Hüsten. Seit 2009 vertritt der Politiker Werner Ruhnert die Partei „Die Linke“ in Arnsberg. Doch damit ist Schluss. Jetzt gehört er zur SPD.
„Es geht mir nicht um das Programm und die Wählerschaft der Linke, sondern um den Umgang mit diesen“, kommentiert Werner Ruhnert seinen Ausstieg aus der Partei „Die Linke“. „Das Potential ist ausgelaugt. Mitstreiter, die wir hatten, haben das Interesse verloren. So mit Mitgliedern umzugehen, ist für mich nicht hinnehmbar.“ Er meint unter anderem die Diskrepanzen, die sich in den vergangenen Jahren rund um den 2020 aufgelösten Kreisverband entwickelten.
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Dass er der SPD beigetreten sei, habe nahegelegen, da zwischen ihm und dieser seit Jahren eine gute Zusammenarbeit herrsche und er bereits seit 2021 Mitglied in der SPD-Fraktion gewesen sei – wenn auch kein vollwertiges.
„Wenn ich linke Politik machen möchte, dann kann ich das auch im linken Flügel der SPD“, sagt er. Nun ist Werner Ruhnert seit dem 2. Januar vollwertiges Mitglied der Arnsberger SPD – mit Andreas Posta als Fraktionsvorsitzenden. „Ich bin froh, dass er zu uns gekommen ist“, sagt Andreas Posta. Der Schritt sei jedoch nicht überraschend, sondern nur logisch und konsequent. „Er ist ein sozial eingestellter Mensch, setzt sich für soziale Projekte ein und ist absolut involviert – vor allem in Hüstener Belange.“
Verliert politischen Fokus nicht aus den Augen
Im Laufe der Zeit sei die Beziehung zwischen Werner Ruhnert und der SPD gewachsen. Es gebe sehr viele Übereinstimmungen zwischen „den beiden“. „Er hat gemerkt, dass er gut aufgehoben ist. Wir haben gemerkt, dass wir mit ihm einen wirklich guten Sozialpolitiker bekommen“, so Andreas Posta.
Einen Sozialpolitiker, der seinen politischen Fokus trotz Parteiwechsel nicht aus den Augen verliert. Denn auch zukünftig möchte sich Werner Ruhnert „seinen Themen“ widmen, sich für sie einsetzen und das Beste für die Arnsberger und Arnsbergerinnen herausholen. „Eines meiner ersten Ziele ist der ÖPNV zwischen Bahnhof und dem Karolinen-Hospital in Hüsten“, sagt er sicher, „ohne Umstieg am Hüstener Markt – und zu realistischen Uhrzeiten, die auch den Frühdienstlern und/oder Spätdienstlern des Klinikums zugutekommen.“
Gesamtschule in Arnsberg bleibt weiter Thema
Ein weiterer Punkt, auch schon seiner bisherigen Politik, sei ein „Radweg südlich der Ruhr“. „Da gibt es viele Ideen und ich hoffe, dass ich auch da eine breite Unterstützung finde.“
Ebenso halte er an einer Gesamtschule fest, so sagt Werner Ruhnert, auch in der SPD. Das dürfte der SPD gefallen, denn auch sie steht diesem Thema nicht abgeneigt gegenüber. „Eines der Lieblingsthemen von Werner Ruhnert ist ja die Einführung der Gesamtschule in Arnsberg – und das ist auch ein wichtiges Thema“, sagt Andreas Posta, „Denn wir sind der einzige Kreis, NRW-weit, ohne Gesamtschule.“ Nach wie vor sei dies ein Reizthema.
Aber eben auch ein Thema, dass Arnsberg noch einmal aufrollen müsse. „Und da ist Werner Ruhnert unser Mann. Er hat sich vehement dafür eingesetzt. Wir werden das Thema mit ihm zusammen auf jeden Fall wieder aufgreifen.“
Stadtrat Arnsberg ohne „Die Linke“ in den Reihen
Für den Kommunalpolitiker ändert sich nicht viel. Denn aufgrund der Tatsache, dass er mit einem Direktmandat im Stadtrat sitzt, wird er dies auch weiterhin – nur eben nicht mehr mit dem Schildchen „Die Linke“, sondern mit der SPD. Für Arnsbergs Rat ändert sich damit jedoch, dass die Partei „Die Linke“ nun nicht mehr im Stadtrat vertreten sein wird.
In der SPD wurde Werner Ruhnert mit offenen Armen empfangen. „Wir freuen uns, dass wir mit ihm einen richtig guten Mann bekommen. Er hat langjährige Erfahrungen und wir schätzen ihn sehr für seine sozialen Aktivitäten“, sagt Andreas Posta abschließend, „Das ist eben Werner Ruhnert - dafür ist er sofort zu haben. Bei ihm ist nichts gespielt, sondern alles echt!“