Arnsberg. Organisatoren der Aktion „Arnsberg steht auf“ für Demokratie und gegen Faschismus in Neheim gehen von tausenden Teilnehmern aus.

Ein großes Netzwerk von mehr als 100 sich öffentlich erklärenden Unterstützern stellt sich hinter die Aktion „Arnsberg steht auf“, mit der am 2. Februar ab 16.30 Uhr in Neheim für Demokratie und gegen Faschismus protestiert werden soll. „Der Marktplatz wird voll sein“, sagt Anna-Lena Brandt als eine der Organisatoren der Aktion.

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Daher hat es auch eine Planänderung gegeben. Ursprünglich war angedacht gewesen, dass der Protest am Neheimer Bexleyplatz beginnen und sich dann in Form eines Demonstrationszuges in Richtung Neheimer Markt bewegen sollte. „Mehr als 1000 Leute auf dem Bexleyplatz wäre aber aus Sicherheitsgründen nicht vertretbar gewesen“, so Anna-Lena Brandt, die für ein großes Bündnis an Organisatoren spricht. Mit der Polizei habe man sich getroffen und den Verlauf der Aktion abgesprochen.

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Nun soll sich der Protest auf dem Neheimer Markt konzentrieren, wo auch das Bühnenprogramm mit Musik und Redebeiträgen geplant ist. „Bei den Ansprachen hält sich die Politik ganz bewusst zurück“, sagt Brandt, die auch Ratsfrau der SPD ist. Darüber seien sich alle Parteien der demokratischen Mitte in Arnsberg einig. „Es ist wichtig, dass der Protest aus der Mitte der Gesellschaft kommt“, so die Veranstalter.

Kundgebung für Demokratie in Sundern

Das Aktionsbündnis für Demokratie und Vielfalt und gegen Rechtsextremismus und Ausgrenzung veranstaltet am Freitag, 2. Februar, um 17 Uhr eine Kundgebung auf dem Franz-Josef-Tigges-Platz in Sundern. Alle Interessierten sind herzlich zur Teilnahme eingeladen.

Das Aktionsbündnis setzt sich aus zahlreichen Akteuren in Sundern zusammen. Dazu gehören die katholische und die evangelische Kirche, die Schützen, das Vereinswesen, die Sunderner Politik und die Unternehmen - vertreten durch den Zusammenschluss einsU.

Bei der Kundgebung wird es mehrere Redebeiträge geben, in denen darauf hingewiesen wird, wie wichtig der Erhalt der demokratischen Werte in Deutschland ist. An diesem Abend soll es auch einen musikalischen Beitrag geben.

Das spiegelt sich auch in der Rednerliste wider. Dort bildet sich ein breites gesellschaftliches Spektrum ab. So soll Carmen Schwarz, Bevollmächtigte der IG Metall in Arnsberg, ebenso ans Mikrofon treten wie Dr. Volker Verch als Geschäftsführer des in Neheim ansässigen Unternehmensverbandes Westfalen-Mitte. Die Perspektive des Sports wird Thomas Binnberg vom TV Arnsberg vertreten. Aus Sicht von Schule und Bildungssystem wird Claudia Brozio, Leiterin der Ruth-Cohn-Schule in Neheim, sprechen. Daniel Meiworm, Pfarrer des Pastoralverbund St. Petri Hüsten, vertritt - voraussichtlich gemeinsam mit Vertretern anderer Konfessionen und Glaubensrichtungen - die religiöse Seite. Angefragt wurden zudem einige Musikgruppen für Beiträge.

Lange Liste der Unterstützer

In die lange Liste der Unterstützenden haben sich diverse Gruppierungen eingetragen. Schützenbruderschaften, Unternehmen, Geldinstitute, Vereine aus den verschiedensten Bereichen, Schulen, Einzelhändler, Kirchen, Chören, Charityclubs, Stiftungen, Wohltätigkeitsverbände und Parteien. „Einige Gruppen haben sich schon Busse organisiert, um nach Neheim zu kommen“, sagt Anna-Lena Brandt.

Die Initiative zu der Aktion hatte sich vor rund zwei Wochen rund um den Neujahrsempfang der Stadt Arnsberg zusammengefunden. Bei dieser Veranstaltung hatte Bürgermeister Ralf Bittner nachdenklich seine Sorge zum Ausdruck gebracht, dass die Demokratie mit all ihren Errungenschaften aktuell durch rechtsextremes Gedankengut gefährdet sei. Schon da hatte er angekündigt, dass er sicher sei, dass Arnsberg ein Zeichen setzen werde.