Sundern. Sunderner Traditionsunternehmen mit neuem Leitbild. Wie zufrieden sind die ca. 280 Mitarbeitenden - und wofür steht die Mühle?
„Ein Bild sagt mehr als tausend Worte?“ Für eine Zeichnung zur Zukunft der Mühlenbäckerei Vielhaber passt dieser Spruch wie die Faust aufs Auge! Obwohl, Zeichnung klingt zu klein gedacht - es handelt sich um ein 2,20 mal 1,10 Meter großes Plakat, auf dem Mitarbeitende festgehalten haben, „wohin die Reise gehen soll“.
Genau diese Frage - „Wohin geht die Reise?“ - haben sich Elisabeth Vielhaber, seit vier Jahren in der Geschäftsführung des Traditionsunternehmens mit Hauptsitz in Sundern-Stockum tätig, ihre Schwester Marie sowie Vater und Seniorchef Eberhard vor einigen Wochen gestellt. Ergebnis dieses ersten Brainstormings: „Wir brauchen ein Leitbild!“ Stellt sich die Frage: „Warum?“ „Kostet erstmal Zeit und Geld“, stellt Juniorchefin Elisabeth augenzwinkernd selbst fest - schiebt jedoch prompt hinterher: „Unsere Welt ist im Wandel - auch in unserem Familienunternehmen finden mit der neuen Führungsgeneration Veränderungen statt.“ Zeit, zu reagieren: „Um dem Wandel mit Integrität zu begegnen und gleichzeitig die unternehmerische Weiterentwicklung voranzutreiben“, hat sich das Trio folgende Fragen gestellt: Wo wollen wir hin und vor allem, warum? Was zeichnet uns aus? Wie wollen wir zusammenarbeiten? Was kann man von uns erwarten? Ganz wichtig dabei: Statt einer reinen Vorgabe durch die Geschäftsführung sollen alle Mitarbeitenden aktiv einbezogen werden! Das sind - inklusive Teilzeitkräfte, Aushilfen, etc. - etwa 280 Menschen. Damit ein Schuh - oder, in diesem Fall besser, ein Brot draus wird, muss ein Profi mit ins Boot, sind sich die Drei einig; und beauftragen Christian Henzler („newworx“).
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Der Profi für die Entwicklung von Leitbildern legt sofort los, lädt alle Mitarbeitenden ein, in einem Umfrage- und Workshopformat gemeinsam die Zukunftsvision der Mühlenbäckerei zu entwickeln. Das war vor etwa zwei Monaten - jetzt stehen die Ergebnisse des Prozesses fest; Kernstück ist eine anonymisierte Mitarbeiterbefragung. „Vor deren Ausgang hatten wir im Vorfeld schon ein wenig Respekt“, meint Elisabeth Vielhaber, doch die nun vorliegende Gesamtauswertung sei „sehr erfreulich“:
Mitarbeiterzufriedenheit: 91 Prozent voten positiv
Mit Blick auf Zufriedenheit am Arbeitsplatz votieren 91 Prozent der Befragten positiv - Tenor: „Der Job macht Freude“; und in der von 1 bis 5 reichenden Bewertungsskala pendelt sich der Schnitt bei 1,9 ein. Nicht weniger wichtig - die Workshops, drei an der Zahl, jeweils mit 30 Teilnehmenden. Insgesamt 90 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter also, die intensiv an der Gestaltung der Zukunft mitwirken können - und das auch eifrig tun - Ergebnis: Das anfangs erwähnte, identitätsstiftende (Leit)bild.
„Dieses Bild zeigt unsere Zukunft“, legt sich Elisabeth Vielhaber fest - und verweist auf die zahlreichen Details, darunter auch das Mitarbeitenden wie Kunden gleichermaßen wohlbekannte Mühlensymbol, das eine Art Leuchtturmfunktion hat. Insgesamt dokumentiere das knapp zweieinhalb Quadratmeter große Werk „eine starke Gemeinschaft mit guter Stimmung“. „Darauf bin ich stolz, es motiviert mich mit Blick auf die Zukunft ungemein“, sagt die Juniorchefin. In Gesprächen, mit Werbung und im Arbeitsalltag soll das Ergebnis ab sofort intensiv kommuniziert werden.
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„Es soll uns leiten“, bringt Elisabeth es auf den Punkt, „ein ambitioniertes Ziel, für das gilt - da wollen wir hin!“ In einigen Punkten sei man schon gut unterwegs, auf anderen Gebieten gebe es noch Handlungsbedarf.