Neheim. Alina Vielhaber liebt ihren Beruf. Die Ergotherapeutin schaffte nun Aufnahme an einer Elite-Hochschule in den USA und will ihr Wissen erweitern.
Für ihren Traum arbeitet sie hart. Seit Alina Vielhaber aus Neheim für eineinhalb Jahre in den USA in San Francisco als Ergotherapeutin gearbeitet hat, verfolgt sie ein klares Ziel. „Ich will drüben weiter studieren“, sagt sie. Nicht irgendwie und nicht irgendwas, sondern in ihrem Berufsfeld an einer Elite-Hochschule. Sie hat es geschafft. Nach einem dreiviertel Jahr mit vielen Bewerbungsverfahren, kann sie im Sommer an der Hochschule in Pittsburgh ihren Master in „Occupational Therapy“ machen und sich in der Forschung betätigen.
Auch interessant
Der Weg der jungen Frau ist zielstrebig und beachtlich zugleich: Die Neheimerin besuchte die Realschule, machte später ihr Fachabitur am Berufskolleg Am Eichholz in Arnsberg und begann ein ausbildungsbegleitendes Studium. In der Bildungsakademie Bestwig wurde sie zur Ergotherapeutin ausgebildet, begleitend studierte sie an der Hamburger Fernhochschule Therapie und Pflegewissenschaften. Nach ihrer Ausbildung ging sie im Januar 2021 in die USA und arbeitete dort bis Juli 2022 als Ergotherapeutin. Im Oktober 2023 erhielt sie ihren Bachelor of Sciences.
Auch interessant
Die Arbeit in den USA hat die 26-Jährige fasziniert. „Es ist super zu sehen, wie weit die Ergotherapie drüben ist“, sagt sie. In Deutschland könne man davon noch viel lernen - und das will sie auch. Aktuell arbeitet sie in der Neurologischen Klinik am Sorpesee. Beim Studium in den USA erhofft sie sich neue Impulse, die sie auch später in Deutschland in ihre Arbeit einbringen kann.
Bereits jetzt interessiert sie vor allem der Einsatz moderner Technik in der Ergotherapie. So beschäftigte sie sich viel mit dem Nutzen von VR-Brillen (Virtual Reality) in der Ergotherapie. In den USA sei das Thema „assisted therapy“ weiter entwickelt als in Deutschland. „Dort kommen viel Technik und auch Robotik zum Einsatz“, so Alina Vielhaber. In Pittsburgh will sie Einblick in die Forschung bekommen.
Beworben hat sie sich an gleich sieben Elite-Hochschulen. Ins konkrete Bewerbungsverfahren kam sie aufgrund ihrer Vorqualifikationen an allen Standorten. „Ich hätte nie geglaubt, dass das klappt“, sagt sie. Betreiben dafür musste sie allerdings „einen Riesenaufwand“. Mit einer Mentorin bereitete sie sich auf die Auswahrverfahren in mehreren Teststufen und Interview-Prozesse vor, kam Runde für Runde weiter, musste sich fachlich und auch als Persönlichkeit präsentieren, bis sie schließlich zu den wenigen gehörte, die den Zuschlag bekamen. Tagsüber hat sie gearbeitet und „nachts musste ich dann topfit für die Interviews sein“.
In Pittsburgh kann sie nun ihren Master machen. Ein Campus-Urlaub wird das nicht. „Das ist ein kompaktes Studium“, erzählt sie., Und somit auf neun Monate begrenzt. „Das wird harte Arbeit“, weiß sie. Nebenbei als Ergotherapeutin tätig sein können, wird sie wohl nicht. Sie hat ein reines Studienvisum für die USA erhalten. Die Aufnahme an der Hochschule ist nicht mit einem Stipendium verbunden. Die Kosten für Flug und Aufenthalt trägt die junge Frau selbst.
Auch interessant
Ende Juli wird es von Frankfurt losgehen. „Der Flug ist schon gebucht“, sagt sie und freut sich schon jetzt - wo alle bürokratischen Visa-Hürden genommen sind - „auf einen spannende Zeit“. Als Etappenziel hat sie sich den Master gesteckt, eine Option für einen Anschluss als Doktorandin besteht. „Vor allem aber will ich viel von den Forschungsergebnissen da drüben auch hier zum Einsatz bringen“, sagt sie.
Davon würden die Patientinnen und Patienten profitieren. „Wir sorgen als Ergotherapeuten dafür, dass Menschen nach zum Beispiel neurologischen Erkrankungen wieder zurück in den Alltag finden“, sagt sie und nennt Schlaganfälle als Beispiel. „Es geht für jeden einzelnen um Partizipation und Lebensqualität“, weiß sie. Dafür brauche es gute und moderne Therapien.