Arnsberg. Die 28-jährige Tanja Espinosa soll das historische Gelände in Arnsbergs Zentrum entwickeln. Welche Ideen dahinterstecken, lesen Sie hier

Mit gerade einmal 28 Jahren hat Tanja Espinosa bereits so einiges erlebt. Nach ihrem Abitur führte sie der Weg nach Argentinien. „Ich habe mit den Menschen zusammen in einem Armenviertel von Buenos Aires gelebt“, erklärt die Soesterin. Über den internationalen Freiwilligendienst war Tanja Espinosa als „Missionarin auf Zeit“ in Südamerika. „Diese Zeit hat mich sehr geprägt. Ich habe erleben dürfen, wie der Glaube den Alltag der Menschen in diesem Armenviertel bestimmt hat.“

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Zurück in Deutschland entschloss sich Espinosa zunächst für ein Studium der Religionspädagogik an der Katholischen Hochschule in Paderborn, um dann nach zwei Semestern an die Universität Paderborn zu wechseln. „Hier habe ich Spanisch und Theologie studiert.“ Schon früh erkannte die 28-Jährige, dass sie diese Erfahrungen auch für ihre berufliche Laufbahn nutzen wollte.

Nach dem abgeschlossenen Studium folgten zwei Jahre als Pastoralassistenz im Pastoralen Raum Salzkotten sowie im Geistlichen Zentrum Franziskus der Franziskanerinnen Salzkotten.

Entwicklung des Klosters

Seit dem 1. September ist Tanja Espinosa nun die neue Pastoralreferentin in der Propsteipfarrei St. Laurentius in Arnsberg. Ihre volle Konzentration gilt der Entwicklung von Kloster Wedinghausen. Das weiß auch Propst Stephan Schröder. „Ich bin sehr glücklich, dass das Erzbistum Paderborn uns die Schaffung dieser neuen Stelle ermöglicht und Frau Espinosa sich auch für die Arbeit bei uns in der Pfarrei entschieden hat“, so Schröder.

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Tanja Espinosas künftige Arbeit fußt dabei auch auf den Vorbereitungen einer Steuerungsgruppe, die ein Konzept für Kloster Wedinghausen erstellt hat. „Das Konzept sieht vor, dass kulturelle, spirituelle und Bildungsangebote geschaffen werden“, sagt der Propst.

Blick auf das Kloster Wedinghausen mit der Propsteikirche St. Laurentius.
Blick auf das Kloster Wedinghausen mit der Propsteikirche St. Laurentius. © FUNKE Foto Services | Hans Blossey

Obwohl die Soesterin gar nicht so weit von Kloster Wedinghausen groß geworden ist, kannte sie den Ort nach eigenen Angaben nicht. „Ich habe aber nach den ersten Gesprächen schnell erkennen können, welche Möglichkeiten sich hier einem bieten und wie spannend die Aufgabe ist“, erklärt die frühere Pfadfinderin.

Kontakt zu Ehrenamtlern

Sie wolle Kloster Wedinghausen zu einem belebten Ort machen und in den kommenden Wochen den Kontakt zu den ehrenamtlich tätigen Menschen in Wedinghausen suchen. „Ich möchte mich orientieren und nach und nach umsehen.“

Die nötige Zeit dafür wird Tanja Espinosa ganz bewusst von der Leitung des Pastoralteams zugestanden. „Frau Espinosa soll Freiheiten erhalten und sich entfalten können. Ich bin mir sicher, dass man dann ihre Handschrift bald sehen wird“, zeigt sich Stephan Schröder zuversichtlich.

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Aus seiner Sicht sei das Kloster in den letzten Jahren etwas aus dem Fokus der Menschen in der Region geraten. „Dabei ist es solch ein toller kultureller Schatz hier in Arnsberg. Aber wir müssen auch davon wegkommen, dass man es als Museum betrachtet. Es soll ein lebendiger Ort für Veranstaltungen und den Austausch sein“, glaubt Schröder.

Führungen und Konzerte

Deshalb habe er bereits mit Tanja Espinosa über das Format „Klosterzeit“ gesprochen. „Uns beiden schweben interessante Gespräche mit Vertreterinnen und Vertretern aus Industrie, Wissenschaft und Politik vor“ erklären Tanja Espinosa und Stephan Schröder. Auch bei den Führungen durch das Kloster und Konzerten könne man sich noch weitere Projekte vorstellen.

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Tanja Espinosa möchte die Pfarrei ebenfalls auf digitaler Ebene weiterentwickeln. „Ich finde, dass die Onlinepräsenz von Kloster Wedinghausen ausbaufähig ist. Hier könnte man definitiv sowohl auf der Internetseite der Pfarrei als auch über die sozialen Netzwerke mehr Informationen vermitteln. Instagram eignet sich meiner Meinung nach sehr hierfür. Wir möchten schließlich auch neue Zielgruppen für das Interesse an Kloster Wedinghausen gewinnen“, formuliert die Soesterin ihre Ziele.

Neben der Schwerpunktarbeit rund um die Weiterentwicklung des Klosters wird Tanja Espinosa die Ehrenamtlichen in ihren Diensten begleiten, Wort-Gottes-Feiern halten und Beerdigungen leiten.