Neheim. An der Langen Wende ist ein Mehrfamilienhaus entstanden. Dort gibt es aufgrund von Landesförderungen bezahlbaren Wohnraum.

„Ich bin überglücklich, dass ich künftig hier wohnen darf. Frau Pieper und Frau Reffelmann waren sehr nett. Wir haben unzählige Male miteinander telefoniert und als die Entscheidung feststand, dass ich hier einziehen darf, war das eine große Erleichterung. Bislang wohne ich auf der dritten Etage. Aber ich habe Probleme mit dem Rücken und den Beinen. Hier in diesem Neubau gibt es einen Aufzug. Das hilft mir sehr“, sprudelt es förmlich aus Gizela Chojcki heraus.

Nächstenliebe in Arnsberg

Sie hat eine der elf Wohnungen im neuen Mehrfamilienhaus an der Langen Wende in Neheim erhalten. Dort ist nach zweieinhalb Jahren Planung und Bau ein neues Wohnhaus mit insgesamt knapp 630 Quadratmetern Wohnfläche entstanden. Die Immobilienfirma Meyer und Partner hat das Gebäude im Sinne des öffentlich geförderten sozialen Wohnungsbau errichtet. „Es ist wichtig, dass in der Stadt finanzierbarer Wohnraum entsteht“, zeigt sich Arnsbergs Bürgermeister Ralf Paul Bittner zufrieden.

Carports, überdachte Fahrradstellplätze und E-Ladesäulen

Früher befand sich auf der Langen Wende 66 ein Einfamilienhaus. Das wurde abgerissen und an dieser Stelle das Mehrfamilienhaus gebaut. Es verfügt über elf Wohnungen, darunter jeweils eine Wohnung mit 42 und 91 Quadratmetern. Dazu kommen neun Wohnungen mit jeweils 55 Quadratmetern Fläche. Jede Wohnung verfügt über Terrasse oder Balkon sowie einen Kellerraum. Außerdem gibt es Carports und überdachte Fahrradstellplätze. Auf der Außenanlage befinden sich auch E-Ladesäulen. Geheizt wird mit Luftwärmepumpe über eine Fußbodenheizung in allen Wohnungen. Ein Aufzug und barrierefreie Bäder sorgen dafür, dass das Gebäude auch für ältere oder gehandicapte Menschen nutzbar ist. „So etwas muss man heutzutage einplanen“, erklärt Immobilienmakler Wilhelm August Meyer.

Sefer Kocak freut sich, mit seiner kleinen Tochter bald eine der Wohnungen beziehen zu können.
Sefer Kocak freut sich, mit seiner kleinen Tochter bald eine der Wohnungen beziehen zu können. © Eric Claßen | Eric Claßen

Der Clou neben der hochwertigen und modernen Einrichtung ist aber der Mietpreis. Der beträgt 5,90 pro Quadratmeter. Davon profitiert auch Sefer Kocak. Der alleinerziehende Vater einer fünfjährigen Tochter ist froh, etwas für sich und sein Kind gefunden zu haben. „Bislang hat unsere Wohnung kein Kinderzimmer. Das wird sich ändern. Wir haben jetzt eine Top-Wohnung mit 55 Quadratmetern Fläche zu einem günstigen Preis“, freut sich der Neheimer. Er habe sich beworben und aufgrund seines Wohnberechtigungsscheins den Zuschlag erhalten.

Christbaumkultur

Die Gespräche führte Kocak mit Antonia Pieper und Nicole Reffelmann, die für Meyer und Partner arbeiten und sich um die Vermietung in den Gebäuden des Immobilienunternehmens kümmern. „Die Wohnungen waren verständlicherweise sehr schnell vergriffen. Meist haben die Interessenten nach den Besichtigungsterminen sehr schnell zugesagt. Die Nachfrage war groß“, sagt Antonia Pieper.

Große Freude herrscht auch bei Bürgermeister Ralf Paul Bittner (2. von links), den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Meyer und Partner sowie den beteiligten Partnern über die Realisierung des Neubaus.
Große Freude herrscht auch bei Bürgermeister Ralf Paul Bittner (2. von links), den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Meyer und Partner sowie den beteiligten Partnern über die Realisierung des Neubaus. © Eric Claßen | Eric Claßen

Möglich sind die Mietpreise dadurch, dass das Land NRW den Bau des Mehrfamilienhauses öffentlich gefördert und finanziell durch zinsverbilligte Darlehen unterstützt hat. „Die Kaltmiete beträgt somit 5,90 pro Quadratmeter. Würde der Neubau frei finanziert werden, müsste die Kaltmiete zirka 10 Euro pro Quadratmeter betragen“, so Wilhelm August Meyer. Pro Jahr betrage die Mietsteigerung nach aktuellen Regelungen rund 1,7 Prozent bei öffentlich gefördertem Mietwohnungsbau.

Ende eines Traums

Aktuell finden die letzten Arbeiten im Haus statt. Ab dem 22. Dezember erfolgt dann die Schlüsselübergabe an die Mieter. „Wir haben einen tollen Mix an jüngeren und älteren Mietern, zum Teil mit und zum Teil ohne Kinder“, zeigt sich Antonia Pieper von Meyer und Partner sehr zufrieden über die Auswahl der Bewohnerinnen und Bewohner. Sowohl für Arnsbergs Bürgermeister Bittner als auch für Makler Wilhelm August Meyer ist der Neubau an der Langen Wende nur der Anfang. „Wir brauchen mehr solchen bezahlbaren Wohnraum“, erklärt Bittner, und Meyer fügt hinzu: „Wir wollen weitermachen!“