Neheim/Hüsten. Aktiver Heimatbund macht auf seine vielen Aktionen aufmerksam. „Es geht uns auch um die historische Einordnung von Fakten“, sagt die Vorsitzende.
Zum 100-jährigen Bestehen des Heimatbundes Neheim-Hüsten ist jetzt das Jubiläumsheft erschienen, das einen umfassenden Einblick in die Arbeit des Heimatbundes bietet. Das Heft wurde als Heft Nr. 76 in der Heimatbund-Reihe „An Möhne, Röhr und Ruhr“ herausgegeben. „Wir wollen Heimatgeschichte bewahren, an sie erinnern und mit ihr Zukunft gestalten“, so die 1. Vorsitzende des Heimatbundes Neheim-Hüsten, Alicia Sommer.
Die aktiven Mitglieder engagieren sich zum Beispiel bei Filmabenden, Ausstellungen, Gedenkfeiern, Stadtführungen, Denkmalpflege, Redaktion von Heimatbundheften, im Archiv oder in der Arbeitsgruppe Möhnefriedhof. Der Heimatbund arbeite dabei keineswegs im verstaubten Kämmerlein, sondern nutze alle gegenwärtigen Mittel. „Selbstverständlich sind wir auch stark digital unterwegs“, betont die Vorsitzende des rund 700 Mitglieder zählenden Vereins.
Dass auch Kinder und Jugendliche für Heimatgeschichte begeistert werden können, zeigen die beiden neuen Kooperationen des Heimatbundes mit der Grundschule „Rote Schule“ und der Agnes-Wenke-Sekundarschule. Zusammen mit den Schulen gestaltete der Heimatbund in der Neheimer Stadtbibliothek die Ausstellung „Auf den Flügeln des Friedens“ im Gedenken an die Möhnekatastrophe vor 80 Jahren. Dabei wurde auch klar der Blick in die Zukunft gerichtet, als Schüler der „Roten Schule“ mit der „Scampton Church of England Primary School“ freundschaftliche Bande knüpften und ein gemeinsames Friedenslied einübten.
In Scampton waren im Zweiten Weltkrieg die britischen Bomber in Richtung Möhnetalsperre gestartet. Neue Wege der zeitgeschichtlichen Dokumentation betrat der Heimatbund mit der Video-Reihe „Köpfe der Zeitgeschichte, die die Heimat geprägt haben“. Hier wurden bereits Filmporträts des Unternehmers Dieter Henrici, des Heimatforschers Werner Saure und der langjährigen stellvertretenden Bürgermeisterin Rosi Goldner produziert und auf YouTube gestellt.
Dem Heimatbund geht es aber auch um die historische Einordnung von Fakten. In diesem Sinne werden 100 Jahre Heimatbund Neheim-Hüsten nicht nur in einer Zeitleiste dokumentiert, sondern auch die Umstände hinterfragt – insbesondere im Vereinsgründungsjahr 1923. Ein wichtiges Anliegen ist und bleibt der Beitrag zur Erinnerungskultur mit Blick auf das jüdische Leben in der Stadt. Im aktuellen Heimatbundheft wird auf die Gedenkausstellung im vergangenen Jahr Bezug genommen, bei der in der ehemaligen Neheimer Synagoge an früheres jüdisches Leben in unserer Stadt erinnert wurde.
Das Jubiläumsheft ist ab sofort für acht Euro in der Mayerschen Buchhandlung in Neheim erhältlich. Es kann auch donnerstags von 13 bis 17 Uhr im Fresekenhof erworben werden. Bestellungen sind möglich unter 02932/9315013 oder Mail heimatbund-nh@t-online.de. Zusätzliche Infos im Internet – unter www.heimatbund-nh.de und in den sozialen Netzwerken.