Sundern/Hellefeld. Die Stadt Sundern beklagt Vandalismus und Umweltverschmutzung. Nun ist auch der beliebte Visbecker Aussichtsplatz betroffen

Bereits seit einigen Jahren verschmutzen meist unbekannte Vandalen die Sunderner Innenstadt. Ob in den Brunnen geworfene Seife, Müll und Abfälle in der Röhr oder wie zuletzt die Beschmierung der Kunstsäule „Aufstieg“ von Johannes Dröge - dem sonst malerischen Stadtbild schadet der Vandalismus. Darüber hinaus wird natürlich auch die Umwelt verschmutzt und gefährdet. Besonders dieser Aspekt kristallisiert sich nun als großes Problem für die Stadt Sundern heraus, denn auch der Visbecker Aussichtsplatz an einer der vielen beliebten Wanderrouten zwischen Hellefeld, Altenhellefeld und Visbeck ist mittlerweile betroffen. Dort entledigen sich Unbekannte immer häufiger ihres persönlichen Mülls. Batterien, Autoreifen und sogar eine zerlegte Kommode wurden am Visbecker Aussichtsplatz bereits hinterlassen.

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Auch Annemarie Adam aus Hellefeld kennt die Aussichtsstelle und das Problem vor Ort. Gemeinsam mit ihren beiden Hunden Flocke und Dark und ihrem Ehemann Dieter spaziert sie regelmäßig am Visbecker Aussichtsplatz entlang und beobachtet seit einigen Wochen: „Wie die Stelle immer häufiger verschmutzt wird. Bierflaschen, Papiertüten und andere typische Abfälle liegen da schon länger, aber seit September eben auch große Müllberge“. Angefangen habe alles mit hinterlassenen Autoreifen, und frei nach dem Motto „Wenn einmal erst etwas da liegt, kommt immer noch etwas Neues hinzu“ sei die Lage fortan schlimmer geworden. „Im Brombeergebüsch lagen zum Beispiel beutelweise Batterien. Falls die ausgelaufen sind, sind die Brombeeren vergiftet. Und auch Nägel lagen bereits dort, wo Kinder spazieren und spielen“, berichtet Annemarie Adam weiter.

Auch Batterien lagen bereits am Visbecker Aussichtsplatz.
Auch Batterien lagen bereits am Visbecker Aussichtsplatz. © Arnsberg | Annemarie Adam

Zuletzt lag sogar eine gesamte, zerlegte Kommode am Aussichtsplatz: „Zum Glück hat das Ordnungsamt die schnell weggeräumt“, berichtet Annemarie Adam retrospektiv und ergänzt: „Ansonsten räume ich öfter schonmal den Müll weg, der da liegt. Aber eine ganze Kommode lässt sich schließlich schlecht wegtransportieren“. Dass Annemarie Adam selber aktiv wird, ist ihrer Einstellung zu verdanken: „Ich fände es schön, wenn jeder ein wenig wegräumt. Ein kleiner Junge, der mit seiner Mutter hier spazieren war, hat mich beim Aufräumen gesehen und mir als Lob sein Bonbon geschenkt“, erinnert sich Annemarie Adam lachend. Wichtiger als die Beseitigung sei allerdings die Aufmerksamkeit: „In der Nachbarschaft achten wir jetzt besonders auf die Stelle. Auch das Ordnungsamt fährt öfter vorbei und die Jäger, die in der Nähe ihren Sitz haben, gucken mittlerweile oft auf den Visbecker Aussichtsplatz“. Insgesamt erhofft sich Annemarie Adam genauso wie die anderen Anwohner, dass die Täter somit ausgemacht, oder zumindest von weiteren Verbrechen abgeschreckt werden.

Annemarie Adam sammelt Müll auf und entsorgt ihn selber.
Annemarie Adam sammelt Müll auf und entsorgt ihn selber. © Privat | Annemarie Adam

An der Stadt Sundern ist das Problem selbstverständlich ebenfalls nicht vorbeigegangen. Sprecherin Alicia Sommer betont: „Den Stadtwerken, die für die Entsorgung der am Visbecker Aussichtsplatz illegal hinterlassenen Abfälle zuständig sind, ist die Stelle durchaus bekannt. Deswegen fahren die Kollegen dort regelmäßig hin und entfernen den Müll“. Hier ergibt sich allerdings das Problem, dass der betroffene Platz an der Grenze zum Gebiet Meschede liegt. Abfälle, die auf Mescheder Boden liegen, dürfen nicht von den Stadtwerken aus Sundern entfernt werden. Allgemein bittet Alicia Sommer daher aber: „Wem Müll an der betroffenen Stelle auffällt, der noch nicht entsorgt wurde, kann das gerne an die Stadtwerke weiterleiten. Diese kümmern sich dann schnellstmöglich um die Entsorgung“.