Arnsberg/Sundern. Gaza/Israel: Die Caritas Arnsberg/Sundern nimmt Bezug auf die derzeitige gesellschaftliche Entwicklung. „Wir beraten Menschen“.
„Die aktuelle gesellschaftliche Entwicklung ist bedenklich“, sagt Verena Sen, Fachbereichsleitung „Sozialraumorientierung“ der Caritas Arnsberg-Sundern, „aber Vielfalt bietet auch viel Positives.“
Sie bezieht sich auf die aktuelle Kriegssituation in Gaza und die Parteiergreifung für eine der „beiden Seiten“: Palästina und Israel. „Wir sind für die Menschen da - egal ob rechts oder links von der Grenze“, ergänzt Daniel Büenfeld. Er arbeitet in der regionalen Flüchtlingsberatung und insbesondere in der Servicestelle Antidiskriminierungsarbeit. Bislang seien noch keine Menschen bei ihm gewesen, die bezüglich dieser Thematik diskriminiert würden.
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Und dennoch nehme das Team besorgt die allgemeine Stimmung in der Gesellschaft wahr - die eine gewisse Spaltung beinhalte. „Es ist uns wichtig zu betonen, dass wir hier keine Fronten möchten, sondern offen gegenüber allen Menschen sind“, sagt Verena Sen. „Es geht um gegenseitiges Verständnis“, fügt Daniel Büenfeld an, „nur dann ist eine perspektivische Aufklärung möglich.“
Integration in Arnsberg/Sundern ist keine Einbahnstraße
Eine bunte Gesellschaft trage viel Potenzial in sich - und sei zukünftig noch mehr gewünscht. „Integration ist keine Einbahnstraße“, sagt Daniel Büenfeld, „Das Gelingen hängt auch von der Gesellschaft in Deutschland ab.“
Individuelle Beratung: Wann?
Termine nach Vereinbarung und im Rahmen der folgenden Öffnungszeiten:
Montags bis freitags jeweils zwischen 8 und 16 Uhr.
Beratungsmöglichkeiten bestehen in den Caritashäusern Arnsberg, Sundern, Neheim als auch nach vorheriger Vereinbarung im Mehrgenerationenhaus Arnsberg.
In Arnsberg/Sundern laufe dies gut - auch in Zusammenarbeit mit den unterschiedlichsten Akteuren. „Wir sind hier sehr gut vernetzt“, sagt Verena Sen, „alle Akteure miteinander - auch mit vielen ehrenamtlich Aktiven.“ Die Menschen erführen so auch vom Beratungsangebot der Caritas Arnsberg-Sundern. Über Mund-zu-Mund-Propaganda, durch eine Vermittlung der Ehrenamtlerinnen und Ehrenamtler sowie über die Städte Arnsberg und Sundern selbst.
1,25 Stellen für die regionale Flüchtlingsberatung in Arnsberg/Sundern
Viel zu tun für die umgerechnet 1,25 Stellen innerhalb der regionalen Flüchtlingsberatung und die halbe Stelle der Antidiskriminierungsarbeit und -prävention. Eva Hagedorny besetzt dabei die sogenannte MBE (Migrationsberatung für Erwachsene), Alexandra Nitschke und Daniel Büenfeld die regionale Flüchtlingsberatung und Letzterer anteilig noch die Antidiskriminierungsstelle.
„Ab dem 1. März soll der Stellenumfang auf 1,5 erhöht werden“, sagt Verena Sen. Denn die Beratungszahlen stiegen enorm an. Die Caritas sei kein Amt, keine Behörde, sondern eher niederschwellig. Damit verringere sich auch die Hemmschwelle des ein oder anderen, der die Beratung annehme. „Die Zahlen gehen deutlich nach oben.“ Und damit auch die Wartezeiten - denn diese können sich schon einmal auf ein paar Wochen belaufen. Notfälle ausgenommen. „In Notfällen reagieren wir natürlich sofort.“
Toleranz und Offenheit leben
Dass Arnsberg und Sundern Toleranz und Offenheit lebten zeige auch, dass sich so viele Menschen ehrenamtlich beteiligen. „Die Ehrenamtlerinnen und Ehrenamtler begleiten die Menschen zum Beispiel zum Amt, zum Arzt und sind auch so der direkte Ansprechpartner für sie“, erklärt Verena Sen. „Sie leisten einiges.“
Und dennoch gebe es Luft nach oben - vorwiegend in der Gesellschaft. „Wir möchten Vielfalt leben - Toleranz und Offenheit“, so Verena Sen für das Caritas-Team, „und wir freuen uns natürlich, wenn viele Menschen diesen Weg mitgehen.“