Arnsberg/Sundern. Sohn Björn hat am 1. August offiziell die Geschäfte von Vater Helmut übernommen. Wegweisende Entscheidung

Stabwechsel bei der Fahrschule Rinsche. Pünktlich zum 1. August hat Björn Rinsche die Geschäfte von Vater Helmut übernommen.

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Angefangen hat Helmut Rinsche 1981 als Einzelkämpfer mit seiner Fahrschule in Sundern. Lange Zeit war das auch die Hauptstelle, denn 1985 folgte die Zweigstelle in Sundern-Allendorf und 2010 kam noch Arnsberg hinzu. „Wir hatten und haben viele Schülerinnen und Schüler, die aus Sundern stammten und stammen, aber in Arnsberg zur Schule gingen und gehen und deshalb haben wir uns vergrößert“, berichtet Helmut Rinsche über die Entwicklung.

Sohn steigt 2003 ein

2003 stieg Sohn Björn Rinsche in den väterlichen Betrieb ein, zwei Jahre später war auch er Fahrlehrer. „Im Laufe der Jahre haben wir auch zusätzliche Fahrlehrer eingestellt, so dass wir mittlerweile inklusive uns beiden sechs Fahrlehrer für die drei Standorte haben“, so Björn Rinsche. Vater und Sohn besitzen auch die Lizenz, andere Fahrlehrer ausbilden zu können. „Wir sind Ausbildungsfahrschule für Fahrlehrer“, erklärt der neue Inhaber Björn Rinsche.

Bei der Fahrschule Rinsche können Fahrschülerinnen und Fahrschüler den Führerschein für Auto und Motorrad machen. Bei Lkw-Führerscheinen und Co. verweist man auf andere Fahrschulen. „Mir war immer wichtig, dass wir das, was wir machen, richtig machen. Und ich wollte mich auf Pkw und Motorräder spezialisieren“, weiß Helmut Rinsche zu berichten. Er selbst aber sei Fahrlehrer für alle Klassen und hätte auch das Fahren von Bussen oder Lkw lehren können.

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Gerne blickt der mittlerweile 71-jährige Rinsche senior an die Anfänge zurück und wie sich beispielsweise der Theorieunterricht gewandelt hat. „Wir sind noch mit Tafeln gestartet, auf denen dann Situationen und Regeln aufgezeigt wurden. Das war noch klassischer Frontalunterricht in den 80er Jahren. Danach ist man schon etwas fortschrittlicher geworden und hat die Tafeln gegen Dias eingetauscht. Im nächsten Schritt folgte der Diaprojektor. Dann hat man die Fragebögen eingescannt und auf dem Fernseher gezeigt und mittlerweile arbeitet man direkt mit den digitalen Medien. Da muss man halt auch mit der Zeit gehen“, betont Helmut Rinsche.

Deshalb sei er auch immer offen für Ideen und Vorschläge seines Sohns gewesen. „Wir haben dann gemeinsam beratschlagt, was Sinn macht und umsetzbar ist und was eben nicht, erklären Vater und Sohn Rinsche. „Wir haben uns in den letzten 20 Jahren der Zusammenarbeit immer gut ergänzt.“

Lernen per App

Mittlerweile arbeiten ihre Fahrschülerinnen und -schüler mit einer digitalen Lernapp. „Trotzdem können wir alles überprüfen und dadurch auch einschätzen, wann wir jemanden zur theoretischen Prüfung anmelden und wann jemand vielleicht noch etwas Zeit zum Lernen benötigt“, erklärt Björn Rinsche.

Auch bei der praktischen Ausbildung habe sich viel getan in den vergangenen Jahrzehnten, betont Helmut Rinsche. „Die Anforderungen sind größer geworden. Heutzutage gibt es viel mehr Sonderfahrten und Fahrten über die Autobahn als das früher der Fall war. Die Prüfungsdauer hat sich auf 55 Minuten erhöht. Vor 20 Jahren ist man noch 45 Minuten mit dem Prüfer oder der Prüferin unterwegs gewesen.“

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Und auch die technischen Änderungen schlagen sich nieder in der Fahrausbildung. Heute spiele der Umgang mit Automatikgetrieben eine viel größere Rolle als die klassischen Schaltgetriebe. „Das hängt mit der Entwicklung der Elektroautos und der Hybridfahrzeuge zusammen. Einige Automobilhersteller bauen bei ihren Neufahrzeugen mittlerweile nur noch Automatikgetriebe ein. Über kurz oder lang wird es wohl nur noch Automatik geben“, glaubt Björn Rinsche.

Moderne Entwicklung

Weil die modernen Fahrzeuge gleichzeitig über immer mehr Fahrassistenten verfügen, würde auch dies in der Fahrausbildung eingehender thematisiert. „Wir bleiben am Ball und auf der Höhe der Zeit, deswegen haben wir in den vergangenen zehn Jahren auch bewusst alle drei Standorte modernisiert und den heutigen Gegebenheiten angepasst. Gleichzeitig arbeiten wir auch mehr mit den sozialen Medien, um junge Menschen direkter anzusprechen“, sagt Björn Rinsche.

Dass Vater Helmut sich nun aus der Leitung der Fahrschule zurückgezogen hat, bedeutet jedoch nicht, dass er auch ganz auf das Altenteil zurückwandert. „Nein, keine Sorge! Mir macht die Arbeit immer noch Spaß. Solange ich kann und möchte, werde ich auch hier noch als Fahrlehrer tätig sein. Nur eben nicht mehr jeden Tag und ganz so arbeitsintensiv wie vorher. Ich habe mir jetzt Auszeiten verdient, denke ich“, sagt Helmut Rinsche.