Sundern. Der Aachener Domorganist Michael Hoppe gibt am 5. Mai ein Konzert in St. Johannes. Dort präsentiert er Orgelmusik aus Frankreich
Freunde der Orgelmusik können sich am Sonntag, 5. Mai, auf ein Highlight in der Sunderner Pfarrkirche St. Johannes Evangelist freuen. Um 17 Uhr spielt der Aachener Domorganist Prof. Michael Hoppe ein Konzert in dem Gotteshaus. Für Hoppe ist der Auftritt in Sundern eine echte Premiere. „Ich bin vorher noch nie in Sundern gewesen. Als sich aber Wolfgang Blome bei mir gemeldet hat, war relativ schnell klar, dass ich in Sundern auftreten möchte“, sagt Hoppe.
Neues aus Sundern
- Beliebter Imbiss in Langscheid mit Neustart
- Bilder vom Megasports Familientag in Hagen
- Die Amecker Straße wird monatelang gesperrt
Doch wie bereit man sich auf ein solches Konzert vor, wenn man die Orgel vorher noch nie gesehen hat, die Gegebenheiten vor Ort nicht kennt und die Distanz auch zu groß ist, um mal eben für eine Probe vorbeizuschauen? Immerhin ist Aachen knapp zwei Autostunden von Sundern entfernt. „Ich habe natürlich vorher gegoogelt, mir Bilder des Kirchenraums angeschaut und mir auch vorab die Orgeldisposition mit den Registernamen schicken lassen. Somit kenne ich die verschiedenen Klang- und Spielmöglichkeiten der Orgel“, erklärt der erfahrene Domorganist.
Im nächsten Schritt hat sich Prof. Michael Hoppe dann mit einem möglichen Programm für sein Konzert in Sundern beschäftigt. „Man schaut dann, ob bestimmte Künstler ein Jubiläum haben und welche Stücke gut zueiander passen. Weil der Franzose Charles Marie Widor vor 180 Jahren geboren wurde, habe ich von ihm die Orgelsymphonie No. 6 ausgesucht.“ Er selbst sei bereits als Jugendlicher von Widors Werk fasziniert gewesen. „Es ist effektvoll, pompös, aber nicht nur laut. Es ist an manchen Stellen auch geradezu lieblich und symphonisch-romantisch“, schwärmt der ehemalige Assistent des Kapellmeisters am Essener Dom.
Zur Person: Michael Hoppe
Michael Hoppe wurde 1966 in Leverkusen geboren. Nach seiner Schulzeit studierte Hoppe katholische Kirchenmusik an der Robert Schumann Hochschule in Düsseldorf. Dort schloss er mit Diplom ab. Weiterführende Chorleitungsstudien studierte er an der Musikhochschule Köln. Zusätzlich besuchte er zahlreiche Meisterkurse. Hoppe war als Stipendiat des Landes NRW mehrmaliger Teilnehmer der internationalen Altenberger Orgelakademie für Orgelimprovisation.
Nach seiner Zeit als Assistent des Domkapellmeisters in Essen Anfang der 90er Jahre führte ihn 1995 der Weg nach Aachen, wo er in der Kirche St. Severin tätig war und zugleich auch mehrere Dozentenstellen in Aachen sowie in Köln und Düsseldorf bekleidete. Seit Juli 2013 ist Hoppe Domorganist am Hohen Dom zu Aachen. 2018 wurde er vom Generalvikar des Bistums Aachen zum Diözesankirchenmusikdirektor ernannt. Neben zahlreichen Veröffentlichungen konzertiert Michael Hoppe regelmäßig im In- und Ausland.
Der zweite Teil seines Konzerts thematisiert ein Werk des französischen Organisten Maurice Duruflé. „Er war ein Schüler von Widor und wurde durch ihn maßgeblich beeinflusst. Seine Musik ist virtuos und impressonistisch“, so Michael Hoppe. Der Aachener erklärt: „Man hat zwar gewisse Stücke im Repertoire, die man auch spontan spielen kann. Aber man muss erstens regelmäßig üben und wiederholen. Zweitens ist eine gute Vorbereitung sehr wichtig. Ein solches Konzert - ganz gleich ob in einem Dom vor vielen Menschen, oder in einer kleinen Kirche auf dem Land - ist nie ein Selbstläufer!“
Hoppe reist deshalb auch ohne Erwartung ins Sauerland. „Ich lasse mich überraschen und freue mich, wenn die Besucherinnen und Besucher kommen. Denn auch für 30 Menschen muss man richtig gut spielen. Das ist mein eigener Anspruch.“ Grundsätzlich begeistere ihn bei der Orgelmusik die Einheit von Klang und Raum. „Mit Orgelmusik lässt sich Architektur durch Klang erleben. Das ist etwas ganz Besonderes!“
Aktuelles aus Arnsberg
- Beliebter Waffelbäcker verabschiedet sich vom Neheimer Wochenmarkt
- Dinscheder Brücke für drei Tage wegen Betonierungsarbeiten gesperrt
- Großes Kulturfest lockt die Menschen nach Neheim
Umso dankbarer sei Hoppe für die Möglichkeit gewesen, 2013 das Amt des Domorganisten in Aachen übernehmen zu dürfen. „So etwas plant man nicht. Ich gehe auch heute noch sehr demütig mit diesem verantwortungsvollen Amt um und stehe in der Tradition meiner bekannten Vorgänger.“ Diese große Verantwortung und die vielen Verpflichtungen im Aachener Dom lassen nicht jedes Gastspiel in anderen Kirchen zu. „Aber wenn immer es möglich ist, spiele ich auch in der Fremde. Ich mache das sehr gerne.“
Organisiert und finanziell unterstützt wird das Konzert vom Kulturring Sundern, initiiert wurde es von Wolfgang Blome, der bereits in der Vergangenheit zahlreiche namhafte Organisten nach Sundern holte. „Ich kann auf ein großes Netzwerk zurückgreifen“, sagt Blome. Den Erstkontakt zum Aachener Michael Hoppe stellte Andreas Kirchhoff her. Der Rönkhauser ist Mitglied im Sunderner Organistenteam.
Ursprünglich sollte das Konzert von Hoppe bereits im März stattfinden, weil es zu dieser Zeit aber durchaus kalt werden kann und die Heizungsanlage in der Kirche St. Johannes defekt ist, hatte man sich auf eine Verschiebung des Auftritts in den Mai entschlossen.