Müschede. Warum Eva Schulte-Weber, Lehrerin an der Grundschule Müschede, an „ihrer alten Schule“ unterrichtet und Medien von Beginn an einbeziehen möchte.

„Meine Mutter ist Lehrerin“, sagt Eva Schulte-Weber und lacht, „dadurch bin ich schon früh mit dem Beruf in Berührung gekommen und mir war irgendwie von klein auf klar, dass ich auch Lehrerin werden möchte.“ Sie hat sich ihren Traum erfüllt – und unterrichtet nun sogar dort, wo sie einst lernte: an der Grundschule Müschede.

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15 i-Dötzchen können sich am Dienstagmorgen auf die 26-jährige Arnsbergerin freuen. Denn sie hat sich vorbereitet. Mental, fachlich und auch vorausschauend. Allerdings sei das Mentale schon etwas schwieriger – denn sie kenne die Kinder ja noch nicht. Eine direkte Vorstellung jedoch hat sie davon, wie sie ihre erste 1. Klasse von Beginn an auch sensibel und kompetent an Medien heranführen möchte.

„Natürlich muss man auch hier die Kinder dort abholen, wo sie stehen“, sagt Eva Schulte-Weber, „aber ich finde es schon wichtig, dass sie schon früh auch mit der Digitalisierung in Berührung kommen.“ Denn diese ließe sich nicht aufhalten.

Medienwelt nicht das Nonplusultra

Natürlich sei auch das Maß in einer sinnvollen Sphäre zu halten, denn schließlich wünscht sie sich, dass die Kinder die Medienwelt als Unterstützung ansehen und nicht als Nonplusultra. „Die Medienkompetenz ist fest im Lehrplan verankert“, erklärt sie, „auch schon in der ersten Klasse.“

Grundlage stellt der Medienkompetenzrahmen NRW dar, der sowohl die Bereiche Bedienen und Anwenden, Informieren und Recherchieren, Kommunizieren und Kooperieren, Produzieren und Präsentieren, Analysieren und Reflektieren sowie Problemlösen und Modellieren beinhaltet. Natürlich sind diese Punkte im Lehrplan an die jeweilige Altersstufe und Klasse der Schülerinnen und Schüler angepasst.

Sie möchte den Schülerinnen und Schülern einen sinnvollen Umgang mit auf den Weg geben, aber auch die Gefahren thematisieren. Gepaart mit händischem Lernmaterial hofft sie so darauf, die Kinder lehrreich, interessant und effektiv auf ihre Zukunft vorzubereiten. Schon innerhalb ihres Referendariats auf Bergheim habe sie digital gearbeitet und damit gute Erfahrungen gemacht.

Clevere Mediennutzung an der Grundschule Müschede

Sie selbst schätzt die Möglichkeiten, die ihr das Internet und die unterschiedlichen Medien bieten. „Ich kann mich schnell mit anderen Lehrkräften vernetzen und Arbeitsmaterial wie auch Ideen austauschen“, sagt Eva Schulte-Weber, „und diese Ideen dann auch wieder ins Kollegium tragen.“ Auch als Informationsquelle sei das Internet natürlich sehr gut – sofern man Fake News von sicheren Quellen differenzieren kann.

An der Grundschule Müschede, so erzählt sie, arbeiteten alle Lehrkräfte auf verschiedene Art und Weise digital, um die Kinder bestmöglich auf die Herausforderungen der Zukunft vorzubereiten. Auch die sogenannte „Differenzierung“ könne sie digital unterstützen. Dies bedeutet, dass sie Unterrichtsmaterial einfacher auf verschiedenen Niveaus erstellen und nutzen kann.

Dass Eva Schulte-Weber nun ausgerechnet an dieser Grundschule ihre ersten „eigenen“ Kinder unterrichtet, freut sie besonders, denn „ich bin selbst hier zur Schule gegangen“. Dass sie ihren Schülerinnen und Schülern dann jederzeit über den Weg laufen könnte, stört sie keineswegs.

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Ganz im Gegenteil. „Ich bin dann nah dran“, sagt sie, „bin mitten im Dorfgeschehen und kann so auch noch einmal anders ein gutes Verhältnis zu den Kindern aufbauen.“