Hachen. Hachener Gerhard Schnell ist stolz auf seine vier Enkelkinder. Nun will er für jedes von ihnen einen Schulneubau in Afrika ermöglichen.
Finanziell ist im Leben von Gerhard Schnell einiges richtig gelaufen. Der selbstständige Finanz-Experte für die Deutsche Vermögensberatung in Hachen leitete für sich daraus den Wunsch ab, auch für andere etwas Positives zu bewegen. „Ich habe vom Leben Gutes erhalten“, sagt er, „das ist es meine Verpflichtung, das jetzt auch weiterzugeben“. Und so entstand eine besondere Idee.
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Zunächst aber ging diese in eine andere Richtung. „Ich habe mich damit beschäftigt, eine Stiftung zu gründen“, erzählt der 65-jährige Sunderner. Nach vielen Gesprächen mit Anwälten und Stiftungsexperten aber erschrak er vor dem dahinter stehenden bürokratischen Aufwand. Dann aber traf er Rainer Meutsch, den einstigen Inhaber des Reise-Unternehmens „Berge&Meer“, der einen großen Teil des Verkaufserlöses seines Unternehmens in seine Stiftung „Fly&help“ hat einfließen lassen, die sich vor allem für Bildungsprojekte rund um den Globus starkmacht. „Wir haben uns getroffen und da stimmte sofort die Chemie“, erzählt Gerhard Schnell. Er verwarf den eigenen Plan einer Stiftungsgründung und entschloss sich, Rainer Meutsch und seinem Team bei deren Projekten zu unterstützen.
Sein Wunsch: „Ich will für jedes meiner Enkelkinder eine Schule in Afrika bauen“, sagt Gerhard Schnell. Aktuell hat er vier Enkelkinder im Alter von drei bis zwölf Jahren. Ganz alleine stemmt er das dann aber nicht. Eine Schule in Afrika ist derzeit für rund 60.000 Euro zu bauen. Bei einem ersten Projekt beteiligte er sich rund zur Hälfte an den Kosten. Die Schule wurde in Pempa - das gehört zu Sansibar - gebaut und jetzt eröffnet. Entstanden ist eine Grundschule für 50 bis 80 Kinder mit einem angegliederten Kindergarten.
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An der Tür der Schule ist ein Schild installiert - auf diesem steht groß der Name seiner siebenjährigen in England lebenden Enkeltochter Louise Josefine Schnell neben dem Namen des Mit-Sponsors. Das Ziel vom Opa Gerhard Schnell: Innerhalb der nächsten drei Jahre will er im Namen der anderen drei Enkelkinder je ein anderes Projekt „mit demselben Betrag unterstützen“.
In die Planungsdetails und den Standort der Schulen mischt sich Gerhard Schnell nicht ein. „Das überlasse ich der Stiftung“, sagt er, „ich weiß, dass sie das richtig machen“. Für den Hachener ist das Geld gut investiert. „Das Beste, was wir für Afrika tun können, ist Bildung ins Land zu bringen“, sagt er. Davon würden die Länder selbst und am Ende auch Europa profitieren.
Und auf welcher Schule lernte Gerhard Schnell selber fürs Leben. Der gebürtige Hüstener besuchte einst die damalige Petri-Grundschule und später die ehemalige Realschule in Hüsten (Ruhrschule) am Hasenacker. Seit 45 Jahren arbeitet er nun im Finanzwesen, seit 2011 in der Alfinanz-Regionaldirektion in Hachen