Arnsberg. Ute Becker aus Arnsberg ist psychologische Beraterin und gibt Tipps zum Thema Angst, zeigt Wege auf, um traumatische Erfahrungen zu verarbeiten.
Ute Becker ist psychologische Beraterin und leitet als Personal Coach das Institut „Gedanken Stark“ in Arnsberg. Das Thema Angst gehört zu ihren Schwerpunkten. Sie hilft Betroffenen, sich selbst wiederzufinden und innere Blockaden zu lösen.
„Angst ist eigentlich nichts Negatives, denn es ist ein von der Natur eingerichteter Schutzmechanismus, der uns grundsätzlich vor Gefahren warnen und uns beschützen möchte“, sagt die psychologische Beraterin und verweist auf die verschiedenen Gründe, warum Ängste entstehen können. Dabei seien vor allem Ereignisse, wie beispielsweise ein Unfall oder wie im vorliegenden Fall traumatische Erfahrungen, eine Trennung, eine Erkrankung, Stress, soziale Einflüsse und plötzliche Veränderungen im Leben Auslöser.
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„Alles, was wir erleben und erfahren, wird in unserem Gehirn verarbeitet und im Unterbewusstsein abgelegt“, erklärt sie Toms Verhalten der Verdrängung. Jahrelang hatte der Arnsberger die sexualisierte Gewalt, die er als Kind erfahren musste, wohl verdrängt. Erst ein Erlebnis im Erwachsenen-Alter bei der Arbeit holte plötzlich alles in sein Bewusstsein zurück.
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Das sei ein typisches Verhalten, erklärt Ute Becker. „Manchmal sind Erlebnisse emotional so sehr belastend, dass unser Gehirn es nicht schafft, diese zu verarbeiten und entsprechend abzulegen. Sie verbleiben viel bewusster im System und belasten uns täglich oder triggern uns, sobald ein ähnliches Erlebnis oder eine vergleichbare Gefahr auftaucht. Und schwupps- sind alle Gefühle der belastenden Erfahrung wieder ganz real und lösen Ängste aus.“
Was kann man tun, wenn man davon betroffen ist?
Der erste Schritt sei es, die Angst nicht zu bekämpfen. „Wird die Angst bekämpft, ist es, als wolle man ein Feuer mit Benzin löschen. Es wird nur noch schlimmer“, meint die psychologische Beraterin. Die Angst im ersten Schritt annehmen, sei ein Teil der Lösung. „Um etwas loslassen zu können, muss es erst einmal angenommen werden“, meint Ute Becker. Dazu sei es wichtig, den logischen Verstand einzuschalten und sich bewusst zu machen, dass die Angst einen eigentlich nur beschützen möchte. „Hilfreich ist auch, zum Beobachter der eigenen Gedanken zu werden“, erklärt sie.
Gibt es praktische Alltagsempfehlungen, um die Angst nicht noch zu verstärken?
Einem Angstgefühl ginge grundsätzlich ein innerer Dialog voraus. Diesen zu beobachten und sich bewusst zu machen, dass es „nur“ die nicht verarbeitete Erinnerung sei die die Gefühle in einem auslöst, könne bereits zur Abschwächung der Angst beitragen, meint Ute Becker. „Im vorliegenden Fall würde ich zudem empfehlen, weniger Nachrichten zu schauen. Denn die meisten Bilder im TV sind eine Infusion der Angst und können dazu beitragen, dass sich Ängste verstärken.“
Es gebe zudem verschiedene Rituale, die dazu beitragen Ängste zu reduzieren. “Tom könnte zum Beispiel ein Dankbarkeitstagebuch führen und jeden Tag ein paar Dinge aufzuschreiben, für die er dankbar sein kann in seinem Leben oder die einfach gut gelaufen sind“, sagt sie. Denn Dankbarkeit und Angst könnten niemals gleichzeitig präsent sein. Auch Meditation, Klangschalenbehandlungen und auch Bewegung insgesamt seien hilfreich, um gelassener mit Ängsten umgehen zu können.
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„Und es gibt Muskeln im Körper, die für sofortige Entspannung sorgen. Das sind die Muskeln, die man für ein Lächeln benötigt“, sagt Ute Becker. „Schafft man es alleine nicht aus der Angst heraus, kann neben Therapien, auch der Schritt in ein persönliches Coaching der richtige Weg sein.“
In ihrem nächsten VHS-Seminar „Ängste verstehen, Ängste überwinden“, das am 21. November online per Zoom-Meeting stattfindet, geht die psychologische Beraterin den Fragen nach: Wie kommt es, dass manche Menschen ihr ganzes Leben unter Ängsten leiden und andere nie damit zu tun haben? - „Kein Mensch wird mit Ängsten geboren“, sagt Ute Becker.
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Ihr Vortrag soll Erklärungen liefern, wie Ängste entstehen, was sie im Körper auslösen, wofür Angst auch gut ist und welche Möglichkeiten es gibt sie zu überwinden. Zum Ende der Online-Veranstaltung wird den Teilnehmenden eine sogenannte „EFT-Einheit“ speziell zum Thema Angst angeboten. EFT (Emotion Freedom Techniques - zu deutsch: Technik der emotionalen Freiheit) ist eine Klopfakupressur und Energie-psychologische Methode. „Unser Körper ist ein Energiesystem, in dem es häufig zu Blockaden des Energieflusses kommt. Die Blockaden führen dazu, dass das System aus dem Gleichgewicht gerät. Emotionen bleiben hängen und können nicht mehr fließen. Durch das Klopfen auf bestimmte Meridianpunkte, wird das System wieder in Balance gebracht“, meint die Expertin.
Anmeldung zum Online-Vortrag am 22. November (19.00 Uhr) „Ängste verstehen, Ängste überwinden“ von Ute Becker bei der vhs Arnsberg/Sundern, Telefon 02932/ 9728-0.