Sundern. Der Kinderzug hat wieder Tausende an die Wegstrecke gelockt. Reichlich Kamelle und tolle Motivwagen sorgen für Begeisterung und Lacher

Vielfach strahlende Kinderaugen, laute „Helau“-Rufe und jede Menge Kamelle gab es am Sonntagnachmittag bei trockenem Wetter beim Karnevalszug in Sunderns Innenstadt zu sehen. Wie in der Vergangenheit, hatte die Karnevalsgesellschaft „Flotte Kugel“ den Kinderkarnevalszug organisiert. Neben den vereinseigenen Wagen und Gruppen beteiligten sich auch wieder befreundete Vereine, Gesellschaften und Gruppen an dem närrischen Umzug.

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Mit reichlich Verspätung zogen die Gruppen vom Marktkauf über den Selscheder Weg und die Hauptstraße und Mescheder Straße bis zum Rathausplatz. Dort hatte sich dann alles aufgelöst. Im Anschluss fand in der benachbarten Hubertushalle die große After-Train-Party mit Livemusik statt.

Die tanzenden Fischersfrauen aus Westenfeld.
Die tanzenden Fischersfrauen aus Westenfeld. © Arnsberg | Eric Claßen

Für große Begeisterung sorgte das Kinderprinzenpaar Marie Goldbach und Ben Gerke. Auf dem Festwagen der KG Flotte Kugel begrüßten die kleinen Narrenherrscher das karnevalistische Volk. Als Dank für die Süßigkeiten gab es reichlich „Helau“-Rufe vom Wegesrand.

Was sonst noch interessiert

Der Elferrat der Flotten Kugel segelte auf einem großen Holzschiff über die Straßen Sunderns. Von oberster Stelle winkte Vorsitzender Marc Baggewöste den Massen zu, die teilweise bereits eineinhalb Stunden vor Beginn des Zuges ihre Plätze an den Straßenrändern eingenommen hatten. Kind und Kegel, darunter viele verkleidet, hielten bewaffnet mit Tüten und Taschen Ausschau, nach dem Wurfmaterial. Schokolade, Chips, Popcorn, Kaugummis, Bonbons und sogar kleine Fußball-Deko-Figuren in blau-weiß und schwarz-gelb wurden unter das närrische Volk gebracht.

Das Kinderprinzenpaar Ben und Marie genießt die Zeit auf dem Festwagen.
Das Kinderprinzenpaar Ben und Marie genießt die Zeit auf dem Festwagen. © Arnsberg | Eric Claßen

Karnevalszüge leben auch immer von der Kreativität der teilnehmenden Gruppen und Vereine. Und hier zeigte sich Sundern wieder einmal von seiner besten Seite. Das Tambourcorps Sundern beispielsweise kam kostümiert als Engel und Teufel entlang des Weges. Eine Westenfelder Abordnung hatte sich als Fischerinnen verkleidet und tanzte über den schwarzen Asphalt. Die Dorfjugend aus Altenhellefeld nahm mit einem großen Festwagen im Weltraum-Design und dem Slogan „Altenhellefeld Next Generation“ am Umzug teil.

Karnevalisten sind kreativ: Aus einem Rasenmäher wird die Zugmaschine für einen Anhänger voll mit Bier und Süßigkeiten.
Karnevalisten sind kreativ: Aus einem Rasenmäher wird die Zugmaschine für einen Anhänger voll mit Bier und Süßigkeiten. © Arnsberg | Eric Claßen

Durchaus politisch zeigte sich übrigens der Zugwagen der Altenhellefelder Gruppe. Vor dem Traktor prangte das Schild „Wir schießen die Ampel ins Weltall“. Die Gruppe des Familienzentrums Evangelische Lukaskirche kritisierte die Kibiz-Pauschalen. Die Sunderner nahmen sich demnach die großen Karnevalsumzüge in Köln, Düsseldorf und Mainz als Vorbild, bei denen es jedes Jahr an Rosenmontag gesellschaftskritische und politische Statements auf den Motivwagen und in einzelnen Fußgruppen zu sehen gibt.

Der Stimmung tat dies übrigens keinen Abbruch. Im Gegenteil, die Menschen im Publikum waren bester Laune und feierten fröhlich und friedlich gemeinsam mit den Karnevalisten den Höhepunkt des närrischen Festes. Hövels Prinz Cedric genoss das Bad in der Menge ebenso wie Aileen Scheffer von der KG Stemel. Sie durfte erstmals als neue KG-Präsidentin mit auf dem Wagen fahren.

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