Arnsberg/Sundern. „Public Viewing“ zur Fußball-Euro steigt in Arnsberg und Sundern. Aktives Neheim wartet erstmal ab. Schützenvereine können schwer planen.
Die Fußball-Europameisterschaft kommt näher. Das bietet die Chance für Public Viewings in Arnsberg und Sundern und bereitet zugleich vielen Schützenbruderschaften Kopfzerbrechen, denen zahlreiche Spiele der deutschen Nationalmannschaft an Wochenenden ins Fest platzen können.
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Erste Ideen für ein Public Viewing gibt es in Arnsberg. Hier haben sich Jonathan Mink (Betreiber Festhalle Promenade und Herr Nilsson) und das Sauerlandmuseum Arnsberg nach Auskunft von Stadtmarketing-Managerin Tajana Schefers bereits Gedanken gemacht und planen gemeinsam etwas. Das Sauerlandmuseum, so bestätigt die Stadt, habe sich bereits für die gesamte Zeit Vorrunde der Fußball-Euro vom 14. Juni bis 14. Juli ein Public Viewing im Innenhof genehmigen lassen. „Wir werden die drei Vorrundenspiele der deutschen Mannschaft zeigen“, verrät Karin Fischer vom Sauerlandmuseum. Jonathan Mink übernimmt das Catering. Bis zu 600 Besucher können auf dem Innenhof Platz finden. Ab der k.o.-Runde könnte dann die Festhalle in der Promenade übernehmen. „Da passen auch mehr Leute rein“, so Karin Fischer. Für die ganze Zeit wolle das Sauerlandmuseum die Technik nicht vorhalten. „Wird ja über vier Wochen gesehen ganz schön teuer“, so die Event-Organisatorin.
Noch zurückhaltend ist das Aktive Neheim. „Zunächst einmal konzentrieren wir uns auf die Planung des Dies Internationalis am 25. Mai und von Neheim Live vom 21. bis 23. Juni“, sagt Citymanager Conny Buchheister. Das erste Spiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Schottland, zugleich die Eröffnung der Euro 2024, findet am 14. Juni um 21 Uhr statt. Am Ende des „Neheim Live“-Tages am 23. Juni um 21 Uhr würde die Nagelsmann-Elf ihr letztes Gruppenspiel gegen die Schweiz bestreiten. Das Spiel gegen Ungarn steigt am 19. Juni an einem Mittwoch um 21 Uhr.
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Aktives Neheim will zunächst den Turnierverlauf abwarten. „Sollte es zum Beispiel ein Halbfinale mit deutscher Beteiligung geben, haben wir den Zugriff die erforderliche Technik und können schnell reagieren“, sagt Conny Buchheister. Tatjana Schefers spürt allerdings bereits einen Wandel bei den potenziellen Veranstaltern. „Die Stimmung kippt“, sagt sie, „das ist wie bei der Nationalmannschaft“. Anfängliche Skepsis weiche zunehmend einer Vorfreude.
Planung für Schützenfeste schwierig
Die hält sich bei den Schützenvereinen, die direkt von der Fußball-EM betroffen sind, allerdings noch in Grenzen. Zwar sind Fußball-Großereignisse während der Schützenfestsaison nichts Neues, doch finden die deutschen Spiele diesmal vermehrt an den auch von den Schützen für ihre Feste genutzten Wochenenden statt. Wenn Deutschland am 14. Juni an einem Freitag zum Euro-Auftakt bittet, findet in Stemel, Uentrop und Westenfeld der Festauftakt statt. Die anderen deutschen Vorrundenspiele überschneiden sich mit keinem Schützenfest in Arnsberg und Sundern. Diese drei Bruderschaften können aber wenigstens fest planen, wie und ob sie auf „König Fußball“ reagieren. Schwieriger wird die Planung ab der k.o.-Runde.
Sollte Deutschland Gruppensieger werden, ginge es am Samstag, 29. Juni, im Achtelfinale und am Freitag, 5. Juli, im Viertelfinale weiter. Das Halbfinale wäre in der Woche am 9. Juli, das Finale am 14. Juli. Als Gruppenzweiter würde Deutschland am Samstag, 29. Juli, im Achtelfinale und dann im Viertelfinale am Samstag, 6. Juli, am Ball sein. Und was passiert, wenn die deutschen Elite-Kicker nur als einer der zwei besten Gruppendritten weiterkämen, ist jetzt noch nicht terminlich abzusehen.
Die Wochenenden 29./30. Juni (Samstag/Sonntag) und 5./6. Juli (Freitag/Samstag) sind also für die Planung eines Schützenfestes kritisch. Das Achtelfinale „konkurriert“ mit den Schützenfesten in Hövel, Rumbeck und Hellefeld. Die ganz großen Feste der Bürgerschützen in Arnsberg, in Oeventrop und Sundern wären nur betroffen, wenn Deutschland nicht Gruppensieger wird und am 6. Juli noch im Viertelfinale stehen würde. Alle drei Feste - mit die größten im Schützenkreis überhaupt - beginnen erst am 6. Juli. Ein mögliches EM-Finale am 14. Juli mit deutscher Planung kommt in Konflikt mit den Schützenfest-Sonntagen in Müschede, Niedereimer, Endorf und Holzen.
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Public Viewing in Sundern
Ein grundsätzlicher Antrag zur Genehmigung von „Public Viewing“-Veranstaltungen liegt auch der Stadt Sundern für die Schützenhalle Sundern vor. Die Schützenbruderschaft Sundern kündigt zumindest bis einschließlich Achtelfinale an. „Unsere Hubertus-Arena öffnet bei den deutschen Spielen am Nachmittag eine Stunde vor Anpfiff, bei allen späteren Spielen bereits zwei Stunden vor dem Anpfiff.“ In den vergangenen Jahren hatten die Sunderner mit ihrem „Rudelgucken“ - es galt zu Beginn als „Größtes Public Viewing im Sauerland“ - trotz zwischenzeitlicher Besucherdellen gute Erfahrungen gemacht. „Wir machen auf jeden Fall weiter“, war man sich innerhalb der Schützenbruderschaft schnell einig.