Balve/Dortmund. Good-bye, Leader! Balves Regionalmanagerin Leonie Loer steigt aus. Nächstes Jahr ruft das große Abenteuer. Was hat sie vor?

Als Leonie Loer vor drei Jahren ihren Job als Regionalmanagerin der Leader-Region Sorpesee in Balve antrat, erreichte die Redaktion ein ganz besonderes Porträtfoto von ihr. Es zeigt sie unter postkartenblauem Himmel, im Hintergrund wachsen Kakteen und Palmen. Was Vergangenheit zu sein schien, ist tatsächlich ihre Zukunft. Leonie Loer hat gekündigt. 2024 geht’s in die weite Ferne. Was Leonie Loer vorhat, verriet sie der Westfalenpost am Telefon nach einem Termin in Stockum.

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Ich habe gehört, Sie schnallen sich demnächst den Rucksack auf, um die Welt zu bereisen. Stimmt das?

Leonie Loer: Richtig! Das ist kein Geheimnis. Die Stellenausschreibung ist raus. Alle Gremien sind informiert, dass ich mich verabschiede. Es wird Zeit, dass ich neue Wege zu gehe.

Wie lange gehen Sie noch die alten?

Leonie Loer aus Hagen wurde 2020 neue Regionalmanagerin in Balve. Hier im offiziellen Dress.
Leonie Loer aus Hagen wurde 2020 neue Regionalmanagerin in Balve. Hier im offiziellen Dress. © WP

Bis Ende Januar.

Was machen Sie am ersten Zweiten?

Morgens am ersten Zweiten geht der Flieger. Es geht nach Südostasien, nach Hanoi. Dann werden wir mal sehen, wo uns die Beine hintragen.

Das klingt nach großem Abenteuer. Was hat Sie dazu bewegt?

Das ist eine verdammt gute Frage. Es ist ja so, dass man viel hört und viel sieht von Menschen in fernen Ländern. In vielen von uns schlummert wohl der Gedanke: noch mal raus, noch mal ‘was Neues erleben, bevor der Ernst des Lebens weitergeht. Wenn ich’s jetzt nicht mache, mache ich’s nie. Und deshalb habe ich mich relativ spontan, nach meinem letzten Urlaub, entschlossen, Nägel mit Köpfen zu machen und loszutigern.

Okay, kein Ernst des Lebens – also auf die Spaßseite des Lebens. Ist das mit einer längeren Zeit verbunden?

Ja, genau. Mindestens ein halbes Jahr, aber ich habe mir kein Endziel gesetzt. Es ist das erste Mal, dass ich das mache, ich bin da nicht erfahren, und man weiß ja nie, was sich da so ergibt.

Das ist Abenteuer pur.

Definitiv. So soll es auch sein (lacht).

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Wann haben Sie das Abenteuer-Gen in sich entdeckt?

Ich bin gerne unterwegs, und ich habe gern viel mit Menschen zu tun. Einfach mal ein paar Dinge erleben: Das war schon immer in mir. Das ist ja das Spannende an unserem Job.

Klar, auch in meinem Job. Aber bei uns ist dennoch vieles berechenbar. Das dürfte in Südostasien anders sein. Da ist wohl der Überraschungsfaktor deutlich größer.

Ich glaube, ich kriege das hin. Man muss sich auf die Situationen einlassen. Ich bin mir bewusst, dass es dort eine völlig andere Kultur gibt.

Haben Sie sich aufs große Abenteuer vorbereitet?

Liebt die Natur: Leonie Loer
Liebt die Natur: Leonie Loer © WP

Relativ wenig, muss ich gestehen. Ich habe mich eingelesen. Was sind beispielsweise kulturelle Dinge, die man auf jeden Fall beachten sollte? Welche Religion gibt es in den Ländern? Ich weiß schon, dass ich mich nicht so verhalten kann wie zuhause. Aber ich habe mir keine Route ausgedacht, wir haben keine Übernachtungen gebucht, und keine Busfahrten.

Also das genaue Gegenteil einer Pauschalreise mit vorgebuchten Hotels und Mietwagen.

Das ist komplett Abenteuer. Wir werden erst mal von unserem Ersparten reisen. Was immer eine Option ist, ist beim Landbau zu helfen, bei der Ernte, bei der Bewässerung, bei der Pflege der Tiere. Da bekommst Du kein Geld, aber Essen und Unterkunft. Aber es ist nicht geplant, dass ich da groß arbeiten werde. Es ist mehr an ein Entdecken der Kultur und der Menschen gedacht. Wenn Du anderthalb oder zwei Jahre weg bist, hast Du immer noch die Möglichkeit, irgendwelche digitalen Jobs zu übernehmen – wie beispielsweise Nachhilfe. Aber das halte ich mir offen.

Die Region klingt nach Strand und Surfbrett.

Surfen werde ich mit Sicherheit auch, wahrscheinlich Windsurfen oder Kitesurfen. Das werde ich auf jeden Fall ausprobieren. Für das klassische Surfen gibt es in Südostasien zu wenige Wellen. Wir werden aber auch viel in der Natur sein, auch auf den Bergen.

Abenteurer erzählen gern von Ihren Geschichten. Können wir das irgendwann mal lesen?

Nee! Es gibt zwar inzwischen 1000 Blogs, die uns sehr geholfen haben. Aber von mir gibt es nichts.

DIE NACHBESETZUNG

Der regionale Verein „Leadersein!“ sucht zum 1. Februar 2024 ein Regionalmanagement in Vollzeit mit bis zu 39,5 Wochenstunden.


Hauptaufgaben: Beratung und Unterstützung von Projektteams bei der Entwicklung, Beantragung, Umsetzung und Abrechnung von Leader-Projekten und Betreuung des Förderprogramms Kleinprojekte zur Umsetzung regionaler Entwicklungsstrategien. Die Besetzung der Stelle ist an die Förderperiode 2023-2028 gebunden. Infos: info@leader-sein.de.