Neheim. Das Neheimer Lichttechnik-Unternehmen BJB plant einen Abbau von Stellen. Das sind die Gründe.
Das Neheimer Lichttechnik-Unternehmen BJB muss nach den zweiwöchigen Betriebsferien im Juli weitere Schritte zur Gewinnabsicherung vornehmen. Geschäftsführer Philipp Henrici informierte am Mittwochmittag die Belegschaft in einer Mitarbeiterversammlung über die schwierige wirtschaftliche Lage und kündigte nach Ablauf der Kurzarbeit zum Ende des Jahres einen Abbau von 35 Stellen an.
Für 2024 soll dafür ein neuer Sondertarifvertrag mit dem Betriebsrat und der IG Metall ausgehandelt werden. „Wir werden nicht um Stellenabbau herumkommen“, sagt Henrici. Der Geschäftsführer will dies unter anderem durch vorzeitige Ruhestände erreichen. „Ich schließe aber auch einen Sozialplan nicht aus“, so Henrici. BJB sei dazu zwar nicht gezwungen, habe aber in der Vergangenheit gute Erfahrungen mit Transfergesellschaften gemacht.
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Die negative Entwicklung der vergangenen Monate habe sich fortgesetzt. „Wir haben einen starken Umsatzeinbruch im Hausgeräte- und Konsumbereich“, erklärt Philipp Henrici. Er spricht davon, dass im Geschäft mit den Top-Kunden „mittlere zweistellige Prozent-Einbrüche“ zu verzeichnen seien. Zwar gebe es auch positive Ausreißer nach oben wie zum Beispiel durch neue Kunden im Bereich „technologie for light“, so Philipp Henrici, „doch damit können wir das nicht auffangen“.
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„Wir stehen mitten in einer Wirtschaftskrise“, sagt der BJB-Chef. Hohe Zinsen, Kaufkraftverluste und Einbrüche im Baugewerbe würden durchschlagen. Zudem würden Kunden in dieser Zeit zunächst Lagerbestände abbauen, was BJB selber auch nicht anders macht. „Auch wir liegen bei unseren Bestellungen 33 Prozent unter dem Vorjahresniveau“, rechnet Henrici vor. Die BJB-Kunden selber rechnen nicht vor dem vierten Quartal 2024 mit einer Erholung des Marktes.
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Erst Ende Juli hatte BJB aus ähnlichen Gründen eine Betriebspause für zwei Wochen eingelegt und das Kurzarbeit-Instrument umfangreicher genutzt. „Da ging es um Effizienzsteigerung, um das Ergebnis abzusichern“, so Henrici. Mit den neuen zu verhandelnden Maßnahmen geht der Blick schon auf die Jahresergebnisse 2024 und 2025. „Wir werden aus der Krise auch wieder herauskommen“, sagt der BJB-Geschäftsführer, „aber wir brauchen Einsparungen“.