Altenhellefeld. Das Dorfgemeinschaftshaus in Altenhellefeld feiert in diesem Jahr 40-Jähriges. Noch immer ist es Treffpunkt für Jung und Alt im Dorf.

Gefeiert wurde kräftig. Gleich zwei Feste binnen weniger Tage. „Ich bin damals 30 geworden und meine Geburtstagsfete war quasi die Generalprobe für das, was dann kurz danach folgte“, erklärt Franz Ferkes.

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Was folgte, war die offizielle Einweihung des neuen Dorfgemeinschaftshauses für Altenhellefeld am 29. Oktober 1983 - also vor ziemlich genau 40 Jahren. Die große Politik stattete dem kleinen Ort deshalb sogar einen Besuch ab. „Franz Müntefering und Ferdi Tillmann und Meinolf Mertens waren ebenso anwesend wie Staatssekretär Dr. Arnold Ebert“, erinnert sich der frühere Ortsvorsteher Willi Vogt. „Für uns war es auch deshalb so herausragend, weil hier in Altenhellefeld zum damaligen Zeitpunkt das größte Dorferneuerungsprogramm in ganz Nordrhein-Westfalen stattgefunden hatte“, sagt Vogt.

Landeszuschüsse als Grundlage für Umbau

Vorausgegangen war jede Menge Arbeit. Damals war noch Willi Otte Ortsvorsteher gewesen. Er hatte gemeinsam mit Willi Vogt Werbung für das gewünschte Dorfgemeinschaftshaus gemacht. „Wir wollten einen neuen Anlaufpunkt für die Menschen hier im Ort haben.“ Otte und Vogt sprachen mit dem NRW-Landschaftsministerium und dem Landesamt für Agrarordnung, um die Möglichkeiten einer öffentlichen Förderung auszuloten. Mit Erfolg! Denn nachdem Staatssekretär Dr. Arnold Ebert gemeinsam mit einer Delegation Altenhellefeld besichtigt hatte, gab es die Entscheidung zu einem Landeszuschuss in Höhe von fast 190.000 D-Mark. Das waren 75 Prozent der Bausumme.

Der große Saal im Dorfgemeinschaftshaus hat so manche Feier in den vergangenen vier Jahrzehnten gesehen. Hier finden auch die Bürgerversammlungen statt.
Der große Saal im Dorfgemeinschaftshaus hat so manche Feier in den vergangenen vier Jahrzehnten gesehen. Hier finden auch die Bürgerversammlungen statt. © Eric Claßen | Eric Claßen

Die Altenhellefelder hatten einen Umbau und die Erweiterung des Feuerwehrgerätehauses vorgeschlagen, was die zuständigen Behörden überzeugte. Allerdings gab es noch eine finale Hürde, denn die Genehmigung zum Umbau wurde von Sunderns Stadtrat erst erteilt, als die Altenhellefelder sich dazu verpflichtet hatten, ihren Anteil am Aus- und Umbau durch Eigenleistung zu gewährleisten. Mehrere Tausend Arbeitsstunden wurde von der Dorfbevölkerung investiert. „Wir haben im Erdgeschoss Duschen, Toiletten und Umkleideräume angebaut“, blickt Karl-Josef Lohmann auf die Arbeiten zurück. „Schwierig wurde es beim Ausbau des Dachgeschosses. Beim ersten Versuch, den Türsturz aufzusetzen, ist der Kran umgekippt. Da waren wir zunächst einmal mächtig verunsichert“, sagt Franz Ferkes. Es sei aber niemand verletzt worden und im zweiten Versuch habe dann alles funktioniert.

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Nach einem Jahr harter Arbeit war der Umbau abgeschlossen. „Nicht jeder in Sundern hat wirklich geglaubt, dass wir das schaffen“, sagt Willi Vogt. Aber sogar aus den umliegenden Ortschaften habe man Unterstützung erhalten. „Hier wurde und wird Gemeinschaft wirklich noch gepflegt.“ Im Laufe der Jahre und Jahrzehnte hat sich das Dorfgemeinschaftshaus fest etabliert. Karneval, Geburtstage, Kommunionen und vieles mehr wurden im großen Saal auf der 1. Etage gefeiert. Verwaltet wird alles vom Arbeitskreis Dorfgemeinschaft, der stellvertretend für alle ortsansässigen Vereine steht. Lange Zeit wurden die Umkleiden und Duschen im unteren Bereich von den Fußballern in Altenhellefeld genutzt, doch seitdem diese eine Spielgemeinschaft mit Hellefeld bilden, bleiben diese häufig verweist.

Trotzdem bleibt das Dorfgemeinschaftshaus nach Ansicht der Bewohner eine wichtige Einrichtung für den Ort. „Die Einrichtung hat uns geholfen, beim Wettbewerb ‚Unser Dorf soll schöner werden‘ die Silberauszeichnung zu erhalten und zum staatlich anerkannten Erholungsort zu werden“, betont Willi Vogt.