Neheim. Aysu Yavasoglu engagiert sich im Vorstand des Bundesverband Deutscher Studentischer Unternehmensberatungen. Was sie dort macht, erfahren Sie hier
„In der Schule und der Studienberatung wird man auf das eigentliche Studieren ein wenig vorbereitet. Aber alles, was drumherum passiert, zum Beispiel über das Netzwerken erfährt man im Grunde nichts“, beklagt Aysu Yavasoglu.
Die 23-jährige Neheimerin ist seit März im Vorstand des BDSU. Das ist die Abkürzung für Bundesverband Deutscher Studentischer Unternehmensberatungen. „Wir fungieren als Dachverband für mehr als 30 Initiativen und studentische Unternehmensberatungen und knüpfen Kontakte zwischen Firmen und Studierenden“, sagt die junge Studentin. Für ein Jahr wurde sie in ihr Amt als Vorstand Öffentlichkeitsarbeit gewählt. Zuvor musste Aysu sich für das Amt in einem richtigen Bewerbungsprozess gegen Konkurrenz durchsetzen.
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„Ich habe eine Präsentation von mir und meinem Werdegang erstellt und bin dann dem Wahlgremium Rede und Antwort gestanden“, so die Studentin. Das Gremium, das Aysu wählte, besteht aus Vertreterinnen und Vertretern der beteiligten Beratungen und Initiativen.
Noch während ihrer Schulzeit auf dem Neheimer St. Ursula Gymnasium absolvierte die junge Frau, die in Wickede geboren wurde und deren Familie noch in Neheim lebt, ein Praktikum bei BJB in der Marketingabteilung. Nach dem Abi führte sie der Weg zunächst ins schwäbische Ulm, wo sie lebte und ins bayerischen Neu-Ulm, wo sie an der dortigen Fachhochschule ein Studium des Informationsmanagements und der Unternehmenskommunikation begann.
Sehnsucht nach NRW
„Ich hatte nach einiger Zeit aber Sehnsucht nach NRW, weshalb ich ein Semester in Bochum studiert habe. Jetzt wechsle ich aber zum Herbstsemester an die Uni in Düsseldorf. Dort studiere ich Sozialwissenschaften - Medien, Politik und Gesellschaft.“
Neben dem Studium wartet auf Aysu Yavasoglu jede Menge Arbeit im Vorstand des BDSU. „Ich besuche Kongresse, nehme an Workshops teil und muss mich um die Öffentlichkeitsarbeit kümmern. Das bedeutet konkret, dass ich schauen muss, wie die verschiedenen Medienkanäle regelmäßig mit Themen bespielt werden. Dazu zählt unser Blog, aber auch unser Newsletter, Facebook und Co. Natürlich kann ich das alles nicht allein inhaltlich befüllen. Deshalb bekomme ich Unterstützung. Ich muss vielmehr alles im Blick haben und Aufgaben delegieren“, sagt die Neheimerin.
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Ihre Aufgabe nimmt sie sehr ernst und das obwohl sie keinen Cent dafür erhält. „Wir bekommen eine Aufwandsentschädigung für die Reisen innerhalb Deutschlands zu Veranstaltungen, mehr nicht“, macht Aysu deutlich. Das Geld spielt aber für sie noch eine untergeordnete Rolle. Themen wie das Sammeln von Erfahrung und die Persönlichkeitsentwicklung rücken dabei eher in den Vordergrund. Sie selbst ist Ehrenmitglied der Initiative ponte consult aus Neu-Ulm. „In den letzten Jahren habe ich unglaublich viele Kontakte in ganz Deutschland knüpfen können. Das ist sehr wertvoll.“
Grundsätzlich sei die Mitgliedschaft in einer der Initiativen für Studierende aller Fachrichtungen interessant. „Man kann das nicht nur auf technische, naturwissenschaftliche oder politisch orientierte Bereiche reduzieren. Die Projekte sind breit gestreut. Ich kenne auch Mediziner oder Linguisten, die sich engagieren. Die Vielfalt ist wichtig.“
Zwischendurch eine Auszeit
Studium, berufliche Reisen und die Arbeit im Vorstand des BDSU: Bei diesem strammen Programm braucht Asyu Yavasoglu zwischendurch auch mal eine Auszeit. „Ruhe finde ich, wenn ich im Sauerland in meiner kleinen, gemütlichen Bubble bin. Dann geht es an die Ruhr, Möhne oder Sorpe. Diese Naturverbundenheit fehlt mir in den großen Städten. Aber trotzdem bin ich mehr der großstädtische Typ“, gesteht sie. Eine ganze Zeit habe sie auch Kampfsport, genauer gesagt Kickboxen, getrieben. Dafür fehlt ihr aktuell aber die nötige Zeit. Immerhin kann sie noch bei einem Buch entspannen. „Ich bin eine kleine Leseratte.“
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Grundsätzlich sei ihre Heimat, das Sauerland, ein Hort der versteckten Talente. „Hier gibt es viele junge Menschen, die was können. Dazu kommen die sehr guten Firmen, die attraktive Arbeitsbedingungen bieten.“
Auf die Frage, ob sie nach dem Studium selbst zurück ins Sauerland kommen möchte, um hier zu arbeiten, will sich Aysu Yavasoglu noch nicht festlegen. „So weit in die Zukunft möchte ich noch nicht blicken. Aber das ist möglich“, sagt die 23-Jährige. Doch bevor das zur Debatte steht, möchte Aysu noch fleißig weiter Netzwerken.