Oeventrop. Die Industriellen-Gruft der Familie Korte auf dem Friedhof von Oeventrop ist wieder in einen würdigen Zustand versetzt worden.

Im Sommer noch herrschte Unverständnis bei einigen Menschen in Oeventrop angesichts des Zustands der Gruft der beiden ehemaligen Industriellen Peter Karl Pack und Georg Korte. Alles war überwuchert und ungepflegt; man konnte kaum noch den Grabstein sehen.

Nun, vier Monate später, sieht die Situation ganz anders aus. Mit einem Kraftakt und jeder Menge bürgerschaftlichem Engagement ist es der Gruppe um Ortsheimatpfleger Willi Linn und Naturschutzwart Albert Schlupp gelungen, dass sich die Grabstelle wieder in einem vorzeigbaren Zustand befindet. Der letzte Schandfleck auf dem Oeventroper Friedhof ist damit beseitig worden. „Wir sind sehr glücklich, dass alles so schnell und reibungslos abgelaufen ist“, berichten Linn und Schlupp. Zuvor hatte es „Klinkenputzen“ für Willi Linn geheißen. „Ich habe mit vielen Vereinsvertretern, den Schützen und auch der örtlichen Politik gesprochen. Bei vielen bin ich auf offene Ohren gestoßen“, so Linn.

Auch in der Zukunft gepflegt

Die Ortsverbände von CDU und SPD haben ebenso Geld gestiftet wie die Volksbank im Hochsauerland. Hilfe gab es außerdem aus dem Konto für Skulpturen und Bänke des SGV Oeventrop. „Praktische Hilfe gab es außerdem von der Grabpflege Hussmann aus Oeventrop. Die Mitarbeiter haben die Industriellen-Gruft vom Unkraut befreit und eine Schale mit Pflanzen aufgestellt. Diese Schale soll jedes Jahr mit frischen Pflanzen bestückt werden, so dass das Grab auch in der Zukunft gepflegt bleibt“, freut sich Linn.

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Neben der eigentlichen Pflege der Gruft ist es der Gruppe um Linn auch gelungen, zwei Informationsquellen zu installieren. Auf einer Tafel, die vom Arbeitskreis Dorfgeschichte Oeventrop mit Text bestückt wurde, können Besucher des Friedhofs mehr über den Unternehmer Georg Korte erfahren.

Der 1850 in Freienohl geborene Korte ist 1906 1. Vorsitzender des frisch gegründeten SGV Oeventrop geworden und hat sich auch ansonsten im Ort sehr verdient gemacht. „Wir wollten aber nicht nur eine klassische Tafel aufstellen, sondern auch ganz digital mit der Zeit gehen“, sagt Willi Linn mit einem Lächeln.

Smart-Memory-Tag

Ihm ist es durch Kontakte gelungen, dass durch die Firma Nomori ein sogenanntes Smart-Memory-Tag installiert wurde. „Wer ein Smartphone mit einer NFC-Funktion besitzt, kann zu dem Symbol gehen, es abfotografieren und somit noch mehr Informationen von dem Verstorbenen erhalten. So wird der Mensch, der dort im Grab liegt, für einen Moment wieder lebendig“, sagt Linn.

Und warum nicht mit einem QR-Code, so wie es vielerorts mittlerweile praktiziert wird? Auch dafür hat Linn eine Antwort parat: „QR-Codes können mit der Zeit durch Witterungsumstände nicht mehr leserlich sein. Mit dieser anderen Methode ist das nicht der Fall. Zusätzlich zur Gruft von Korte und Pack haben die engagierten Bürger auch um die Grabplatte der Freifrau von Haxhausen gekümmert. Auch diese ist nun wieder in einem akzeptablen Zustand.“

Ganz fertig ist man an dieser Stelle trotzdem nicht. „Es gibt noch einen Grabstein des ehemaligen SGV-Vorstandsmitglieds Franz Goretzki. Aktuell befindet sich der Stein noch in der Nähe des SGV-Heims. Wir suchen nun das Gespräch mit der Friedhofsverwaltung, ob man diesen Grabstein nicht auch im Bereich der Gruft aufstellen kann. Da müssen wir aber mal abwarten, was passiert“, betont Linn.