschädigter Forstfläche) gebaut werden – 15 dieser 270 Meter hohen „Windmühlen“ auf Arnsberger Stadtgebiet. Anfang Mai 2023 wurden diese Pläne öffentlich; das federführende Projektentwicklungsunternehmen Juwi hat angekündigt, die Einreichung der Genehmigungsanträge bei den zuständigen Behörden (Kreisverwaltungen HSK und Soest) sei im vierten Quartal 2024 vorgesehen. Flächeneigentümerin ist die Kulturstiftung Schloss Herdringen, bereits Mitte Januar 2023 wurde ein Gestattungsvertrag mit der Juwi GmbH unterzeichnet.

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Ausblick: „Es ist das erste Plakat - aber nicht das letzte“, kündigt Günther Klauke an, und schildert das weitere Vorgehen wie folgt: Das jetzt gezeigte Motiv wird nach etwa zehn Tagen wieder entfernt - es soll ein Test sein, welche Resonanz diese Art von Protest erzeugt. „Dann machen wir zwei bis drei Wochen Pause“, so der BI-Vorsitzende weiter - „und hängen anschließend drei bis vier weitere Plakate mit anderen Darstellungen am jetzigen Standort und an anderen Plätzen auf.“ Das Ziel bleibt unverändert: Man wolle das Problem verdeutlichen, betont Klauke: „Bewusstsein wecken bei Bevölkerung, Windparkplanern und Politik - was plant ihr da eigentlich für ein gewaltiges Ding...“ Drängt sich noch eine Frage auf:

Kosten von etwa 400 Euro

Was kostet so eine Aktion? „Das jetzt hängende Plakat schlägt für die Dauer von zehn bis elf Tagen mit etwa 400 Euro zu Buche“, gibt Günther Klauke Auskunft. Ein Mitglied der Bürgerinitiative habe es gesponsert, so deren Vorsitzender. Auch ein Zeichen von Größe...