Hüsten. Feiertage vor Jahreswechsel sorgen für viel Andrang in Notaufnahme im Klinikum Hüsten. Ärztliche Einweisung ist kein Vorfahrtsschein.

Über die Weihnachtsfeiertage war in der Zentralen Notaufnahme (ZNA) des Klinikums Hochsauerland „ein hohes, jedoch für die Jahreszeit nicht ungewöhnliches Patientenaufkommen zu verzeichnen“. Das teilt Klinikumsprecher Richard Bornkessel auf Nachfrage mit. Nach den Feiertagen sei der Zulauf in der Zentralen Notaufnahme nochmals angestiegen.

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„Die ZNA des Klinikums Hochsauerland ist Anlaufstelle bei lebensbedrohlichen Notfällen und schweren akuten Erkrankungen und Verletzungen, die einer stationären Versorgung bedürfen. Auch an Feiertagen und der Zeit zwischen den Jahren ist hier statistisch nicht mit einem erhöhten Aufkommen zu rechnen“, sagt Christoph D. Garritzmann, Sektionsleiter Notfallmedizin am Standort Karolinen-Hospital. Da die Behandlungsreihenfolge in der ZNA immer nach der medizinischen Dringlichkeit erfolge, müssten Patientinnen und Patienten, die mit leichteren nicht lebensbedrohlichen Erkrankungen die ZNA aufsuchen, unter Umständen mit verlängerten Warte- und Behandlungszeiten rechnen, so Garritzmann weiter.

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Hier aber gäbe es aus Sicht des Klinikums ohnehin Alternativen: „Für alle Patientinnen und Patienten die nicht lebensbedrohlich erkrankt sind, aber mit ihren Beschwerden nicht bis zur nächsten Sprechstunde ihres Haus- oder Facharztes warten können, steht außerhalb der Sprechstunden der Haus- oder Fachärzte der kassenärztliche Bereitschaftsdienst in der KV Notfallpraxis zur Verfügung“, so Bornkessel. Generell ist der kassenärztliche Bereitschaftsdienst deutschlandweit unter der Telefonnummer 116 117 erreichbar. Dort wird den Patientinnen und Patienten mitgeteilt, an welchen Arzt Sie sich wenden können, wenn ihr gewohnter Haus- oder Facharzt geschlossen hat.

Notfalleinweisung oder Krankenhauseinweisung vom Arzt - was ist zu tun?

Irritationen und Missverständnisse waren rund um die Zentrale Notaufnahme in Hüsten auch aufgetreten, wenn Patienten mit ärztlichen Überweisungen in der ZNA ebenfalls Wartezeiten hatten. Hier sei, so Richard Bornkessel, aber zwischen Notfalleinweisungen und Krankenhauseinweisungen zu unterscheiden.

„Vermutet der Haus- oder Facharzt einen akuten stationären Behandlungsbedarf, erhält der Patient eine Notfalleinweisung“. In diesen Fällen führe der Weg des Patienten in die Zentrale Notaufnahme des Klinikums. Und da hat er sich dann in die normalen Abläufe einzuordnen: „In der ZNA richtet sich die Reihenfolge der Behandlung immer nach der medizinischen Dringlichkeit. Die Dringlichkeit der Versorgung wird für jeden einzelnen Patienten mittels Triage individuell festgestellt“, erklärt Bornkessel, „dringend behandlungsbedürftige Menschen werden in der ZNA immer zuerst versorgt“. Da spiele es dann keine Rolle, ob der Patient mit oder ohne eine Einweisung gekommen sei. Da die Anzahl der eintreffenden Notfallpatienten nicht planbar sei, könne es insbesondere in Zeiten hoher Inanspruchnahme für Patientinnen und Patienten mit nicht lebensbedrohlichen Erkrankungen „im Einzelfall zu längeren Wartezeiten kommen“.

Ganz anders ist das Verfahren bei einer Krankenhauseinweisung: Stellt ein Haus- oder Facharzt bei einem Patienten einen stationären Behandlungsbedarf fest, erhält der Patient eine Krankenhauseinweisung. Für eine geplante stationäre Behandlung können Patient oder direkt der Haus- oder Facharzt über das Sekretariat der jeweiligen Fachklinik einen Termin vereinbaren. Gegebenenfalls würden im Rahmen eines Vorgesprächs dann vorliegende Befunde geprüft und weitere Untersuchungen durchgeführt oder veranlasst sowie dann abhängig von den Untersuchungsergebnissen ein Aufnahmetermin vereinbart. Der Weg dann führt aber nicht über die Zentrale Notaufnahme.