Arnsberg-Bruchhausen. Nicole Schauerte ist der Schützenbruderschaft Bruchhausen seit ihrer Kindheit verbunden. Jetzt freut sie sich auf die neuen Aufgaben.
Nicole Schauerte ist seit dem 15. März 2024 die erste Frau im Vorstand in der Geschichte der Schützenbruderschaft St.-Maria Magdalena Bruchhausen. Dass Frauen, beziehungsweise „natürliche Personen“, eintreten können, machte eine Satzungsänderung möglich. Dafür hatten die Schützenbrüder in der außerordentlichen Generalversammlung im Februar 2024 mit 91 Prozent gestimmt.
Schwester des Schützenhauptmanns
„Ich war froh, dass sich endlich die Schützenbruderschaft für Frauen geöffnet hat. Man hat mich sofort darüber informiert, als der positive Beschluss feststand“, freut sich Schauerte. Sie ist in Bruchhausen geboren und war von Kindesbeinen an in der Schützenbruderschaft involviert. „In der Familie lebt man Schützenfest. Ich wollte immer in der Schützenbruderschaft mitarbeiten. Für unser Dorf und die gute Gemeinschaft“, so die Bruchhausenerin. Sie ist verheiratet mit Michael und hat zwei Kinder. Tochter Lea ist jetzt auch in die Schützenbruderschaft bei den Jungschützen eingetreten. Als Schwester des Schützenhauptmanns Uwe Schulte bekommt man viel mit, was im Verein so gemacht wird. „Uwe hat mich überhaupt nicht beeinflusst bei den Schützenbrüdern mitzumachen oder Vorreiterin im Vorstand zu sein“, betont die 50-jährige Vorstandsdame.
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Sie ist eben ein Vereinsmensch. Sie spielt seit ihrer Jugendzeit Klarinette im Musikverein Bruchhausen und war beim SV Neptun Schwimmtrainerin bei den Kindern. Mit Schauerte sind noch weitere sechs Frauen in die Bruderschaft eingetreten. „Mit mir waren vier Frauen bei der Generalversammlung. Sie machen jetzt bei den Jungschützen mit“, so Schauerte. Sie meint, dass jetzt schon mindestens zehn Frauen eine Beitrittserklärung unterschrieben haben.
Tochter bei den Jungschützen
Bei der Generalversammlung wurde Schauerte für den Vorstand vorgeschlagen und mit zwei neuen Schützenbrüdern einstimmig gewählt. „Ich hätte mich auch freiwillig als Beisitzerin gemeldet. Der Rendant muss unterstützt werden und wir haben immer noch keinen hauptamtlichen Schriftführer. Wir sind froh, dass Marius Migdoll es für ein Jahr übernommen hat“, betont die Schützenschwester. Nach der Versammlung ist sie sofort zum Rendanten Karl-Heinz Hense gegangen und hat ihre Unterstützung angeboten.
„Wenn man sieht, was er für eine Arbeit für die Schützen macht, das muss man heutzutage auf mehreren Schultern aufteilen. Man muss eine Lösung hierfür finden“, meint Schauerte. Sie unterstützt den Rendanten jetzt erstmal bei den Vorbereitungen der Vermietungen der Schützenhalle. Da kommen schon mal 100 Vermietungen in einem Jahr zusammen. Sie weiß, dass Hense niemanden ins kalte Wasser springen lässt. „Wir machen das alle gemeinsam. Das trifft auch bei den Aufgaben des Schriftführers und Rendanten zu. Ich hoffe, dass wir bald weitere Unterstützung bekommen“, so die neue Schützenschwester.
Zu ihrer Wahl in den Vorstand hat sie ein sehr positives Feedback bekommen. „Schön, dass du den Anfang machst, dass macht Mut für die Zukunft“, lauteten die positiven Glückwunschbeiträge im Dorf. Das war für Nicole ein gutes Gefühl und sie sagte sich: „Dann wollen wir mal anfangen. Auf der ersten Vorstandssitzung war ich auch schon. Als Dorfkind kennt man so manche Themen. Ich bin neugierig auf mehr, um die Schützenbruderschaft zu unterstützen. Eben ein Zahnrad in der Schützengemeinschaft zu sein.“
Einen Schützenanzug hat sie sich schon gekauft. Scherpe und Kappe gibt es vom Verein. Ihren ersten öffentlichen Auftritt hat das neue Vorstandsmitglied beim Stiftungsfest am 27. April. Dann marschiert sie in Schützenuniform, Hellebarde und Scherpe bei den anderen Vorstandsmitgliedern im kleinen Festzug vorne mit. „Ich denke, dass vor unserem Schützenfest noch ein paar Frauen eine Beitrittserklärung unterschreiben werden. Das wäre super“, meint Schauerte. Für das Schützenfest von Samstag, 27. Juli, bis Montag, 29. Juli, in Bruchhausen wünscht sie sich: „Beim Fest sollen alle im Dorf mitmachen. Es soll wie immer toll werden.“ Ob sie dann am 29. Juli unter die Stange geht und auf die Ente schießt: „Darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht. Aber es ist eine interessante und spannende Idee.“