Arnsberg. Sieben junge Männer informieren sich im BBZ Arnsberg über berufliche Möglichkeiten. Unterstützung durch den Verein Kompass
Im Rahmen des „Sommers der Berufsausbildung 2023“ hat eine Gruppe von sieben jungen Geflüchteten, die als sogenannte unbegleitete minderjährige Flüchtlinge (UMF) aus Syrien, Afghanistan und Somalia nach Deutschland gekommen sind, das Berufsbildungszentrum (BBZ) Arnsberg besucht. Bei einem Rundgang über das Gelände und durch die verschiedenen Werkstätten erhielten sie gemeinsam mit ihren zwei Betreuern von Kompass e. V. – Ambulante Erziehungshilfe, Standort Brilon, eine erste Orientierung über die vielfältigen Berufe des Handwerks und die Berufsausbildung in Deutschland.
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Das BBZ Arnsberg öffnete Mitte Juni für Kompass und die Gruppe von sieben jungen Leuten aus Afghanistan, Syrien und Somalia, die vor rund acht Monaten als unbegleitete minderjährige Flüchtlinge nach Deutschland gekommen sind, die Tore. Der Verein unterstützt die Jugendlichen dabei, in Deutschland Fuß zu fassen. Derzeit besuchen sie noch Internationale Förderklassen an den Berufskollegs Brilon und Meschede, um 2024 den Hauptschulabschluss zu erlangen.
Da ihre beruflichen Interessen noch nicht ausgeprägt bzw. die Möglichkeiten schlichtweg nicht bekannt sind, hilft ihnen der Besuch des Bildungszentrums dabei, eine erste Orientierung zu erlangen. Stationen auf dem Rundgang waren: KFZ-Technik, Metall und Schweißtechnik, Heizung- und Klimatechnik, Elektrotechnik, Maler- und Lackierer sowie Tischler und Bauberufe.
Großes Interesse am Handwerk
„Das Interesse an einer Ausbildung ist groß und wird nach dem Hauptschulabschluss in den Internationalen Förderklassen der nächste Schritt in Richtung Zukunft sein“, weiß Udo Linnenbrink, der als Willkommenslotse der Handwerkskammer (HwK) Südwestfalen die Jugendlichen über die Möglichkeiten im Handwerk informiert.
„Mein Beruf – meine Zukunft! Geflüchtete für die Ausbildung im Handwerk begeistern“ ist daher auch das zentrale Thema, das er mit Geflüchteten und interessierten Handwerksbetrieben diskutiert. Es ist ebenfalls Teil vom „Sommer der Berufsausbildung 2023“ mit den Ministerien, Behörden, Wirtschaft und Gewerkschaften von Mai bis September für die Ausbildung in Deutschland werben.
Noch bis zum 31. Juli 2023 steht Willkommenslotse Udo Linnenbrink jeweils montags von 14 bis 16 Uhr telefonisch für erste Gespräche zur Verfügung. Ein persönlicher Beratungstermin kann direkt im Anschluss vereinbart werden.
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„Während der Besichtigung der Werkstätten des bbz wird vielen erstmals deutlich, welche Möglichkeiten eine Ausbildung mit sich bringt und wie vielfältig Handwerk ist“, sagt Linnenbrink und ergänzt: „Das Interesse für eine handwerkliche Ausbildung ist nach dem Rundgang augenscheinlich größer als zuvor.“
Bei ihrer Führung durch die Werkstätten konnten die Geflüchteten mit den Ausbildern ins Gespräch kommen und sich selbst ein Bild davon machen, worauf es bei einer Berufsausbildung ankommt.
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Am Ende des Tages zeigten sich alle Teilnehmenden sichtlich begeistert. Letzte Fragen und Unsicherheiten, die die Jugendlichen zu Beginn des Tages hatten, konnten die Ausbilder im BBZ Arnsberg schnell aus dem Weg schaffen. Mit dem so gewonnenen praxisnahen Einblick in teilweise zuvor unbekannte Berufe können die Jugendlichen mit einem gewissen Rückenwind in weitere Gespräche mit regionalen Betrieben gehen und erste Praktikumsmöglichkeiten absprechen.
Der HwK-Willkommenslotse begleitet auch diesen Schritt der Jugendlichen und unterstützt die Betriebe dabei, sich interessierten Bewerbenden zuzuwenden.
Handwerksbetriebe, die sich für das Projekt „Sommer der Berufsausbildung 2023“ interessieren oder Praktikumsplätze anzubieten haben, können sich an HwK-Willkommenslotse Udo Linnenbrink, entweder per E-Mail: udo.linnenbrink@hwk-swf.de, oder telefonisch unter 02931/877372 wenden.