Neheim. Ein Spaziergang mit dem Vierbeiner in der Neheimer Fußgängerzone und ein Besuch im Geschäft- nicht immer gut vereinbar.

Ein gemütlicher Spaziergang an einem sonnigen Samstagvormittag mit dem eigenen Vierbeiner in der Neheimer Fußgängerzone und damit verbunden ein schneller Sprung in eines der vielen lokalen Geschäfte? Was nach einer angenehmen Mischung aus Freizeit und funktionaler Aufgabenerfüllung klingt, ist nicht immer so einfach umsetzbar. In der Fußgängerzone der Leuchtenstadt kommen Hundebesitzer mit ihren Begleitern nämlich längst nicht in alle Läden, eine einheitliche Regel gibt es nicht. Dabei spielen auch Gesetzeslagen eine zentrale Rolle. Was ist also grundsätzlich möglich, und welche Alternativen bleiben Hundehaltern, wenn ihr Vierbeiner nicht mit ins Geschäft darf?

Rechtliche Beschränkungen

„Bei uns dürfen Hunde aus Gründen der Hygiene nicht in den Laden“, erklärt Nicole Mommertz-Elert, die den Bioladen „Mommertz“ auf der Mendener Straße seit 17 Jahren leitet. Sie fügt hinzu: „Denn hier liegen Lebensmittel offen herum. Deshalb ist Hunden der Eintritt in unser Geschäft gesetzlich verboten.“ Ähnlich sieht es im anliegenden Edeka auf dem Neheimer Markt aus. Abteilungsleiterin Celine Bock verweist ebenfalls auf die gesetzliche Situation: „In sensiblen Bereichen, besonders hier mit den Lebensmitteln, können Hunde natürlich nicht hereinkommen.“

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Anders sieht das bei Drogerien aus. In der lokalen Müller-Filiale auf der Hauptstraße sind Hunde „grundsätzlich willkommen“, erklärt die dort arbeitende Nadine Heinrich. „Unser Filialleiter hat selber Hunde und ist dementsprechend sehr tierlieb.“ Dabei falle es ins Gewicht, dass es in der Drogerie noch keine Probleme mit Hunden gegeben hat.

Nur wenige Meter weiter gibt es in einer anderen Drogerie, im örtlichen dm, aber schon wieder andere Regeln. Die Gründe sind einfach: „Wir erlauben keine Hunde in unserem Geschäft, weil wir schlechte Erfahrungen machen mussten.“ Vor einigen Jahren habe ein Hundebesitzer die Hinterlassenschaften seines Hundes im Drogeriemarkt liegen gelassen, seither müssen die Vierbeiner dort vor der Tür auf ihre einkaufenden Herrchen und Frauchen warten.

Die Sicht der Hundehalter

Diese Situation kennt auch Sven, der mit seinem Australian Shepherd aus dem Euroshop in Neheim kommt. Dort habe er zwar keine Probleme gehabt, aber: „Natürlich kennt man die Situationen, in denen der Hund nicht überall mit hinkann. Vor allem in Lebensmittelläden und Restaurants ist das der Fall“. Das sieht der Hundehalter allerdings nicht als Einschränkung, denn: „Ich habe vollstes Verständnis dafür, dass manche Bereiche nicht für Hunde zugänglich sind.“ Mit dem Anleinen vor dem Geschäft habe Sven dabei noch nie ein Problem gehabt, ganz im Gegenteil: „Im Sommer haben die meisten Geschäfte für die wartenden Hunde Näpfe oder manchmal sogar Sonnenschirme aufgestellt, das finde ich super tolerant!“

Sabine hingegen lässt ihren Hund nicht gerne unbeobachtet vor Geschäften auf sie warten: „Wenn ich in einen Laden mit Hund nicht hineinkomme, gehe ich auch nicht rein. Das ist mir zu gefährlich.“ Sie komme jedoch in fast alle Geschäfte auch mit vierbeinigem Begleiter, weshalb sie das nicht groß einschränkt.

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Beim Eiscafé Cais auf dem Neheimer Markt handelt es sich beispielsweise um einen der Orte, an dem Vierbeiner auch im Innenbereich willkommen sind: „Solange sich die Hunde benehmen, können sie gerne rein. Damit hatten wir auch noch nie Probleme“, berichtet Inhaber Aurelio Cais. Im Eiscafé gibt es sogar ein besonderes Angebot für die treuen Begleiter der Menschen: „Wir bieten Hundeeis an, das bei Hundehaltern wirklich gut ankommt. Manche Gäste sind so verrückt nach ihren Tieren, dass sie mehr Geld für deren Eis ausgeben als für ihr eigenes“, erzählt Aurelio Cais lachend. Anders als das „normale“ Eis für Menschen stellt er das Hundeeis nicht selber her, sondern kauft es ein. „Wenn man auf die Zutatenliste schaut, dann sieht man, dass das Hundeeis sogar besser ist als das meiste herkömmliche Eis, das es im Supermarkt gibt. Das sind alles natürliche Zutaten, keine Chemie.“ Das Hundeeis gibt es sogar in verschiedenen Geschmacksrichtungen, sodass Tierhalter ihre Vierbeiner beispielsweise mit „Shrimps und Ananas“ oder „Wildlachs“ überraschen können.

„Die Frage, ob Hunde in das jeweilige Geschäft dürfen, entscheidet allein der jeweilige Inhaber“, erklärt Konrad Buchheister vom City Büro des Aktives Neheim die verschiedene Handhabung der einzelnen Läden. Daher könne es seitens seines Vereins hier auch keine einheitliche Empfehlung geben.