Neheim. Aufgrund verheerender Schäden kann das Freibad Neheim in der Saison nicht öffnen – zu diesem Enschluss sind Fachleute gekommen.
„Diese Entscheidung ist uns wirklich nicht leichtgefallen, der Verlust der aktuell anstehenden Freibadsaison ist für alle Besucher sowie die Vereine immens, das ist uns bewusst“, wird Bürgermeister Ralf Paul Bittner in einer Mitteilung aus der Stadtverwaltung zitiert. Bittner weiter: „Wir werden alles dafür tun, um verlässlich im kommenden Jahr startklar zu sein um die Vorplanungen auf allen Seiten für die Saison 2025 zu ermöglichen.“ Nach dem Brand im Dezember hatten der Förderverein des Freibades und auch der SV Neptun Neheim-Hüsten noch gehofft, dass zum Saisonstart geöffnet werden könne. Nun steht fest, dass das traditionelle Internationale Pfingstschwimmfest des SV Neptun nicht in Neheim stattfinden kann.
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Filter machen Probleme
Neben Schäden an der Elektrik, der Heizung und am Gebäude ist vor allem die Filteranlage massiv von den Brandschäden betroffen. Die beiden vorhandenen Filter können nicht wieder Instand gesetzt werden. Somit muss die gesamte Aufbereitungsanlage nach den gesetzlichen hygienischen technischen Anforderungen überplant und erneuert werden. Ohne funktionierende Filteranlage kann das Freibad nicht betrieben werden. Die Herausforderung ist: Anlagen wie diese gibt es nicht „von der Stange“. Durch den Brandschaden und das fortgeschrittene Alter der Filtertechnik muss die Anlage komplett neu geplant, anschließend bestellt und geliefert werden. Dieser Prozess inklusive Lieferzeit dauert mehrere Monate.
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Dies gilt auch für eine temporäre Alternative in Form einer mobilen Filteranlage: Derartige Anlagen sind keine Lagerware und werden individuell nach den entsprechenden Erfordernissen hergestellt – dieser Prozess bringt ebenfalls eine erhebliche Lieferzeit mit sich. Im Vorfeld der Entscheidung sind mehrere Szenarien – unter Beteiligung einer Fachfirma – geprüft worden. Aufgrund der immensen Schäden ist eine zeitnahe Öffnung, auch nach Einschätzung der Experten, in keinem Fall umsetzbar.
Unsere Zeitung hatte seit dem Brand immer wieder bei der Stadt Arnsberg nach dem Stand der Dinge gefragt, wurde jedoch stets mit Verweis darauf, dass man sich noch ein Bild machen müsse, vertröstet. Offenbar sollte am Dienstag erst die Politik im Bezirksausschuss Neheim informiert werden.
Die Entscheidung hat ebenfalls weitreichende Auswirkungen auf das 51. Internationale Pfingstschwimmfest des SV Neptun Neheim-Hüsten 1960 im Mai, das nun nicht im Neheimer Freibad stattfinden kann. Aus diesem Grund ist die Stadt Arnsberg in Kontakt mit dem SV Neptun Neheim-Hüsten und dem Stadtsportverband Arnsberg, um Ausweichmöglichkeiten und kreative Lösungen zu besprechen. Um ein dennoch breites Freizeitangebot anbieten zu können, sollen nun Gespräche mit dem Freizeitbad Nass und dem Freibad Storchennest geführt werden, um durch gezielte Aktionen die Alternativen im Stadtgebiet – vor allem in den Sommerferien – zu nutzen. Hier wird die Stadt mit ihren Fachdiensten für Jugend & Familie, Schule und Sport überlegen, mit welchen Maßnahmen und Ideen jungen wie älteren Nutzergruppen des Freibades und Familien alternative Angebote gemacht werden können. Dazu müssen neben den planerischen und baulichen Maßnahmen zahlreiche Gespräche geführt werden.
„Erklärtes Ziel ist es, dass die Schäden im Freibad Neheim in den kommenden Monaten grundlegend saniert werden“, heißt es in der Pressemitteilung der Stadt, „mit dieser Perspektive kann die Freizeitstätte im nächsten Jahr mit neuer Technik betriebssicher zum 100-jährigen Jubiläum des Freibads Neheim wieder eröffnen“.