Arnsberg/Meschede. Nach Großbrand: Arnsberger Feuerwehrmann sitzt nun in U-Haft. Die Staatsanwaltschaft erklärt das mögliche Strafmaß.

Im Fokus der der Ermittlung zu den Großbränden in Meschede und Herdringen steht ein junger Mann aus Arnsberg, der nach Angaben der Polizei Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Arnsberg ist. Wie die Polizei am Montagmorgen mitteilt, wurde der Tatverdächtige nun in Untersuchungshaft genommen. Die Staatsanwaltschaft Arnsberg leitet die weiteren Ermittlungen.

In Haft genommen wurde der Arnsberger bereits am Freitag. Das muss einen Tag nach der Festnahme und dem Beginn des Polizeigewahrsams passieren, ansonsten müsste der Tatverdächtige wieder auf freien Fuß entlassen werden. Der junge Arnsberger war im Zusammenhang mit dem Brand in Herdringen aufgefallen und darauf hin festgenommen worden. „Es ist davon auszugehen, dass er als Einzeltäter gehandelt hat“, sagt Staatsanwalt Thomas Poggel von der Staatsanwaltschaft Arnsberg.

Ausgegangen wird von einer Brandstiftung nach Paragraph 306 des Strafgesetzbuches, das nach Angaben von Staatsanwältin Ines Liedtke von der Staatsanwaltschaft Arnsberg Strafen von ein bis 10 Jahren vorsieht. Brandstiftung kann sich bei den Tatobjekten auch auf Land-, Ernährungs- oder forstwirtschaftliche Anlagen oder Erzeugnisse – beispielsweise landwirtschaftlich bestellte Felder oder zu den Erzeugnissen gehörenden Stroh und Feldfrüchten nach der Ernte beziehen.

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Bei den Arnsberger Brandlöschern zeigt man sich geschockt über den Vorwurf - zumal bereits in den vergangenen Monaten Zusammenhänge zwischen Bränden und der Tatbeteiligung eines Arnsberger Feuerwehrmannes hergestellt worden waren.

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Bürgermeister und Feuerwehr im Gespräch

Bereits am Morgen hat sich die Feuerwehrleitung mit Bürgermeister Ralf Bittner abgesprochen, wie mit dem Fall umzugehen ist. „Ich bin erschüttert über die aktuelle Meldung. Sollte sich der Tatverdacht bestätigen, so würde es sich um einen bedauerlichen Einzelfall handeln. So ein Verhalten widerspräche jeglichen Werten der Feuerwehr“, teilt Ralf Bittner mit. Am Morgen habe er bereits Kontakt mit dem stellvertretenden Wehrleiter Harald Kroll gehabt. Feuerwehrchef Martin Känzler war unterwegs in den Urlaub, verwies bei einem Anruf der Redaktion aber auch auf die Pressestelle der Stadt. „Bei der Aufklärung haben die Ermittlungsbehörden unsere volle Unterstützung“, sagt Ralf Bittner. Bis dahin ist die betroffene Person umgehend vom Dienst suspendiert.

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Bittner betonte aber „in aller Deutlichkeit“, dass sein „Vertrauen in die hauptamtlichen und ehrenamtlichen Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr Arnsberg ungebrochen ist“. Trotz des Tatverdachts sei festzustellen, dass die Feuerwehrleute „täglich und verlässlich für uns im Einsatz sind“, meinte Bürgermeister Ralf Bittner, „daher stehen wir geschlossen hinter ihnen.“

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Der Arnsberger war beim zweiten Brand in Herdringen verdächtig aufgefallen. Er befand sich bis zum Wochenende in Polizei-Gewahrsam. „Mit Hochdruck wird an der weiteren Spurenlage gearbeitet“, sagte Polizeisprecher Michael Schemme am Freitag. Es wurde auch geprüft, ob ein Zusammenhang zu bislang nicht geklärten Bränden besteht. Die Ermittlungen sind umfassend: „Die Kollegen arbeiten weiter mit dem Verdächtigen“, sagte Polizeisprecherin Flavia Lucia Rogge am Freitag auf Anfrage.