Arnsberg. Das D-Ticket für Schülerinnen und Schüler kommt: Der Stadtrat Arnsberg entscheidet nächste Woche. Erzbistum Paderborn hat bereits entschieden.

Das neue Schuljahr ist gestartet und damit auch das tägliche hin- und herpendeln des Nachwuchses - und das nicht selten mit dem Bus. Vielen Kindern und Jugendlichen steht ein Schülerticket bzw. die Erstattung der Schülerfahrkosten zu. So beispielsweise in der Primarstufe, wenn der Schulweg (der kürzeste Fußweg zwischen Wohnung und Schule) mehr als zwei Kilometer beträgt. Oder auch in der Sekundarstufe I sowie der Klasse 10 am Gymnasium mit achtjährigem Bildungsgang bei mehr als 3,5 Kilometern. In der Sekundarstufe II werden indes schon fünf Kilometer Entfernung verlangt, um über die jeweilige Schule ein Busticket zu erhalten.

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Da das Angebot des Landes, das Deutschlandticket auch für den Schülerverkehr einzusetzen (wir berichteten), für jeden Schulträger gesondert gilt, müssen auch die Freien Träger der Ersatzschulen eigene Vereinbarungen mit den Verkehrsverbünden schließen. Die Stadt Arnsberg möchte sich dem kreisweit einheitlichen Finanzierungsmodell anschließen:In einer Sitzung aller Kommunen im Hochsauerlandkreis am 28. Juni diesen Jahres haben sich nach zahlreichen Vorgesprächen und Beratungen die Städte und Gemeinden für eine individuelle Vorgehensweise auf Kreisebene gegenüber dem Landesmodell ausgesprochen.

Zeitlich unbegrenzte Nutzung

Bund und Länder haben sich auf ein Deutschlandticket für einen Startpreis von 49 € im Monat geeinigt. Es ist seit dem 1. Mai 2023 bundesweit im Nah- und Regionalverkehr gültig. Jetzt sollen auch die Schülerinnen und Schüler von dem neuen Ticketangebot profitieren. Das Deutschlandticket ist in der Regel günstiger als die „alten“ Angebote der Verkehrsunternehmen (z.B. SchülerAbo Plus).

Weiterhin liegt der Vorteil in der räumlich und zeitlich unbegrenzten Nutzung des Deutschlandtickets.

Die Stadt Arnsberg wird ihre Beschlussvorlage am 14. August dem Haupt- und Finanzausschuss zur Beratung vorlegen und am 17. August dem Stadtrat zur Beschlussfassung. In dem Vorschlag heißt es unter anderem: „Ab dem 01.10.2023 wird für alle nichtanspruchsberechtigten Schülerinnen und Schüler an allen städtischen Schulen das Deutschlandticket mit einer Eigenbeteiligung von 29,- € eingeführt. Hierzu wird die Verwaltung beauftragt, mit den Verkehrsunternehmen einen Vertrag abzuschließen, der die Zahlung eines städtischen Zuschusses in Höhe von monatlich 20 Euro je abonniertes Deutschlandticket für diese Zielgruppe bestimmt.“

Erzbistum Paderborn macht mit

Die Beschlussvorlage gilt für alle 26 städtischen Schulen auf Arnsberger Terrain. Das Mariengymnasium und das St.-Ursula-Gymnasium fallen jedoch unter die Trägerschaft der Katholischen Kirche, hier insbesondere des Erzbistums Paderborn. „Das Erzbistum Paderborn als Ersatzschulträger wird sich mit allen Schulen am Landesmodell des Deutschlandtickets beteiligen“, teilt Bereichsleiter Benedikt Bohn auf Anfrage mit, „Dadurch können auch die nichtanspruchsberechtigten Fahrschülerinnen und Fahrschüler das Deutschlandticket zum Preis von 29,- € (Anm. d. Red.: ab 1. Oktober) erwerben.“ Die Refinanzierung des Erzbistums Paderborn sei jedoch nicht mit denen der Kommunen vergleichbar. „Die Rahmenbedingungen sind anders“, so Bohn, daher sei die Entscheidung recht einfach gefällt worden.

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RLG Bestellformular

„Liegen die Zustimmungen rechtzeitig vor, werden die weiteren Schritte mit der RLG und den anderen Verkehrsunternehmen abgestimmt, so dass eine Ticketausgabe möglichst zum 1. Oktober erfolgen kann“, teilt Annette Zurmühl von der RLG mit. Wenn es soweit sei, fänden Schülerinnen und Schüler ohne Anspruch auf ein kostenloses Schulwegticket, auf der Website ein Bestellformular für das rabattierte Deutschlandticket. Die RLG informiere über ihre Website laufend zum aktuellen Sachstand.