Bergheim. Die 9-jährige Jenna-Malin lebt seit sechs Jahren mit Diabetes Typ 1. Nach einer lebensgefährlichen Unterzuckerung starten Eltern Spendenaktion.

Erst krampfte ihr Arm; dann der ganze Körper. Sie wird bewusstlos. Janine Neuhauser steht unter Schock, hält ihr Kind im Arm; schreit. Ihr Mann stürzt ins Erdgeschoss. Ruft den Rettungsdienst. Die Nacht des 11. März diesen Jahres vergessen Janine und Dennis Neuhauser nicht so schnell. Denn in dieser Nacht glauben sie, dass ihre Tochter Jenna-Malin nicht überlebt. „Noch heute sehe ich dieses Bild, wenn ich das Kinderzimmer betrete“, sagt Janine Neuhauser. Ihr Mann, Dennis, sagt nichts. Ihm stehen die Tränen in den Augen.

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Die neunjährige Schülerin hat Diabetes. Und das bereits seit sechs Jahren. „Es fing damit an, dass Jenna-Malin offene Hautstellen zwischen den Zehen hatte“, sagt Mutter Janine, „später fing sie an, viel zu trinken. Plötzlich nässte sie auch wieder ein, obwohl sie schon lange trocken war.“ Die Diagnose: Diabetes Typ 1. Sofort bekommt das Kind eine Diabetes-Pumpe. Wochen des Lernens, sowohl für sie als auch für die Eltern, beginnen. „Wir waren zwei Wochen im Krankenhaus, damit sie gut eingestellt wird und wir lernen, wie was funktioniert.“

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Doch immer wieder zeigt die Diabetes-Pumpe falsche Werte an, setzt sogar teils aus. So auch am 11. März. „Ein paar Stunden vorher haben wir noch nach Jenna-Malin gesehen“, sagt Vater Dennis, „so wie jede Nacht.“ Denn jede Nacht stehen die Eltern mehrmals auf, um den Zuckerwert des jungen Mädchens zu kontrollieren. Wenn sie denn überhaupt schlafen können. Dennis macht seit besagter Nacht kaum noch ein Auge zu. Schläft, so sagt er, sogar teils auf der Couch, um seine Frau nicht mit seiner Unruhe zu wecken. „Ich schaue nachts mehrmals nach Jenna-Malin.“

GoFundMe-Aktion für einen Diabetes-Warnhund

„Mein Mann fuhr in der Nacht mit Jenna-Malin ins Krankenhaus“, sagt Janine Neuhauser, „ich musste ja bei den anderen drei Kindern zu Hause bleiben.“ Nachdem der erste Schock überwunden gewesen sei, sei ihr die Idee mit dem Diabetes-Warnhund in den Kopf geschossen.

Die Familie beginnt mit der Recherche. Macht sich schlau. Schreibt Stiftungen. Befragt Krankenkassen. Verbindet sich mit Betroffenen, die einen Diabetes-Warnhund besitzen. Und kommt letztlich zu dem Schluss: Ein Diabetes-Warnhund kann Jenna-Malin das Leben erleichtern - und auch ihnen selbst.

Eltern starten Spendenaktion auf GoFundMe

Denn ein Diabetes-Warnhund könne die Unterzuckerung bereits 15 Minuten vorher erkennen und Jenna-Malin warnen. Nicht nur das: Zudem könne er so trainiert werden, dass er des Nachts auf einen Knopf drückt oder aber laut losbellt, wenn der Blutzuckerwert zu weit nach unten fällt. Die Eltern des neunjährigen Mädchens könnten dann „endlich mal wieder durchschlafen“ und müssten sich keine Sorgen machen, dass der Tochter etwas geschehe, so sagen sie.

Wer die Anschaffung des Diabetes-Warnhundes unterstützen möchte, kann dies unter: https://gofund.me/e8ab2730.